Produktion für den weltgrößten Automarkt BMW baut zweites Werk in China
Im Krisenjahr 2009 ist China für BMW wichtiger denn je: Denn selbst in der globalen Krise konnte der Autobauer dort seinen Absatz steigern. Um am Autoboom möglichst viel zu verdienen, baut BMW mit seinem chinesischen Partner ein zweites Werk im Nordosten des Landes. Kostenpunkt: 560 Millionen Euro.
Der BMW-Konzern baut ein zweites Werk in China und will so sein Geschäft in dem boomenden Automarkt ankurbeln. Die Münchner unterzeichneten mit ihrem chinesischen Partner Brilliance in Peking eine Absichterklärung zur Erweiterung der Produktionskapazitäten.
Der Baubeginn für das zweite Werk in Shenyang im Nordosten Chinas ist für 2010 geplant. Die Investitionen beliefen sich auf 560 Millionen Euro, von denen BMW und Brilliance laut einer Unternehmenssprecherin je die Hälfte übernehmen. Die Produktion soll Anfang 2012 starten.
Wenn das zweite Werk in Betrieb geht, können BMW und Brilliance im Jahr insgesamt 100.000 Fahrzeuge fertigen - derzeit sind es rund 41.000. Durch die Erweiterung würden rund 1000 neue Stellen geschaffen; im Moment arbeiten 3300 Beschäftigte für das Joint Venture.
Im kommunistischen China ist Luxus gefragt
BMW betreibt seit 2003 ein Gemeinschaftsunternehmen mit Brilliance und produziert Fahrzeuge der 3er- und 5er-Reihe in China. Langfristig dürften dort weitere Modelle gebaut werden; das neue Werk wäre zudem erweiterbar. Die Entscheidung über den Bau eines zweiten Standortes hatte sich über Jahre hingezogen. BMW-Finanzchef Friedrich Eichiner sagte, der Konzern wolle an dem starken Wachstum des chinesischen Marktes teilhaben. Zudem werde man von Währungsschwankungen unabhängiger.
Absatzsprünge und Abwrackprämie auf chinesisch
China hat die USA als größten Automarkt der Welt abgelöst. Der Absatz steigt dort immer noch sprunghaft. Auch staatliche Anreize sorgen in dem Riesenreich für einen Autoboom. Deutsche Hersteller wie BMW, Daimler oder Audi können mit Oberklasse-Wagen punkten. Gefragt sind oft luxuriöse Ausstattung und längere Versionen, weil sich wohlhabende Asiaten zur Limousine gern einen Chauffeur leisten.
Deutsche Autobauer machen Profite in China
Den Autobauern beschert die Nachfrage satte Profite. Für BMW ist China nach Deutschland, den USA und Großbritannien der viertgrößte Absatzmarkt. Von Januar bis Oktober verkauften die Münchner dort knapp 72.000 Fahrzeuge - mehr als im gesamten Jahr 2008. Damit liegt BMW aber noch immer hinter Konkurrent Audi, der im selben Zeitraum rund 120.000 Fahrzeuge in China und Hongkong verkaufte. Die Ingolstädter Volkswagen-Tochter produziert seit 21 Jahren in einem Gemeinschaftsunternehmen vor Ort. Für VW ist China inzwischen der weltgrößte Absatzmarkt. Wie Audi und Daimler rechnet auch BMW für 2009 dort mit Verkaufsrekorden.