Positivere Einschätzung am Arbeitsmarkt Zahl der offenen Stellen leicht gestiegen
Die Zahl der offenen Stellen ist in den letzten Monaten des vergangenen Jahres leicht gestiegen - allerdings nur im Westen des Landes. Insgesamt gab es in Deutschland zum Jahresende 942.000 offene Stellen. Experten werteten das als Hinweis, dass die Firmen ihre Lage wieder positiver einschätzen.
Die Erholung der deutschen Wirtschaft hat sich im letzten Quartal 2009 auch auf dem Arbeitsmarkt niedergeschlagen. Nach Angaben des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg stieg die Zahl der offenen Stellen im Vergleich zum Vorquartal um 13 Prozent auf 942.000 Angebote. "Neben einem saisonal bedingten Anstieg könnte sich darin eine leichte Verbesserung bei den krisengeschüttelten Betrieben widerspiegeln", sagte der IAB-Arbeitsmarktexperte Markus Heckmann.
"Deutliche Zuwächse gab es nicht nur bei den sofort zu besetzenden Stellen, sondern vor allem bei den später zu besetzenden Arbeitsplätzen", erklärte Heckmann. "Das ist ein Hinweis darauf, dass die Unternehmen ihre wirtschaftliche Lage längerfristig wieder positiver einschätzen." Allerdings gab es insgesamt immer noch 149.000 weniger offene Stellen als im vierten Quartal 2008.
Anstieg ausschließlich in Westdeutschland
Der Anstieg bei den offenen Stellen fand ausschließlich in Westdeutschland statt. In Ostdeutschland ging die Zahl dagegen leicht zurück. Die weniger exportabhängige ostdeutsche Wirtschaft sei von der Wirtschaftskrise bisher in geringerem Ausmaß betroffen gewesen als der Westen, erklärte Heckmann. Dies gelte nun jedoch auch für die allmähliche Erholung der Weltwirtschaft.
Das IAB erfasst viermal jährlich das gesamte Stellenangebot, also auch jene Stellen, die nicht den Arbeitsagenturen gemeldet werden. Im vierten Quartal 2009 wurden rund 15.000 Arbeitgeber befragt.