BIP wächst im zweiten Quartal um 0,3 Prozent Immer noch Wachstum trotz der Krise
Trotz der Euro-Krise ist die Wirtschaft in Deutschland weiter gewachsen. Nach Angaben der Statistiker stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal um 0,3 Prozent. In anderen Ländern Europas sieht die Lage anders aus: Frankreichs Wirtschaft stagniert, in Italien und Belgien ging das BIP zurück.
Das Wachstum der deutschen Wirtschaft hat sich im zweiten Quartal verlangsamt. Trotz der Euro-Krise stieg das Bruttoinlandsprodukt aber erneut leicht an. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts betrug das Plus in den Monaten April bis Juni 0,3 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal. Damals war die deutsche Wirtschaft noch um 0,5 Prozent gewachsen.
"Nach vorläufigen Berechnungen sind die Exporte etwas stärker gestiegen als die Importe", schrieben die Statistiker. "Außerdem wurde im Inland sowohl von den privaten als auch von den öffentlichen Haushalten mehr konsumiert als im Vorquartal." Der Rückgang der Investitionen - vor allem in Maschinen, Geräte und andere Ausrüstungen - konnte so kompensiert werden. Details gibt das Statistische Bundesamt am 23. August bekannt.
Die Bundesbank rechnet damit, dass der deutschen Wirtschaft nun eine Durststrecke bevorsteht. Für das zweite Halbjahr deute sich "eine gewisse Wachstumsabschwächung" an, sagte ein Sprecher der Nachrichtenagentur Reuters.
Einbruch in Italien, Belgien und Portugal
Verglichen mit den anderen 16 Euro-Länder steht Deutschland momentan allerdings noch gut da. Nur die Slowakei und Estland wiesen mit 0,7 Prozent beziehungsweise 0,4 Prozent ein höheres Wachstum gegenüber dem Vorquartal auf.
In Italien brach das Bruttoinlandsprodukt um 0,7 Prozent ein, in Belgien um 0,6 Prozent und in Spanien um 0,4 Prozent. Am stärksten war der Einbruch in Portugal mit 1,2 Prozent. Frankreichs Wirtschaft stagnierte. Für Irland, Griechenland, Luxemburg, Malta und Slowenien gibt es noch keine Daten.
Für die gesamte Euro-Zone ermittelte die europäische Statistikbehörde Eurostat ein Minus von 0,2 Prozent. Im ersten Quartal hatte es noch eine Stagnation gegeben. Damit steckt die Euro-Zone weiter in einer Rezession - ihre Wirtschaft ist jetzt zum dritten Mal in Folge nicht gewachsen.