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ARD-DeutschlandTrend GroKo jetzt Favorit der Deutschen

Stand: 15.12.2017 00:00 Uhr

Vor einer Woche noch lehnte eine Mehrheit der Deutschen eine Große Koalition ab. Doch nun bewerten 61 Prozent der Wahlberechtigten eine mögliche Regierungskoalition aus CDU/CSU und SPD sehr gut oder gut. Bereits seit zwei Monaten steigt die Zustimmung spürbar an.

Die meisten Deutschen wünschen sich wieder eine Großen Koalition. In einer Umfrage von infratest dimap für das ARD-Morgenmagazin finden 61 Prozent der Wahlberechtigten eine mögliche Neuauflage der Regierungskoalition aus CDU/CSU und SPD sehr gut oder gut. Im Vergleich zum DeutschlandTrend vom 7. Dezember 2017 sind das 16 Prozentpunkte mehr.

Seit zwei Monaten steigt kontinuierlich die Zustimmung zu einer GroKo. Im DeutschlandTrend Anfang Oktober fand eine Große Koalition nur 33 Prozent Zustimmung, Anfang November dann 37 Prozent. Nach dem Scheitern der Jamaika-Verhandlungen lag die Zustimmung Anfang Dezember bereits bei 45 Prozent.

Minderheitsregierung wird abgelehnt

Rund ein Drittel (35 Prozent) lehnt eine Koalition von Union und SPD ab. Eine CDU/CSU Minderheitsregierung begrüßen lediglich 34 Prozent der Deutschen, 59 Prozent sind dagegen. 

Gut die Hälfte - 52 Prozent - sehen die Union in Gesprächen mit der SPD über die Bildung einer Bundesregierung in der stärkeren Verhandlungsposition. 33 Prozent der Befragten denken, dass die SPD die einflussreichere Position hat. Acht Prozent meinen, dass Union und SPD gleich starke Gesprächspartner sind.

Zwei Drittel der Sozialdemokraten wollen regieren

Am stärksten ist der Zuspruch zu einer Großen Koalition bei den möglichen Regierungspartnern. 78 Prozent der Parteianhänger der Union bewerten eine GroKo als sehr gut oder gut - 39 Prozent eine CDU/CSU-Minderheitsregierung. Auch die meisten SPD-Parteianhänger wünschen sich eine Regierungsbeteiligung der Sozialdemokraten. 68 Prozent von ihnen bewerten eine Große Koalition als sehr gut oder gut, eine Minderheitsregierung der Union 36 Prozent.

Die SPD-Führung will am heutigen Freitag entscheiden, ob sie Sondierungen mit der Union aufnimmt. Sie möchte sich aber noch nicht auf eine Große Koalition oder andere Formen der Zusammenarbeit festlegen. In der Partei gehen die Meinungen über ein erneutes Bündnis mit CDU und CSU auseinander. Bei der Bundestagswahl war die SPD auf 20,5 Prozent abgestürzt und hatte eine Neuauflage der großen Koalition zunächst ausgeschlossen.

Sonntagsfrage: Leichtes Minus für SPD und Linke

Wenig Veränderung gibt es in der aktuellen Sonntagsfrage. Die Union erhält 32 Prozent der Wählerstimmen, die SPD kommt auf 20 Prozent. Die AfD erhält 13 Prozent der Stimmen. Die Grünen würden zwölf Prozent der Bürger wählen, die FDP und die Linke neun Prozent.

Im Vergleich zum DeutschlandTrend vom 7. Dezember 2017 verlieren SPD und Linke jeweils einen Prozentpunkt. Die Grünen gewinnen einen Prozentpunkt. Die Stimmen für die Union, die AfD und die FDP bleiben unverändert.

Für die Erhebung wurden von Montag bis Mittwoch 1029 Wahlberechtigte befragt. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei 1,4 bis 3,1 Prozentpunkten, die tatsächlichen Werte in der Bevölkerung können also entsprechend nach oben oder unten abweichen.

Untersuchungsanlage

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl / Dual Frame (Festnetz- und Mobilfunkstichprobe)
Erhebungsverfahren: Telefoninterviews (CATI)
Fallzahl: 1029 Wahlberechtigte
Erhebungszeitraum: 11. bis 13. Dezember 2017
Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
Durchführendes Institut: Infratest dimap

* bei einem Anteilswert von 5 Prozent ** bei einem Anteilswert von 50 Prozent

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Inforadio am 15. Dezember 2017 um 06:00 Uhr und das ARD-Morgenmagazin um 07:06 Uhr.