Konzerne sprachen Preise und Marktanteile ab EU verhängt Millionenstrafe gegen Waschmittelkartell
Jahrelange Preisabsprachen bei Ariel, Coral, Persil und Co.: Die EU-Kommission hat eine Millionenstrafe gegen ein Kartell von Waschmittelherstellern verhängt, die Preise und Marktanteile bei Waschpulver abgesprochen hatten. Lediglich Persil-Hersteller Henkel bleibt straffrei - er hatte das Kartell gemeldet.
Die EU-Kommission hat die drei führenden Waschmittelhersteller in Europa mit einer Kartellstrafe über insgesamt 315 Millionen Euro belegt. Der US-Konzern Procter & Gamble, der britisch-niederländische Rivale Unilever und der deutsche Marktführer Henkel hätten mindestens drei Jahre lang Preise und Marktanteile bei Waschpulver abgesprochen, erklärte EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia in Brüssel.
Henkel geht straffrei aus
Henkel muss keine Geldbuße zahlen, weil es das Kartell im Jahr 2008 bei der EU gemeldet hatte. Die beiden anderen zeigten sich einsichtig: Sie räumten ihr Vergehen ein. Ihre Strafe wurde daher um zehn Prozent gesenkt. Procter & Gamble muss demnach 211,2 Millionen Euro zahlen, Unilever 104 Millionen Euro. Die Absprachen erfolgten zwischen 2002 und 2005 und bezogen sich auf Vollwaschmittelpulver für die Maschinenwäsche.
Neben Deutschland, Belgien, Frankreich, Griechenland und Italien waren auch die Niederlande, Portugal und Spanien betroffen. Procter & Gamble vertreibt die Marken Ariel, Dash und Vizir, Unilever Coral und Henkel Persil, Weißer Riese, Spee und Terra.