Griechenland und Ungarn Keinen Flüchtling zurückgenommen
Griechenland und Ungarn weigern sich, gemäß den EU-Regeln Flüchtlinge von Deutschland zurückzunehmen - trotz der Übernahmeersuchen, die die Bundesregierung stellte. Deutschland hingegen nimmt Flüchtlinge von anderen EU-Staaten auf.
Die EU-Staaten Griechenland und Ungarn lehnen es beharrlich ab, EU-Regeln für die Rücknahme von Flüchtlingen anzuwenden. Im vergangenen Jahr habe sich die griechische Regierung nur in 81 von 2312 deutschen Ersuchen um Rücknahme von Flüchtlingen überhaupt für zuständig erklärt. Das berichtet die "Passauer Neue Presse" unter Berufung auf eine Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion. Zurückgenommen worden sei kein einziger Flüchtling.
Ungarn lehnt Dublin-Regeln ab
Nach den Dublin-Regeln der EU muss dasjenige Land ein Asylverfahren übernehmen, in dem ein Flüchtling zuerst EU-Boden betreten hat. Ungarn lehnt das mittlerweile ganz ab. Seit Mai 2017 nahm Budapest dem Bericht zufolge keinen Flüchtling wieder zurück, obwohl die Bundesregierung 3304 Übernahmeersuchen stellte.
Deutschland schickt aber nicht nur Flüchtlinge in andere EU-Staaten zurück, sondern nimmt auch von diesen Migranten auf. So kamen dem Bericht zufolge im Jahr 2017 aus Griechenland 3189 Familienangehörige von hierzulande lebenden Flüchtlingen nach Deutschland, vor allem Syrer, Afghanen und Iraker. Von 5807 neuen Anfragen aus Griechenland akzeptierte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge 5310, wobei 3100 Angehörige noch auf den Nachzug warten.