Alleingang in der Euro-Zone Frankreich führt Finanztransaktionssteuer ein
Als erstes Land der Euro-Zone will Frankreich eine Finanztransaktionssteuer erheben. Die Steuer von 0,1 Prozent solle ab August für alle Unternehmen mit Sitz in Frankreich erhoben werden, gab Präsident Sarkozy bekannt. Er hoffe nun, dass andere Staaten dem französischen Beispiel folgen werden.
Der französische Präsident Nicolas Sarkozy hat die Einführung einer Finanztransaktionssteuer angekündigt. Die Steuer von 0,1 Prozent solle ab August für alle Unternehmen mit Sitz in Frankreich erhoben werden, sagte Sarkozy in einem Fernsehinterview. Frankreich ist mit dieser Maßnahme Vorreiter in der Euro-Zone.
Sarkozy hatte bereits Anfang Januar angekündigt, die Steuer notfalls im Alleingang einzuführen. Er hoffe, dass die Einführung andere Staaten dazu bringe, die Steuer ebenfalls zu erheben, fügte der Präsident in dem Interview mit dem Fernsehsender France 2 hinzu.
Höhere Mehrwertsteuer, niedrigere Sozialabgaben
Außerdem kündigte Sarkozy an, die Mehrwertsteuer um 1,6 Prozentpunkte auf 21,2 Prozent anzuheben. Auch würden die Abgaben auf Finanzeinkommen um zwei Prozentpunkte erhöht. Mit daraus erzielten Einnahmen in Höhe von 13 Milliarden Euro würden dann die Sozialabgaben auf die niedrigen Einkommen gesenkt.
Um den Industrie-Standort Frankreich zu stärken, forderte Sarkozy erneut eine Abschaffung der 35-Stunden-Woche. Sollten die Sozialpartner das nicht schaffen, werde es der französische Gesetzgeber tun, fügte Sarkozy hinzu.