Deutsche Exportbilanz im ersten Halbjahr Für "Made in Germany" fehlt Südeuropa das Geld
Weltweit sind deutsche Produkte gefragter denn je. 2012 wird voraussichtlich ein weiteres Rekordjahr. Eine Ausnahme bilden die hoch verschuldeten Staaten Südeuropas. Die deutschen Exporte nach Portugal, Spanien, Griechenland und Italien brachen im ersten Halbjahr ein.
Die deutschen Exporteure steuern auf ein weiteres Rekordjahr zu. Im ersten Halbjahr steigerten sie die Ausfuhren im Vorjahresvergleich um 4,8 Prozent auf 550,5 Milliarden Euro. Dennoch sind die Folgen der Schuldenkrise und der schwächelnden Konjunktur deutlich zu erkennen. Denn die Exporte in Staaten der Euro-Zone sanken. Die positive Gesamtentwicklung war vor allem den Kunden in Staaten außerhalb der Europäischen Union zu verdanken, die ihre Einkäufe in Deutschland um mehr als elf Prozent erhöhten.
Noch im ersten Halbjahr 2011 waren die Euro-Staaten die wichtigsten Abnehmer für Produkte "Made in Germany" gewesen. Im ersten Halbjahr des laufenden Jahres übernahmen nun die Länder außerhalb der Europäischen Union diesen Spitzenplatz. Allein die Ausfuhren nach Japan, Russland und in die USA nahmen um jeweils 15 bis 20 Prozent zu. Das Plus der Ausfuhren nach China fiel im Vergleich dazu mit 8,6 Prozent relativ bescheiden aus.
Exporte nach Portugal, Spanien und Griechenland brechen ein
Ganz anders entwickelte sich die Nachfrage nach deutschen Waren in der Euro-Zone. Vor allem die Ausfuhren in hoch verschuldete südeuropäische Staaten brachen ein. Die Exporte nach Portugal gingen im Jahresvergleich um mehr als 14 Prozent zurück. Nach Spanien und Griechenland wurde rund neun Prozent weniger geliefert. Italienische Kunden kauften für rund acht Prozent weniger in Deutschland ein.
Deutlich besser liefen die Geschäfte der deutschen Exporteure allerdings mit den Euro-Staaten Frankreich und den Niederlanden. Die Ausfuhren allein in diese beiden Nachbarstaaten summierten sich im ersten Halbjahr auf rund 90 Milliarden Euro. Noch besser entwickelte sich der Handel mit Großbritannien. Die Exporte dorthin nahmen um mehr als zehn Prozent zu.