US-Präsident bestätigt Tod US-Spezialeinheit erschießt Bin Laden
Rund zehn Jahre nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 ist die Jagd auf Osama Bin Laden zu Ende. US-Spezialkräfte erschossen den Terrorchef in einem Feuergefecht in der pakistanischen Stadt Abbottabad. Bei ihrem Einsatz wurden sie von pakistanischen Einheiten unterstützt. Angeblich wurde der Leichnam anschließend im Meer beigesetzt.
Spezialkräfte der US-Armee haben zehn Jahre nach den Terroranschlägen von New York und Washington Osama Bin Laden aufgespürt und erschossen. Der Chef des Terrornetzwerkes Al Kaida starb während eines 40-minütigen Feuergefechts in der pakistanischen Stadt Abbottabad. Er soll mit einem Kopfschuss getötet worden sein.
US-Präsident Barack Obama gab den Tod des Terrorchefs in einer TV-Ansprache in der Nacht bekannt. Er teilte mit, dass er den Einsatz in der vergangenen Woche befohlen habe, nachdem es im vergangenen August erste Hinweise auf den Aufenthaltsort des Flüchtigen gegeben habe.
Das US-Elitekommando wurde offenbar aus Afghanistan eingeflogen und erhielt Unterstützung von pakistanischen Einheiten. Wie aus pakistanischen Sicherheitskreisen weiter verlautete, begann die Operation kurz nach Mitternacht (Ortszeit) und dauerte insgesamt mehrere Stunden. US-Regierungsbeamte berichteten, dass die Soldaten der Einheit Navy Seals mit zwei Hubschraubern im Einsatz waren. Bin Laden und seine Mitstreiter hätten sich zur Wehr gesetzt, im Gefecht seien neben dem Terrorchef drei weitere Männer sowie eine Frau getötet worden. Letztere sei von einem der Kämpfer als menschliches Schutzschild benutzt worden. Die Identität der Toten ist noch ungewiss. Möglicherweise handelt es sich um einen Sohn Bin Ladens sowie um zwei Kuriere des Netzwerks.
Obama teilte in seiner Ansprache mit, kein US-amerikanischer Soldat sei verletzt worden. Allerdings verlor die Einheit einen Hubschrauber im Gefecht und flog mit mehreren Gefangenen in dem verbliebenen Hubschrauber zurück. Dabei soll es sich um Ehefrauen des Top-Terroristen, um weitere Söhne sowie um enge Mitstreiter handeln.
Nach einem Bericht des Senders CNN unter Berufung auf US-Regierungskreise wurde Bin Laden bereits im Meer bestattet. Ein amerikanischer Beamter hatte vor Journalisten erklärt, es werde sichergestellt, dass der Umgang mit der Leiche "im Einklang mit islamischen Praktiken und islamischer Tradition" stehe.
Obama würdigte den Einsatz mit den Worten, der Gerechtigkeit sei Genüge getan worden. Schon vor der Ansprache des Präsidenten hatten sich in New York und Washington jubelnde Menschen auf den Straßen versammelt. International wurde der Tod des Terrorchefs mit großer Erleichterung aufgenommen. Auch die Bundesregierung würdigte den Einsatz der USA. Zugleich gab es aber auch Warnungen vor Racheeakten.
Mit der Erschießung endet eine zehnjährige Jagd auf den früheren Unternehmer aus Saudi-Arabien. Bislang wurde Bin Laden offiziell im unwegsamen Grenzgebiet zwischen Afghanistan und Pakistan vermutet. Auf seine Ergreifung war ein Kopfgeld von bis zu 25 Millionen US-Dollar ausgesetzt.
Bin Laden wurde von den USA seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001, bei denen fast 3000 Menschen starben, weltweit gesucht. Er meldete sich ungeachtet dessen immer wieder mit Video- und Audio-Botschaften zu Wort. Die USA machen ihn auch für weitere Anschläge verantwortlich, darunter die Attentate auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania 1996, bei denen mehr als 200 Menschen starben.