Umstrittenes Pflanzengift Frankreich sagt Nein zu Glyphosat
Es schädigt die Umwelt und steht im Verdacht, krebserregend zu sein - deshalb wird in der EU über eine Zulassungsverlängerung des Pflanzengifts Glyphosat gestritten. Während Deutschland sich bei der anstehenden Entscheidung enthalten wird, bezieht Frankreich nun klar Position.
Kurz vor der entscheidenden Abstimmung hat Frankreich ein Nein zur EU-Zulassungsverlängerung für Glyphosat angekündigt. Die Weiterverwendung des umstrittenen Pflanzengifts werde abgelehnt, erklärte Umweltministerin Segolene Royal mit Blick auf die Sitzung des Ständigen Ausschusses der EU kommenden Freitag.
Damit ist eine Mehrheit für den Einsatz des weltweit meistgenutzten Herbizids unter den EU-Ländern unwahrscheinlich. Die Entscheidung läuft dann auf die EU-Kommission zu, die eine Zulassungsverlängerung von anderthalb Jahren befürwortet. Die offizielle Zulassung von Glyphosat in der Europäischen Union läuft Ende Juni aus.
Enthaltung aus Deutschland
Im Ständigen Ausschuss fanden die Mitgliedsstaaten bislang keine Übereinkunft. Deutschland hat sich in dem Gremium der Stimme enthalten, da die Frage im Bundeskabinett umstritten ist. Während Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Agrarminister Christian Schmidt (CSU) für die Zulassungsverlängerung sind, lehnen Umweltministerin Barbara Hendricks sowie die anderen SPD-Minister dies ab.
Schädlich für Mensch und Umwelt?
Glyphosat steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Dieses Risiko soll durch eine neue Studie geklärt werden. Bis zum Abschluss der Untersuchung soll nach dem Willen der EU-Kommission das Pflanzengift weiter eingesetzt werden können. Unstrittig sind massive negative Einflüsse der Chemikalie auf die Artenvielfalt.