Wasser in der Altstadt in Zell

Rheinland-Pfalz Aufräumen nach dem Hochwasseran Mosel, Saar und Ruwer

Stand: 19.05.2024 18:41 Uhr

Seit Freitagnacht waren Teile der Region Trier vom Hochwasser an Saar, Mosel und Ruwer betroffen. Langsam entspannt sich die Lage.

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Lage in VG Südeifel hat sich beruhigt: Eine leicht verletzte Person

Die Lage in der VG Südeifel hat sich entspannt. Erneuten Regen hat es laut Feuerwehr nicht gegeben. Das Regenwasser sei die Felder hinunter und dann die Straße entlang gelaufen, da es nicht abfließen konnte. Demnach habe es keinen reißenden Strom gegeben, der alles verwüstet habe. Wie viele Häuser betroffen sind, sei aktuell noch nicht bekannt.

Derzeit sind die Einsatzkräfte mit den Aufräumarbeiten beschäftigt. Es würden Keller ausgepumpt und Schächte nach dem starken Regen überprüft. Laut der Feuerwehr ist eine Person leicht verletzt worden. Nähere Angaben dazu machte die Feuerwehr nicht.

Mehrere vollgelaufene Keller in der VG Südeifel

Wegen Starkregens in der Verbandsgemeinde Südeifel sind in mehreren Orten Keller vollgelaufen und Straßen überschwemmt worden. Betroffen sind nach Angaben der Feuerwehr die Orte Körperlich, Mettendorf, Lahr und Hüttingen.

Derzeit sei noch unklar, wie viele Häuser betroffen sind. Teilweise komme man nicht zu den Häusern hin. Die Feuerwehr ist nach eigenen Angaben noch dabei, sich einen Überblick zu verschaffen. Zudem sei gegen 20 Uhr erneut mit Regen zu rechnen. Insgesamt sind 80 Einsatzkräfte von Feuerwehr und THW im Einsatz.

Aufräumen an Mosel, Saar und Ruwer

In Zell laufen die Aufräumarbeiten auf Hochtouren. Bis die Altstadt leergepumpt ist wird es noch mindestens bis Mitternacht dauern, sagt der Stadtbürgermeister von Zell.

Aktuelle Lage in Zell an der Mosel

Auch in Riveris im Kreis Trier-Saarburg wurde heute den ganzen Tag schon aufgeräumt. Teilweise ist die Straße kaputt. In vielen Häusern hat das Wasser gestanden. Laut dem Bürgermeister sind einige Familien ohne Heizung. Wie hoch die Schäden sind, sei aber noch unklar.

Auch das Freibad in Mertesdorf ist von dem Hochwasser der Ruwer betroffen. Das hatte erst vor ein paar Tagen aufgemacht. Heute wurde auch da schon aufgeräumt. Wie hoch die Schäden sind, sei noch nicht absehbar. Ob und wann das Freibad wieder aufmachen kann, sei nach wie vor unklar, sagt die VG Bürgermeisterin Stephanie Nickels.

Auch das Klärwerk in Ruwer wurde vom Hochwasser überschwemmt

Auch das Klärwerk in Ruwer wurde vom Hochwasser überschwemmt.

Die Wassermassen der Ruwer haben das Klärwerk Ruwer außer Betrieb gesetzt. Noch zwei Wochen fließt das Abwasser von rund 23.000 Haushalten ungeklärt in die Ruwer. Wegen des vielen Regenwassers sei das aber nicht gefährlich für Natur und Umwelt, so ein Sprecher der Verbandsgemeindewerke Ruwer.

In der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell ist nach Angaben eines Sprechers die Gefahrenlage beendet. Die Aufräumarbeiten in Saarburg seien schon weit fortgeschritten. Der City-Parkplatz sei wieder nutzbar. Teilweise stünden noch die Radwege unter Wasser. Bis diese wieder frei sind, werde es noch ein bis zwei Tage dauern. Insgesamt wurden in 10 Orten in der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell Hochwasserschäden gemeldet. Darunter in Saarburg, Trassem und Serrig.

Wasser wird aus Zeller Altstadt gepumpt

Seit 17 Uhr wird das Wasser aus der Zeller Altstadt gepumpt. Da sich die Bürger frühzeitig auf die Wassermassen vorbereitet und die Häuser ausgeräumt hatten, rechnet Stadtbürgermeister Döpgen mit verhältnismäßig geringen Schäden. Nichtsdestotrotz stehe allen noch viel Arbeit bevor. Um den Schlamm beseitigen zu können, müssten die Pumpen immer wieder an- und abgestellt werden, so Döpgen.

Nach Überflutung der Zeller Altstadt steht das Wasser noch in der Stadt

Nach Überflutung der Zeller Altstadt steht das Wasser weiterhin in den Straßen.

In Riveris wird aufgeräumt

120 Menschen aus Riveris und den umliegenden Dörfern räumen nach der Überflutung auf. Die Hauptstraße des Ortes Riveris war komplett überflutet worden. Mit Handarbeit, Radladern und Baggern arbeiten alle zusammen daran, den Ort wieder herzurichten.

In Riveris heißt es Aufräumen nach dem Unwetter

Um 17 Uhr beginnt voraussichtlich das Auspumpen in Zell

Nach wie vor sind die betroffenen Anwohner mit den Aufräumarbeiten beschäftigt. In der Altstadt steht nach wie vor das Wasser.

Einsatzkräfte in Zell an der Mosel sind mit Booten unterwegs

VG Saarburg-Kell koordiniert Aufräumarbeiten nach Überflutungen

Die Pegelstände in der VG Saarburg-Kell fallen nach Angaben eines Sprechers weiterhin. Die Feuerwehr sei am Morgen in den betroffenen Gemeinden unterwegs. Man wolle sich einen Überblick verschaffen und schauen, wo schon Wasser abgepumpt werden könne. Das sei vor allem in Saarburg und Serrig der Fall, wo schlimmere Schäden entstanden sein sollen.

In Saarburg laufen bereits seit gestern Morgen die Aufräumarbeiten. Nach Angaben eines Sprechers konnte schon viel unternommen werden. Aktuell werde überprüft, ob die Bewohner eines Alten- und Pflegeheims in Saarburg wieder zurück in das Gebäude gebracht werden können. Rund 75 Personen mussten dort in der Nacht auf Samstag evakuiert worden, weil die Stromversorgung kurz vor dem Zusammenbruch gestanden hatte.

Damm in Schoden hat Stand gehalten

Schoden ist nach Angaben des Sprechers vom Wasser verschont geblieben. Da der Damm gehalten habe, sei das Wasser nicht in den Ort gelaufen. Vorsorglich waren hier drei Straßenzüge mit rund 230 Menschen evakuiert worden. In Schoden müssen nun Sandsäcke wieder fortgeräumt werden. Auch hier haben die Aufräumarbeiten begonnen und die Sandsäcke werden weggeräumt.

Auch in VG Ruwer laufen Aufräumarbeiten

In der Verbandsgemeinde Ruwer sind die Straßen nach Angaben von VG Bürgermeisterin Stephanie Nickels (CDU) größtenteils wieder frei. Deshalb habe man mit den Aufräumarbeiten begonnen. Wie hoch der Schaden sei, müsse abgewartet werden. In vielen Privathäusern sei ein Schaden entstanden. Vor allem habe das Wasser aber das Freibad in Mertesdorf und die Kläranlage Ruwertal seien besonders von den Wassermassen getroffen.

Kläranalage Ruwertal nach den Wassermassen

Die Kläranlage Ruwertal der VG Ruwer wurde vollkommen überschwemmt. Die Anlage kann nun mindestens zwei Wochen nicht genutzt werden.

Kläranlage überschwemmt

Nach Angaben des Leiters der VG-Werke Ruwertal wurde die Kläranlage komplett überschwemmt, so auch die Technik und die Klärbecken. Das Abwasser läuft jetzt ungefiltert in die Ruwer. Aufgrund des vielen Regenwassers, bestehe dadurch aber keine Umwelt- und Gesundheitsgefahr. Da die Anlage nun gereinigt werden muss, kann sie die nächsten zwei Wochen nicht genutzt werden.

Freibad bleibt mindestens vier bis sechs Wochen geschlossen

Auch im Freibad Mertesdorf haben die Wassermassen viel Schlamm hinterlassen. Nachdem es gestern nicht möglich war, sich einen Überblick über den Schaden im Freibad Mertesdorf zu machen, konnte heute der erste Schlamm weggeschafft werden.

Die Technik des Freibades wurde in Mitleidenschaft gezogen und wir versuchen alles, um die Badesaison zu retten." Stephanie Nickels, Bürgermeisterin VG Ruwer
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Das Freibad in Mertesdorf ist am Freitag überflutet worden. Mittlerweile sind Helfer mit den Aufräumarbeiten beschäftigt.

"Schaden in Riveris ist immens hoch"

Nach Angaben des Ortsbürgermeisters Thomas Hoffmann (FWG) ist die Riveris mittlerweile zurück im Bachbett. Im gesamten Ort seien die Bürger am Aufräumen. So werden Schuttberge weggeräumt und Gefahrenstellen abgesichert. Der Schaden sei immens, könne aber noch nicht genau beziffert werden. Der Ortsbürgermeister geht davon aus, dass die Hauptstraße komplett erneuert werden muss. Hier gebe es riesige Löcher und angehobene Teerdeckel. Das Wasser sei in viele Keller und Wohnungen eingedrungen.

Aufnahmen von oben - Aufräumen nach dem Unwetter in Riveris

Sonntag, 18.5. Abwarten, bis das Wasser zurückgeht

Seit gestern Abend steht das Wasser in der Zeller Altstadt. Nach Angaben des Ortsbürgermeisters kam das Wasser gegen halb elf so weit angestiegen, dass der Hochwasserschutz nicht mehr Stand halten konnte. So floss das Wasser über die ganze Breite in die Altstadt, weshalb auch die Entwässerungspumpen abgestellt werden mussten. Aktuell steht das Wasser zwischen 1 Meter und 1,50 Meter in der Stadt. Wäre der Schutz nur 10 Zentimeter höher gewesen, wäre Zell verschont geblieben.

Zell ist Hochwasser erprobt

Wie Bürgermeister Hans-Peter Döpgen (FWG) mitteilte, sei man Hochwasser bereits gewohnt. Nun müsse man abwarten, bis das Wasser zurückgehe. Das könne allerdings noch ein bisschen dauern. Wenn es soweit ist, können dann auch die Pumpen wieder angestellt werden, um die Altstadt vom Wasser zu befreien. Falls vorher etwas passiert, sind die Feuerwehreinsatzzentrale und auch Rettungsboote besetzt.

20:15 Uhr: Wasser flutet erste Bereiche in Zell

Große Teile der Altstadt sind auch am frühen Abend noch trocken.  An einigen Teilen, wie beispielsweise dem Rathaus in Zell, werden die Straßen allmählich geflutet. Noch laufen nach Angaben des Bürgermeisters einige Pumpen in der Stadt. Feuerwehr und Bürgermeister rechnen aber in Kürze damit, dass die Altstadt vollständig überflutet wird.

20:00 Uhr: Mosel weiter auf hohem Stand

Der Höchststand der Mosel am Pegel Trier wurde laut Hochwassermeldezentrum gegen 17:00 Uhr bei 9 Meter 60 erreicht. Den Prognosen zufolge fällt das Wasser seitdem. Wie der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur des Kreises Bernkastel-Wittlich mitteilte, sind entlang der Mittelmosel die Uferbereiche mehrerer Orte überflutet.

Das sei aber bei Hochwasser üblich. Insgesamt sei die Lage im Kreis Bernkastel-Wittlich mittlerweile entspannt. Der Einsatz in Morbach sei beendet worden. Auch die technische Einsatzleitung habe ihren Dienst mittlerweile eingestellt. Wenn die Pegel abgesunken seien, könne mit den Reinigungsarbeiten begonnen werden.

Die Sperrschilder sind durchaus wegen einer Gefahr aufgestellt und nicht, weil wir Spaß daran haben, die Straße zu sperren. Jörg Teusch, Brand- und Katastrophenschutzinspekteur des Kreises Bernkastel-Wittlich
Braunes Wasser des Hochwassers der Mosel ist am Samstagabend von der Mehringer Höhe aus zu sehen.

Braunes Wasser des Hochwassers der Mosel ist am Samstagabend von der Mehringer Höhe aus zu sehen.

Autofahrer sollen Sperrungen beachten

Jörg Teusch bittet insbesondere Autofahrer, die Verkehrsschilder und Straßensperrungen zu beachten. Immer wieder gebe es Menschen, die mit ihren Autos die Sperrungen umgehen und sich dann im Wasser festfahren.

Auf manchen Straßen könne das Wasser durchaus mehr als 1 Meter tief sein. Gerade im Dunklen könne man leicht diese Gefahr unterschätzen und sich damit in Lebensgefahr begeben. "Die Sperrschilder sind durchaus wegen einer Gefahr aufgestellt und nicht, weil wir Spaß daran haben, die Straße zu sperren."

Hochwasser in Detzem

In Detzem ist der Radweg vollkommen überschwemmt. Die Feuerwehr geht aber nach eigenen Angaben nicht davon aus, dass sich die Lage verschärfen wird.

19:30 Uhr: Lage im Kreis Trier-Saarburg entspannt sich

Nach Angaben des stellvertretenden Brand- und Katastrophenschutzinspekteurs des Kreises Trier-Saarburg, Frank Rohde, gibt es derzeit keine größeren Einsätze mehr im Kreis.

Wir sind guter Dinge, dass das Wasser zurückgeht Thomas Hoffmann, Bürgermeister Riveris

In Riveris bei Trier fließt das Wasser aber weiterhin durch die Stausee- sowie die Waldracherstraße, teilte Bürgermeister Thomas Hoffmann mit. "Wir sind guter Dinge, dass das Wasser zurückgeht" so Hoffmann gegenüber dem SWR. Wann die Aufräumarbeiten starten, sei noch unklar. Das hänge davon ab, wann das Wasser abgeflossen ist.

Wassermassen schieben sich durch die Hauptstraße von Riveris.

Wassermassen schieben sich durch die Hauptstraße von Riveris.

18:30 Uhr: Aufräumarbeiten in Ruwer haben begonnen

In Ruwer haben nach dem Hochwasser die Aufräumarbeiten begonnen. Die Personen, die in der Nacht aus ihren Häusern mussten, konnten nach Angaben der Stadt Trier am Nachmittag wieder zurück. Nach und nach werde nun der Strom wieder eingeschaltet. Die Elektroinstallation überfluteter Häuser müsse dazu erst von einem Elektiker überprüft und freigegeben werden.

Auch in Trier-Olewig sind die Aufräum- und Säuberungsarbeiten beendet. In Euren wird die Unterführung "Im Speyer" derzeit leergepumpt. Die Unterführung könne erst freigegeben werden, wenn das Wasser zurückgeht.

18:00 Uhr: Altstadt von Zell soll vollaufen

In Zell soll bald die Alstadt vollaufen. Weil sich die Anwohner auf das Hochwasser vorbereitet hätten, bestehe keine akute Gefahr. Die Polizei bittet jedoch die Menschen nicht in die Stadt zu kommen. Die Zufahrtsstraßen werden gesperrt.

Gegen 17:00 hatte die Polizei gemeldet, dass das Wasser bereits in den Stadtkern laufe. Dies ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht der Fall. Derzeit seien noch rund 20 Zentimeter bis zur aktuellen Oberkante des Hochwasserschutzes Platz.

In Zell hält der Hochwasserschutz noch. Schaulustige stehen am Moselufer.Noch steht die Mosel nicht auf dem Platz rund um den "Schwarzen-Katz-Brunnen".

Noch steht die Mosel nicht auf dem Platz rund um den "Schwarzen-Katz-Brunnen".

16:50 Uhr: Stadtwerke Trier informieren

Sobald das Wasser in den überfluteten Gebieten zurückgeht, werden die wegen des Hochwassers abgeschalteten Stromnetze sukzessiv wieder zugeschaltet werden. Nach Angaben der Stadtwerke Trier überprüfen dafür Fachleute von der SWT die Häuser in den betroffenen Straßenzügen.

In Gebäude, in die Wasser eingedrungen ist, müsse vorsorglich die Hauptsicherung abgeschaltet werden. Diese müsse später von einem Elektroinstallateur überprüft, und wenn nötig erneuert werden.

Das Gleiche gelte für die Wiederinbetriebnahme von Erdgasheizungen. Die Stadtwerke Trier bitten alle vom Hochwasser betroffene Hausbesitzer, ihre Heizung von einem Fachbetrieb überprüfen zulassen, bevor sie wieder in Betrieb genommen wird.

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Riveristalsperre wird weiter beobachtet

Der Zulauf zur Riveristalsperre sinkt nach Angaben der Stadtwerke aktuell. In der vergangenen Nacht sei das zusätzliche Wasser wegen des vielen Regens kontrolliert über die dafür vorgesehene Überlaufeinrichtung in die Riveris geleitet worden. Mitarbeiter der Stadtwerke seien weiterhin vor Ort, um die Situation zu beobachten. Der Damm sei zu keiner Zeit gefährdet gewesen

16:45 Uhr: 10.000 Sandsäcke sichern Deich in Morbach für kommende Unwetter

Am Morgen hatte sich die Einsatzleitung dazu entschlossen, den Deich des Regenrückhaltebeckens in Morbach zu sichern und zu stabilisieren. Denn laut dem stellvertretenden Wehrleiter, Florian Bier, ist der Deich an verschiedenen Stellen durchweicht. Außerdem seien auch für kommende Woche Unwetter vorhergesagt worden. Eine Gefahr für die Bevölkerung habe bisher aber nicht bestanden.

Mit Lkw wurden die rund 10.000 Sandsäcke an den Deich des Regenrückhaltebeckens in Morbach gebracht. Rund 70 Einsatzkräfte sind vor Ort. Bis heute Abend soll der Einsatz abgeschlossen sein.

16:00 Uhr: Mosel steigt in Zell weiter

Die Mosel in Zell ist seit heute morgen weiter angestiegen. Der Höchststand der Mosel lag laut Hochwassermeldezentrum um 15:00 Uhr am Pegel Trier bei 9,57 Uhr.

Hochwasserschutzmauer in Zell an der Mosel

Noch ist am Hochwasserschutz in Zell an der Mosel viel Platz.

Der Stadtbürgermeister von Zell, Hans Peter Döpgen, geht davon aus, dass die Altstadt von Zell am späten Nachmittag vollaufen wird. Sobald die Mosel über die Hochwassermauer schwappt, werden laut Döpgen die Entwässerungspumpen von Berg- und Oberflächenwasser in den zentralen Pumpwerken abgeschaltet, sodass die Stadt letztendlich von innen her geflutet wird.

15:15 Uhr: Leichte Entspannung in der Region

Nach Angaben des Kreises Trier-Saarburg fallen die Pegel an Leuk und Ruwer. An Saar, Mosel und der oberen Ruwer seien sie jedoch leicht steigend. In Schoden an der Saar arbeite man derzeit weiter daran, den Sandsackstaudamm stabil zu halten. Auch in Riveris bei Waldrach sei die Feuerwehr weiter im Einsatz.

Am Nachmittag sollte die Saarstraße in Konz wegen Überflutung evakuiert werden.Die Evakuierung wurde jedoch abgebrochen, weil die Bewohner wegen sinkender Pegel ihre Häuser nicht verlassen wollten, teilte die Kreisverwaltung mit.

Die Einsatzleitung rät Campern in der Verbandsgemeinde Schweich selbstständig nach den Wasserständen zu schauen und sich nicht auf die angezeigten Pegelstände zu verlassen. Insgesamt seien derzeit 1.300 Einsatzkräfte unterwegs. Unterstützung gebe es außerdem von Feuerwehren aus benachbarten Landkreisen.

Unsere Reporter sind den ganzen Tag für Sie in der Region Trier unterwegs. Hier ein paar Eindrücke aus Trier-Ruwer.

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15:07 Uhr: Deich des Regenrückhaltebeckens in Morbach wird gesichert

In Morbach im Hunsrück ist laut des Kreisfeuerwehrinspekteurs Jörg Teusch die Feuerwehr und das Technische Hilfswerk derzeit mit 150 Einsatzkräften dabei, den Deich eines Regenrückhaltebeckens zu sichern. Dieses fasst rund 11 Millionen Liter Wasser. Auf den Deich werde nun ein Vlies und darauf wiederum Sandsäcke gelegt. Dann werde noch Schüttgut draufgeschüttet. So werde verhindert, dass der Deich unter den Wassermassen nachgibt. Eine Gefahr für die Bevölkerungen bestehe aber nicht, so Teusch. Er geht davon aus, dass die Deichsicherungarbeiten bis in den Abend abgeschlossen sind. 

Ansonsten ist die Lage laut Teusch im Kreis Bernkastel-Wittlich ruhig. Aktuell gebe es nur wenige Einsätze wegen vollgelaufener Keller. Allerdings sei bei einem weiteren Anstieg der Mosel damit zu rechnen, dass in Orten, wie Traben-Trarbach oder Enkirch Keller volllaufen. Da gehe es um Zentimter, sagt Teusch.

14:00 Uhr: Schwimmbad in Mertesdorf überflutet

Das Schwimmbad in Mertesdorf wird laut einem Sprecher der Verbandsgemeinde Ruwer erstmal nicht mehr aufmachen. Das Hochwasser der Ruwer hat das Schwimmbad vollkommen überflutet. Ob das Schwimmbad in dieser Saison überhaupt noch öffnen kann, sei noch nicht absehbar. Das hänge davon ab, wie stark die Technik beschädigt worden sei. Aber unabhängig davon würde die Reinigung und die Reparaturarbeiten mindestens ein bis zwei Monate dauern.

Schwimmbad in Mertesdorf überschwemmt

Das Schwimmbad in Mertesdorf ist durch das Hochwasser der Ruwer schwer in Mitleidenschaft gezogen worden.

13:00 Uhr: Feuerwehreinsätze dauern an

In Trier-Euren wurde eine Unterführung geflutet. Die Stadt Trier arbeitet mit Hochdruck daran, das Wasser abzupumpen.

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Der Landrat des Kreises Trier-Saarburg, Stefan Metzdorf (SPD) hat sich am Vormittag einen Überblick über die Lage in den Hochwassergebieten verschafft. So war er unter anderem in Schoden in der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell.

Die Lage hat sich etwas entspannt. Von Entwarnung kann hier aber noch keine Rede sein. Stefan Metzdorf (SPD), Landrat des Kreises Trier-Saarburg

Ähnlich wie in anderen Orten hatte auch dort die Saar Straßen und Häuser geflutet. Genau wie im Ruwertal hofft man, dass die Flut bald zurückgeht, um mit den Aufräumarbeiten beginnen zu können.

Mit einer Menschenkette werden Sandsäcke zum Damm in Schoden gebracht.

Mit einer Menschenkette werden Sandsäcke zum Damm in Schoden gebracht.

Aktuell blicke man aber mit Sorgen auf die Saar, bei der noch ein steigender Pegel erwartet wird. "Die Lage hat sich etwas entspannt, von Entwarnung kann hier aber noch keine Rede sein", sagte Landrat Metzdorf im SWR-Interview.

12:00 Uhr Bauarbeiten an den Moselschleusen erschweren Messung

Bauarbeiten an mehreren Mosel-Schleusen erschweren den Abfluss des Hochwassers. Das meldet das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt. Das Problem: Nicht alle Abläufe können geöffnet werden, sodass sich das Wasser dahinter höher aufstaut als normalerweise. Das erschwert auch die genaue Vorhersage, wie hoch das Wasser flussabwärts noch steigen könnte.

Betroffen vom zusätzlichen Aufstau sind voraussichtlich die nachfolgenden Bereiche der Mosel: Stadtgebiet Koblenz und die Gemeinden: Müden, Treis-Karden, Pommern, Klotten, Pölich, Mehring sowie Longuich.

Breit und ziemlich schlammig. Die Mittelmosel am Samstagvormittag.

Breit und ziemlich schlammig. Die Mittelmosel am Samstagvormittag.

11:00 Uhr: Pegel der Mosel soll bis 9 Meter 50 steigen

Das Hochwassermeldezentrum Mosel geht in seinem aktuellen Bericht davon aus, dass die Mosel am Pegel Trier heute bis auf 9 Meter 50 ansteigt. Am Pegel Cochem soll demnach der Höchststand in der kommenden Nacht bei 8 Meter 30 liegen. Da die Wetterlage sich beruhigt, gehen die Experten davon aus, dass die Pegel über Pfingsten überall fallen.

An der Ruwer war der Höchststand am Pegel Kasel heute Morgen bei 3 Meter 15, das entspricht einem 50-jährigen Hochwasser. Inzwischen ist der Kaseler Ruwerpegel auf 2 Meter 51 gefallen und geht weiter zurück. Gerade an kleinen Flüssen können laut Hochwassermeldezentrum Mosel aber auch Gewitter die Pegel kurzzeitig wieder steigen lassen. 

Die Ruwer ist über Nacht zu einem breiten Strom geworden. Teile des Ortes sind überschwemmt.

Die Ruwer ist über Nacht zu einem breiten Strom geworden. Teile des Ortes sind überschwemmt.

10:30 Uhr: Menschen sollen Ruwertal meiden

Das Lagezentrum des Landkreises Trier-Saarburg bittet darum, nicht in Orte an der unteren Saar und im Ruwertal zu fahren. Dort sind derzeit viele Einsatzkräfte der Feuerwehr vor Ort und ehrenamtliche Helfer werden deshalb aktuell nicht gebraucht. Vor allem die Orte Riveris, Schoden und auch rund um die Staustufe Detzem sollten umfahren werden, um die Einsatzkräfte nicht zu behindern.

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In Ruwer sind Feuerwehr und Technisches Hilfswerk auch am Samstag Vormittag noch im Einsatz. Viele Helfer kommen aus anderen Orten. In der Nacht wurden etwa einhundert Menschen aus ihren Häusern geholt. Sie werden in der örtlichen Grundschule betreut. Viele sind aber auch bei Verwandten und Freunden untergekommen. In der Nacht zum Samstag wurde in Ruwer in 30 Häusern wegen des Wassers der Strom abgestellt.

Oberbürgermeister Wolfram Leibe (SPD) machte sich am Samstag Vormittag erneut ein Bild der Lage in Ruwer. Sobald der Moselpegel falle, hoffe man, dass das Wasser aus der Ortslage abfließe. Inzwischen hätten die Stadtwerke auch den Strom wieder schalten können, sagte der Trierer Oberbürgermeister. Das war auch wichtig für eine Metzgerei, die ihre Arbeit wieder aufnehmen konnte.

Im Trierer Stadtteil Ruwer werden Stege aufgebaut

Weil ein Teil des Ortsteils unter Wasser steht, werden in Ruwer Stege aufgebaut, damit die Leute die Geschäfte in der Rheinstraße erreichen können.

10:00 Uhr: Aufräumarbeiten in Saarburg

In Saarburg beginnt nach einer anstrengenden Nacht für die Einsatzkräfte das große Aufräumen. Sandsäcke werden eingesammelt, erste Gastronomen säubern ihre Terrassen. Für den Samstag rechnet man in Saarburg nicht mit weiteren Wassermassen. Nach Angaben des Saarburger Bürgermeisters seien auch die Nebenflüsse stabil.

In der Nacht wurden durch das Wasser mehrere Gebäude geflutet, auch Schwimm- und Hallenbad seien beschädigt worden. Große Schäden gebe es auch im am Saarburger Wasserfall liegenden Mühlenmuseum. Ein genauer Überblick über die Schäden sei aber erst in den kommenden Tagen möglich.

Das war unwahrscheinlich schön zu sehen, wie gut hier die Hilfe funktioniert hat. Jürgen Dixius, Bürgermeister Saarburg

Saarburgs Bürgermeister Jürgen Dixius ist unterdessen froh, dass sich die Wetterlage entspannt. Er rechnet nicht mit einer weiteren Gefahr. Am Abend und in der Nacht hätten mehr als 1.000 Einsatzkräfte von THW, Feuerwehr und DRK die Stadt unterstützt. Die Helfer seien aus der ganzen Region gekommen. Die Hilfsbereitschaft sei wahnsinnig groß gewesen, so Dixius: "Selbst Gäste die hier Urlaub machen haben mit angepackt, haben Sandsäcke gefüllt und gelegt. Man hat miteinander gearbeitet, Gastronomen haben für Verpflegung gesorgt. Das war unwahrscheinlich schön zu sehen, wie gut hier die Hilfe funktioniert hat."

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09:00 Uhr: Zell bereitet sich auf Überflutung vor

In Zell an der Mosel bereiten sich die Anwohner auf eine Überflutung der Altstadt vor. Viele Menschen räumen derzeit die Keller der Häuser leer. Unter ihnen Uschi Seul. Die Kölnerin wohnt immer im Sommer in Zell an der Mosel und betreibt dort eine Gaststätte mit Ferienwohnungen. Sie hat all ihr Mobiliar bereits in Sicherheit gebracht. So wurden in ihrer Gaststätte unter anderem Kühlschränke und die Theke abmontiert.

Das ganze Pfingstwochenende ist im Eimer. Uschi Seul, Gastronomin in Zell an der Mosel

Das Hochwasser kommt für sie und auch alle anderen Moselaner zu einer denkbar ungünstigen Zeit. Schließlich sind zu Pfingsten viele Touristen in der Region. Das Wetter verhagelt jetzt vielen die Laune. "Das ganze Pfingstwochenende ist im Eimer", sagt Gastronomin Seul. Schließlich droht jetzt der Umsatzverlust bei den Ferienwohnungen und im Lokal. "Ostern war schon verregnet und jetzt auch Pfingsten. Der Umsatz ist weg und den können Sie nicht mehr aufholen für dieses Jahr." Ihre Gäste seien abgereist, denen die heute kommen sollten, habe sie abgesagt.

Unterdessen haben sich einige Camper mit ihren Wohnmobilen ein sicheres Plätzchen in den höher gelegenen Weinbergen gesucht. Das ist nötig, denn auch Zells Bürgermeister geht davon aus, dass die Altstadt mit hoher Wahrscheinlichkeit gegen Nachmittag geflutet wird.

08:00 Uhr: Gärten und Keller in Kasel vollgelaufen

In Kasel sind mehrere Keller und Gärten vollgelaufen. Laut Feuerwehr sind zwei Straßen betroffen. Die Feuerwehr ist in der Gemeinde schon die ganze Nacht im Einsatz. Sie wird nach eigenen Angaben von Einsatzkräften aus dem Donnersbergkreis unterstützt.

Viele Anwohner waren die ganze Nacht wach. Viele von ihnen sagen, dass sie ein solches Hochwasser zuletzt in den 90er Jahren erlebt hätten.

Schon nachmittags hatte sich abgezeichnet, dass das Unwetter Kasel treffen würde. Gegen Abend waren Feuerwehr und Polizei im Ort. Man habe sich gut aufgehoben gefühlt, sagt Anwohnerin Ruth Glasner, deren Haus später von Wassermassen umzingelt war wie eine Hallig in der Nordsee.

Man hat sich gut aufgehoben gefühlt. Aber es war ein Drama. Das Wasser kam von allen Seiten rein. Hinterher auch aus den Gullys. Ruth Glasner aus Kasel

Es seien Rettungskräfte vor Ort gewesen. Die Nachbarn hätten sich untereinander geholfen. "Aber es war ein Drama. Das Wasser kam von allen Seiten rein. Hinterher auch aus den Gullys", beschreibt sie die Lage.

Die Pegel an Saar und Ruwer seien weiterhin hoch. Es sei zu großflächigen Überschwemmungen gekommen. Unverändert fließen große Mengen Wasser aus der Riveristalsperre über die Riveris in die Ruwer, so ein Sprecher.

Die Ruwer hat in Mertesdorf Straßen und ein Schwimmbad überflutet

Die Ruwer hat in Mertesdorf Straßen und ein Schwimmbad überflutet.

7:00 Uhr: Häuser und Straßen überflutet

In einigen Orten im Ruwertal sind viele Häuser überflutet, unter anderem in Karlsmühle. In Mertesdorf und Saarburg sind die Freibäder überflutet. Aktuell werden in Kanzem und Wiltingen Häuser evakuiert. In Saarburg-Beurig wurden Notunterkünfte eingerichtet.

Viele Uferstraßen sind nach wie vor unpassierbar. Zum Teil seien auch Straßen beschädigt, beispielsweise die Kreisstraße 7 zwischen Udelfangen und Wintersdorf. Die Sachschäden sind nach Mitteilung der Kreisverwaltung enorm, eine genaue Schadensübersicht sei aber erst im Laufe des Tages möglich.

06:00 Uhr: Trierer Stadtteil Ruwer gesperrt

Im Trierer Stadtteil Ruwerist das Wasser kurz nach Mitternacht in den Ort gelaufen. Nach Angaben eines Stadtsprechers sind etwa 20 Häuser in der Rheinstraße betroffen. Die Feuerwehr versuche weiter die Häuser mit Sandsäcken vor dem Wasser zu schützen. Die Ortsdurchfahrt Ruwer sei nicht mehr passierbar. Die Menschen werden gebeten den Ort weiträumig zu umfahren.

Was passiert bei welchem Mosel-Pegelstand?

Die Referenzgröße in der Übersicht ist immer der Pegel Trier. Ausnahme: Wasserbillig (Luxemburg) und Zeltingen.

  • 3,50 Meter: Es gilt Normallage.
  • 6 Meter: Das Hochwassermeldezentrum in Mainz wird besetzt.
  • 6,70 Meter: Die Mosel tritt in Kröv (Kreis Bernkastel-Wittlich) übers Ufer.
  • 6,80 Meter: Die Mosel tritt in Erden (Kreis Bernkastel-Wittlich) übers Ufer. Der Campingplatz ist überschwemmt.
  • 6,95 Meter: Schifffahrt auf der Mosel wird eingestellt.
  • 7 Meter: In Lieser (Kreis Bernkastel-Wittlich) wird der Hochwasserschutz aufgebaut. Der Schutz kann laut Gemeinde das Wasser bis zu einem Pegel von 11 Metern abhalten. In Zeltingen (Kreis Bernkastel-Wittlich) tritt die Mosel übers Ufer.
  • 7,20 Meter: In Reil (Kreis Bernkastel-Wittlich) laufen erste Keller voll. Die Moselstraße in der Gemeinde ist überflutet. Ein Hochwasserschutz gibt es laut Gemeinde nicht, weil dieser zu teuer wäre.
  • 7,35 Meter (Pegel Wasserbillig): In Wasserbillig (Luxemburg) läuft das Wasser in die Gemeinde. Bereits ab einem Pegel von 3,30 Meter wird der Fährbetrieb nach Oberbillig eingestellt.
  • 8 Meter: In Kesten (Kreis Bernkastel-Wittlich) werden die Hochwassertore geschlossen. Dann werden Spundwände eingezogen, die das Wasser bis zu 10,30 Meter abhalten können.
  • 8.20 Meter bis 8,70 Meter: In Zell (Kreis Cochem-Zell) wird die Hochwassermauer überflutet und die Altstadt läuft voll.
  • 9 Meter (Pegel Zeltingen): In Ürzig (Kreis Bernkastel-Wittlich) ist das Unterdorf überflutet. Bereits ab 8 Meter sind die Bundesstraße (B53) und eine Tankstelle betroffen.
  • 10 Meter: In der Stadt Trier gilt Katastrophensituation.
  • 10,30 Meter (Pegel Zeltingen): In Zeltingen-Rachtig (Kreis Bernkastel-Wittlich) wird die Altstadt überschwemmt.
  • 10,20 Meter: Erste Straßen in Trier-Zewen werden überschwemmt.
  • 10,33 Meter: Dritthöchstes Hochwasser am 23. Januar 1995
  • 10,56 Meter: Zweithöchstes Hochwasser am 28. Mai 1983
  • 10,60 Meter: Erste Überschwemmungen im Ehranger Hafen in Trier.
  • 10,80 Meter: Erste Straßen in Trier-Pfalzel betroffen. Der Ortskern ist bis zu einem Pegel von 11,80 Meter geschützt.
  • 11,20 Meter: Erste Straßen in Trier-Euren betroffen.
  • 11,28 Meter: Jahrhunderthochwasser am 21. Dezember 1993
  • 11,40 Meter: Der Verteilerkreis Trier-Nord (A602) wird überflutet.
  • 11,50 Meter: In Trier-Nord tritt die Mosel übers Ufer.
  • 11,70 Meter: Der Ortskern von Trier-Quint läuft zu, auch Trier-Mitte/Gartenfeld betroffen.
  • 11,80 Meter: Der Stadtteil Trier-Süd läuft zu.

Am Pegel Trier soll die Mosel am Samstag einen Höchstwert von etwa 9 Meter 40 erreichen.

Am Pegel Trier soll die Mosel am Samstag einen Höchstwert von etwa 9 Meter 40 erreichen.

Mosel-Pegel soll auf 9 Meter 40 steigen

Das Hochwassermeldezentrum Mosel rechnet mit einem Höchststand der Mosel am Pegel Trier von 9 Meter 40 am frühen Nachmittag. Danach soll nach der aktuellen Prognose der Pegel langsam wieder sinken.

Der letzte Messwert am Pegel Trier liegt bei 9 Meter 13. Die Hochwasserlage an der Saar ist weiter dramatisch. Doch seit 4 Uhr 40 sinkt der Pegel bei Fremersdorf langsam ab, zuletzt lag er bei 7 Meter 59.

Das Lagezentrum in Trier-Saarburg

Schneller Anstieg an Staustufe Detzem

Vor allem an der Staustufe Detzem kann das Wasser der Mosel nach Angaben der Leitstelle Trier extrem ansteigen. Das liegt daran, dass an den Wehrschlüssen der Staustufe Detzem wegen Reparaturarbeiten nicht alle Wehrfelder für den Abfluss der Mosel zur Verfügung stehen. Dadurch staut sich das Wasser dort höher als bei früheren vergleichbaren Hochwassern.

Die Polizei empfiehlt, das Gebiet zu meiden. "Flutwellen können Sie überraschen und das Ufer kann einbrechen. Fahren Sie nicht durch überflutete Straßen. Schon eine geringe Wasserhöhe kann die Steuerung behindern."

Ausfälle im Bahn- und Busverkehr

Bahnreisende müssen sich heute auf Behinderungen einstellen. Wegen des Unwetters könnten viele Züge nicht fahren, teilte die Bahn mit. Und auch Ersatzverkehr kann nicht überall angeboten werden. Besonders Regionalbahn- und Regionalexpresslinien über die Bahnhöfe PirmasensTrier und Saarbrücken sind von den Problemen betroffen. Wer nicht notwendige Reisen ins Saarland plant, wird von der Bahn gebeten, das am Samstag bleiben zu lassen.

Altenheim in Saarburg evakuiert

In Saarburg ist wegen der Hochwasserlage in der Nacht ein Alten- und Pflegeheim evakuiert worden. Dort drohte laut Landrat Metzdorf die Gefahr, dass die untere Etage überflutet wird. Die Bewohner sind deshalb in umliegende Krankenhäuser gebracht worden und werden dort versorgt.

Evakuierungen in Trittenheim und Schoden

Im Landkreis Trier Saarburg waren in der Nacht 1.000 Einsatzkräfte aktiv. Wie das Lagezentrum Trier-Saarburg mitteilte, sind an allen Orten an der Saar Straßen und Gebäude überflutet.

In Trittenheim mussten 50 Gäste ein Hotel verlassen und in die Turnhalle gehen. In Schoden mussten laut Polizei am Abend und in der Nacht mehr als 200 Menschen ihre Häuser verlassen. Sie kamen in der Turnhalle Beurig unter.

Feuerwehreinsätze im Konzer Tälchen

Weil ein Bach über die Ufer getreten ist, musste in Oberemmel ein Mehrfamilienhaus geräumt werden. Die Feuerwehr hat die Bewohner vorläufig im Bürgerhaus in Oberemmel untergebracht.

Beim daneben liegenden Weingut Reichsgraf von Kesselstatt ist der Hof überflutet. Inzwischen konnte die Feuerwehr mit Baggerarbeiten den Bach von den Häusern weg lenken. Sie gibt aber keine Entwarnung.

Die Experten prognostizieren einen starken Anstieg der Mosel. In Zell wird der mobile Hochwasserschutz montiert. Der Bürgermeister sagt, man bereite sich auf eine mögliche Überschwemmung der Stadt vor. Momentan habe die Mosel noch genügend Platz. Da es aber weiter regne und unklar sei, wie viel Wasser aus den Nebenflüssen in die Mosel fließe, bleibe die Lage angespannt. Auch die Saar werde so die Experten stark ansteigen. Dort rechnen die Hochwassermelder mit einem 10- bis 20-jährlichen Hochwasserereignis.

Hochwasser: Mosel könnte am Pegel Trier die acht Meter erreichen

Extreme Überflutungen in Nahe-Region

Für die Landkreise Birkenfeld und Kusel hat der Deutsche Wetterdienst seine Unwetterwarnung noch einmal verschärft. Dort rechnen die Experten mit massiven Überflutungen sowie unpassierbaren oder von Wassermassen eingeschlossenen Gebieten.

Die Hochwasserexperten im Kreis Birkenfeld gehen jedoch im Augenblick davon aus, dass das Unwetter dort glimpflich abgeht. Schlimmer könnte es im Bereich der Flüsse Glan und Nahe in den Nachbarkreisen Kusel und Bad Kreuznach werden.

Bisher hat es im Kreis Birkenfeld nur einen Feuerwehreinsatz wegen Schlamm auf einer Straße gegeben. Der Pegel der Nahe ist nach Angaben eines Sprechers derzeit noch unproblematisch. Auch wenn der Fluss an einigen Stellen schon leicht über die Ufer getreten sei.

Hochwasser RLP Vorhersagedienst

Die Lage werde genau beobachtet, auch weil es im Saarland derzeit stärker regne als im Hunsrück. Noch sei unklar, wie sich die Regenfälle dort auf die Nahe auswirkten. Die höchsten Pegel werden erst morgen erwartet.

Campingplätze an der Mosel geräumt

Bereits in der Nacht haben erste Moselgemeinden wegen des drohenden Hochwassers Campingplätze räumen lassen.

Wohnmobilbesitzer in Ürzig (Kreis Bernkastel-Wittlich) sind bereits gestern Abend gewarnt worden.

Ich habe alle Wohnmobilisten aufgefordert, Abstand zu halten vom Wasser. Und wachsam zu sein über Nacht. Mirko Dornbach Bürgermeister Ürzig

Heute Morgen und gestern Abend sei die Situation zum Glück noch entspannt gewesen, sagte Bürgermeister Mirko Dornbach dem SWR. Aber die Hochwasserprognose sei deutlich. "Ich habe schon gestern Abend alle Wohnmobilisten aufgefordert, Abstand zu halten vom Wasser. Und wachsam zu sein über Nacht."

So könnten die Wohnmobilisten jetzt in Ruhe ihre Sachen packen und dann später auch abreisen.

Außerdem werde in Ürzig auch die Tankstelle, so wie bei früheren Hochwasserlagen, wieder abgebaut.

Überflutete Tankstelle in Ürzig an der Mittelmosel

Tankstelle in Ürzig an der Mittelmosel: Hier gibt es erstmal kein Benzin mehr, aber dafür viel Wasser.

Auch in Klüsserath wird der Campingplatz geräumt

Der Campingplatz in Klüsserath ist wegen seiner Lage direkt am Moselufer beliebt. Nun muss Betreiber Benjamin Ensch den Platz zum zweiten mal in diesem Jahr wegen Hochwassers räumen. Schon Ostermontag hatte die Mosel den Platz überschwemmt. 80 Campinganhänger müssen weggeschafft werden.

Bis Freitag Abend soll der Campingplatz leer sein. Ein herber Schlag für Betreiber Ensch, denn Campingplatz und Restaurant waren übers Pfingstwochenende komplett ausgebucht.

Stadt Trier warnt vor Überflutungen

Für den Kreis Trier-Saarburg, die Stadt Trier sowie Teile des Kreises Birkenfeld und des Kreises Bernkastel- Wittlich gilt derzeit die höchste Unwetter-Warnstufe. Der Deutsche Wetterdienst warnt auch für die restliche Region in diesem Zusammenhang vor extremem Unwetter mit Starkregen und Gewittern.

Die Stadt Trier rechnet wegen des Unwetters damit, dass es auch an Flüssen und Bächen im Trierer Stadtgebiet zu Überflutungen kommen kann. Unterführungen, Straßen und Wege können unter Wasser stehen und unpassierbar sein. Wegen des aufgeweichten Bodens könnten zudem Bäume umstürzen.

Social-Media-Beitrag auf Twitter: ⚠️Durch den unwetterartigen Regen kann die Mosel sehr schnell ansteigen, In Trier ist bis Samstagfrüh ein Anstieg bis in den Bereich von 800 cm möglich. Bitte parkt nicht auf ufernahen Straßen und Parkplätzen! Vorsicht auch an kleinen Bächen und Nebenflüssen! pic.twitter.com/J8eUV25TQ6

Weil die Mosel so schnell ansteige würden bis auf Weiteres die Wege an der Mosel in Trier geperrt, teilte die Stadt mit.

Sendung am Fr., 17.5.2024 21:45 Uhr, SWR Aktuell Rheinland-Pfalz, SWR RP