Handelsgigant bittet um Staatshilfe Union lehnt Arcandor-Bürgschaft ab
Eine Staatsbürgschaft und einen Kredit benötigt der angeschlagene Arcandor-Konzern nach eigenen Angaben, um eine Pleite abzuwenden. Doch die Union lehnt ab. Das Problem müsse privatwirtschaftlich gelöst werden, sagte der wirtschaftspolitische Fraktionssprecher Meyer.
Die CDU lehnt eine staatliche Bürgschaft für den angeschlagenen Handels- und Touristikkonzern Arcandor und sein Tochterunternehmen Karstadt ab. "Das Problem muss privatwirtschaftlich gelöst werden", sagte der wirtschaftspolitische Sprecher der Unions-Fraktion, Laurenz Meyer (CDU), der "Berliner Zeitung". Bereits vor der Krise habe es eindeutig Managementfehler bei Arcandor gegeben. Meyer zufolge sind dies jedoch "keine Dinge, die man auf die Steuerzahler abwälzen kann".
Wie die Zeitung weiter berichtete, wird auch in Regierungskreisen die Frage diskutiert, ob das Unternehmen nicht schon seit langem in einer Krise stecke. Wie aus Unternehmenskreisen verlautete, sollen bereits Waren an Lieferanten zurückgegangen sein, da das Geld für die Bezahlung fehle. Die Gehälter der Beschäftigten seien nur noch für Mai gesichert.
Hilfsappell an den Bund
Am Wochenende hatte Arcandor-Chef Karl-Gerhard Eick erneut erklärt, dass Staatshilfen ohne Alternative seien. Arcandor benötigt nach eigenen Angaben für das neue Finanzierungskonzept 650 Millionen Euro Staatsbürgschaft und 200 Millionen Euro Kredit. Andernfalls könne sein Unternehmen nicht überleben.