"Anti-Oscars" in Los Angeles verliehen Sieben Himbeeren für "Twilight"-Finale
Es ist der Preis, den keiner haben will - und den sich die Geehrten auch (fast) nie persönlich abholen: Jedes Jahr, vor der Oscar-Verleihung, werden in Los Angeles die "Razzie Awards" verliehen. Großer Abräumer bei den Goldenen Himbeeren war dieses Jahr das Finale der Vampirsaga "Twilight" - und Rihanna trat einmal mehr in die Fußstapfen von Madonna.
Elfmal nominiert, siebenmal abgeräumt - das "Twilight"-Finale ist der große "Gewinner" der diesjährigen Razzie Awards. Dabei erhielt "Breaking Dawn - Bis(s) zum Ende der Nacht - Teil 2" auch den Preis in der Hauptkategorie Schlechtester Film des vergangenen Jahres.
Kristen Stewart bekam die Goldene Himbeere als schlechteste Hauptdarstellerin - und zwar nicht nur für ihre Rolle als Bella Swan in der "Twilight"-Verfilmung, sondern auch für die Darstellung des Schneewittchens in "Snow White and the Huntsman". Taylor Lautner wurde für seine Nebenrolle als Werwolf Jacob Black "ausgezeichnet", Bill Condon für die schlechteste Regie. Nur knapp an einer Auszeichnung vorbei schrammte der ebenfalls nominierte "Twilight"-Hauptdarsteller Robert Pattinson.
Adam Sandler mit nur einer Auszeichnung
Der Schauspieler Adam Sandler bekam zum zweiten Mal in Folge den Anti-Oscar in der Kategorie schlechtester Schauspieler - diesmal für "That's My Boy" (deutscher Titel: "Der Chaos-Dad"), der auch den Preis für das schlechteste Drehbuch bekam. Im vergangenen Jahr hatte Sandler bereits mit seiner Komödie "Jack und Jill" einen zweifelhaften Rekord erzielt und gleich zehn Goldene Himbeeren bekommen.
Für die schlechteste Nebenrolle wurde die R&B-Sängerin Rihanna ausgeszeichnet. Sie spielte in dem Science-Fiction-Spektakel "Battleship", einem Film auf der Basis des Spiels "Schiffe versenken". Den Rekord bei den Himbeeren hält übrigens Madonna mit allein fünf Auszeichnungen als schlechteste Hauptdarstellerin und zweien für die schlechteste weibliche Nebenrolle.
Nominierte blieben der Verleihung fern
Verkündet wurden die Schmähpreise im Frühstücksraum eines Hotels in Hollywood, nur einen Katzensprung vom Dolby-Theatre entfernt, wo die Oscars vergeben werden. Rund 100 Juroren waren erschienen, aber die Nominierten blieben fern. Dass die Stars sich den Preis persönlich abholen, kommt ohnehin nur selten vor. "Catwoman" Halle Berry hatte sich 2005 lachend zur schlechtesten Schauspielerin küren lassen. Sandra Bullock trat 2010 unter lautem Applaus auf die Bühne, um Spott für ihre Rolle in der Komödie "Verrückt nach Steve" einzustecken.
Die "Razzies" (kurz für Raspberry, auf Deutsch Himbeere) wurden 1980 von dem Cineasten John Wilson als Gegenstück zur glanzvollen Oscar-Verleihung ins Leben gerufen. Dem Verband gehören knapp 700 Filmkritiker und Kinofans an. Der Preis ist übrigens eine mit Goldfarbe besprühte Himbeere im Wert von etwa vier Euro.