Rückzahlung eines Milliardenkredits US-Versicherer AIG kauft sich frei
In den USA geht die Entstaatlichung ehemals angeschlagener Konzerne voran. Der Versicherungsriese AIG kündigte an, Schulden zurückzuzahlen und so den Weg für eine Reprivatisierung frei zu machen. Medien berichten, die Regierung plane für den März einen teilweisen Verkauf ihrer AIG-Anteile.
Die US-Regierung will die Reprivatisierung des gestrauchelten Versicherungskonzerns AIG vorantreiben. Im ersten Quartal 2011 könnte der Staat bis zu 20 Prozent seiner AIG-Anteile wieder an den Markt bringen, hieß es in US-Medien. Die Einnahmen für den Fiskus wurden mit zehn bis maximal 15 Milliarden Dollar taxiert. Zum Zeitpunkt des geplanten Verkaufs wird der Staat voraussichtlich rund 92 Prozent an dem Versicherer halten.
Doch bevor ein teilweiser Verkauf der staatlichen Anteile möglich ist, muss AIG seine Schulden beim Staat zurückzahlen. Und genau das soll laut einer Mitteilung des Konzerns nun auch passieren. AIG werde einen Kredit der Federal Reserve Bank of New York begleichen. Dort steht AIG noch mit 21 Milliarden Dollar in der Kreide. Zu Hochzeiten der Krise hatte AIG bei der New Yorker Fed 91 Milliarden Dollar Schulden und insgesamt hatte der Steuerzahler 182 Milliarden Dollar bereitgestellt, um den Konzern vor dem Zusammenbruch zu bewahren.
Steuerzahler soll jeden Dollar zurückbekommen
"Wir gehen davon aus, dass der Steuerzahler jeden Dollar zurückerhält, den er in AIG investiert hat", sagte der zuständige Ministerialbeamte Tim Massad. "Es gibt sogar eine gute Chance auf einen Profit." Bei der ebenfalls staatlich gestützten Großbank Citigroup war dieses Kunststück gelungen. Erst am Dienstag hatte die Regierung ihre letzten Anteile gewinnbringend verkauft. Die Citigroup-Rettung während der Finanzkrise bescherte dem amerikanischen Steuerzahler unter dem Strich einen Gewinn von zwölf Milliarden Dollar.
AIG ist der größte Brocken unter den verstaatlichten Konzernen. Der Versicherer hatte sich auf dem US-Häusermarkt verspekuliert.