DGB-Studie zur Arbeitslosigkeit in der Krise Jeder neunte Beschäftigte wurde arbeitslos
Das geringste Arbeitsplatzrisiko in der Krise haben die Mitarbeiter von Banken und Versicherungen - nur 0,2 Prozent verloren pro Monat ihren Job, ergab eine DGB-Studie. Für Leiharbeiter lag das Risiko 30-mal so hoch. Insgesamt habe sich innerhalb eines Jahres jeder neunte Beschäftigte arbeitslos gemeldet.
Seit Ausbruch der Wirtschaftskrise vor einem Jahr haben sich nach einer Studie des DGB 3,258 Millionen Menschen in Deutschland neu arbeitslos gemeldet. Das seien 17,8 Prozent mehr als im Jahreszeitraum zuvor. Bei weitem am stärksten betroffen waren demnach Leiharbeiter - hier verloren 430.000 Menschen ihren Arbeitsplatz. Insgesamt jeder neunte sozialversicherungspflichtig Beschäftigte habe sich zwischen Oktober 2008 und September 2009 arbeitslos melden müssen.
Entgegen der verbreiteten Annahme sei in Deutschland das Risiko, entlassen zu werden, "äußerst groß", bewertete der Autor der Studie, Wilhelm Adamy, das Ergebnis seiner Untersuchung. Dafür hatte er die Statistiken der Bundesagentur für Arbeit (BA) ausgewertet.
6,1 der Leiharbeiter werden arbeitslos - pro Monat
6,1 Prozent der Leiharbeiter waren nach den Statistiken der BA pro Monat gezwungen, sich arbeitslos zu melden. In der Industrie lag diese Quote nur bei 0,6 Prozent. Ein erhebliches Arbeitslosigkeitsrisiko zeigt die Studie auch für Gastgewerbe sowie Land- und Forstwirtschaft mit jeweils 1,7 Prozent. Das Baugewerbe folgt mit 1,5 Prozent. Allerdings sei die Instabilität und Fluktuation in diesen Bereichen auch ohne Krise hoch.
Das geringste Arbeitsplatzrisiko trägt der Studie zufolge ausrechnet die Branche, die die Krise verursacht hat: Mit einem Entlassungsrisiko von nur 0,2 Prozent liegen Banken und Versicherungen sogar noch besser als Gesundheits- und Sozialwesen sowie Erziehung und Unterricht mit jeweils 0,4 Prozent.