Notstand ausgerufen Spanien praktisch unter Quarantäne
Im Kampf gegen das Coronavirus hat Spaniens Regierung den Notstand ausgerufen. Bürger dürfen das Haus nur noch verlassen, um zur Arbeit zu gehen oder um lebensnotwendige Besorgungen zu machen.
Die spanische Regierung hat den Alarmzustand ausgerufen und eine Ausgangssperre verhängt. Die Maßnahme gilt zunächst 15 Tage lang.
Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez stellte die einzelnen Vorkehrungen am Samstagabend auf einer Pressekonferenz vor: So dürfen die Menschen nur noch in Ausnahmefällen das eigene Haus verlassen. Etwa, wenn sie einkaufen, zur Apotheke, zum Geldautomaten oder zum Arzt müssen.
Auch der Weg zum Arbeitsplatz und zurück nach Hause ist erlaubt. Allerdings sind die Menschen angehalten, nach Möglichkeit von zu Hause aus zu arbeiten. Einen Spaziergang machen oder Freunde besuchen, ist damit tabu. Nur Besuche bei Älteren und Minderjährigen, körperlich geschwächten Personen und Behinderten sind erlaubt.
Die Polizei darf Menschen und Autos anhalten und kontrollieren, damit die neuen Maßnahmen auch eingehalten werden.
Zahl der Infizierten rasant gestiegen
Spanien hat in den vergangenen Tagen einen besonders dramatischen Anstieg der Infektionen erlebt. Nach offiziellen Angaben waren bis Samstag mehr als 6000 Menschen am Coronavirus erkrankt, mehr als 190 sind an den Folgen der Krankheit gestorben. Wie das Büro des Ministerpräsidenten bekannt gab, wurde auch Sánchez' Ehefrau positiv auf das Virus getestet.
Sánchez verkündete die "drastischen Maßnahmen" nach einer mehr als siebenstündigen Krisensitzung seines Kabinetts.
Vor allem das Personal in Kliniken und Krankenhäusern behandelt die am Coronavirus erkrankten Menschen unter sehr schweren, oft dramatischen Bedingungen.
Nach Italien ist Spanien das von der Krise am stärksten betroffene Land Europas.