Proteste gegen neues Sparprogramm Generalstreik legt Griechenland lahm
Mit dem zweiten Generalstreik innerhalb eines Monats haben die griechischen Gewerkschaften gegen das strikte Sparprogramm der Regierung protestiert. Das öffentliche Leben im Land wurde weitgehend lahmgelegt. In Athen kam es zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Jugendlichen und der Polizei.
In Athen und anderen Städten Griechenlands sind Zehntausende Menschen auf die Straßen gegangen, um gegen das neue 13,5-Milliarden-Euro-Sparpaket zu demonstrieren. Die beiden größten Gewerkschaften des Landes hatten zu einem Generalstreik aufgerufen.
Im ganzen Land blieben Ministerien, Schulen und zahlreiche Behörden geschlossen. Ärzte behandelten nur Notfälle. Auch der Flug-, Schiffs- und Eisenbahnverkehr war von den Arbeitsniederlegungen betroffen. Auch Taxifahrer und Einzelhändler in Athen und anderen Städten beteiligten sich an dem Ausstand.
Ausschreitungen in Athen
In der griechischen Hauptstadt Athen kam es am Rande einer friedlichen Demonstration von zehntausenden Menschen zu Ausschreitungen. Etwa 200 zum Teil vermummte Demonstranten schleuderten Steine und Brandsätze auf die Polizei. Die Beamten setzten Tränengas und Blendgranaten ein, um die Randalierer auseinanderzutreiben.
Weitere Milliardeneinsparungen angekündigt
Griechenland steckt in der tiefsten Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg und verhandelt mit den internationalen Gläubigern aus EU, IWF und Europäischer Zentralbank über die Bedingungen für die Auszahlung der nächsten Hilfstranche aus dem 130-Milliarden-Euro-Rettungspaket.
Das Land muss dafür mindestens weitere 11,5 Milliarden Euro einsparen, was zusätzliche Einschnitte und Sozialkürzungen für die Bevölkerung bedeutet. Die Gewerkschaften rechnen mit weiteren Kürzungen von Löhnen zwischen sechs und 20 Prozent. Rentner müssen voraussichtlich Kürzungen im Umfang von 4,9 Milliarden Euro in Kauf nehmen.