Spanien verabschiedet Arbeitsmarktreform Mehr Flexibilität - mehr Jobs?
Die spanische Regierung will den Arbeitsmarkt flexibler gestalten - und damit mehr Menschen in Jobs bringen. Befristete Verträge werden begrenzt, dafür sollen Arbeitgeber mehr Flexibilität bei Einstellungen und Kündigungen haben. Fast jeder Vierte in Spanien ist arbeitslos.
Die spanische Regierung hat eine grundlegende Reform des Arbeitsmarktes per Dekret verabschiedet. Die Neuregelung solle Arbeitgebern mehr Flexibilität bei der Einstellung und Kündigung von Mitarbeitern geben, sagte Vize-Ministerpräsidentin Soraya Saenz de Santamaria. So solle die Zunahme befristeter Arbeitsverträge gestoppt werden.
Auch Einschnitte bei Abfindungszahlungen sind vorgesehen. Statt wie bisher für 45 Tage pro Jahr der Betriebszugehörigkeit wird in den meisten Fällen nur noch für 33 Tage gezahlt. Kleinere Firmen mit weniger als 50 Mitarbeitern erhalten eine Steuervergünstigung von 3000 Euro, wenn sie junge Leute unter 30 Jahren einstellen, die ihre erste Arbeit aufnehmen.
Hohe Arbeitslosigkeit
Das wirtschaftlich angeschlagene Land will mit den Einsparungen und Strukturreformen aus der Schuldenkrise finden. Ihm macht vor allem eine besonders hohe Arbeitslosenquote zu schaffen: Im vierten Quartal 2011 hatte fast jeder vierte Spanier keine Arbeit. Bei den jungen Leuten unter 25 erreicht sie sogar 48 Prozent.