Taiwans Nationalflagge - im Hintergrund eine Flagge der USA

F-16-Ersatzteile und Radar USA genehmigen neues Militärpaket für Taiwan

Stand: 30.11.2024 10:03 Uhr

Die USA wollen Taiwan F-16-Ersatzteile und Radaranlagen im Wert von 320 Millionen Dollar liefern. Der Verkauf wurde kurz vor einer Reise von Taiwans Präsidenten Lai bekannt. China nennt die Pazifikreise eine "Provokation".

Das US-Außenministerium hat den Verkauf von Ersatzteilen für F-16-Kampfjets sowie von Radaranlagen an Taiwan genehmigt. Der Deal beläuft sich nach Angaben aus dem Verteidigungsministerium auf einen Wert von schätzungsweise 320 Millionen Dollar (etwa 302 Millionen Euro).

Zudem genehmigte das Außenministerium laut Pentagon auch den möglichen Verkauf von verbesserter Mobilfunkausrüstung und -unterstützung im Wert von etwa 65 Millionen Dollar an das Land. Der Verkauf muss allerdings noch vom US-Kongress bestätigt werden.

Taiwans F-16-Flotte soll gestärkt werden

Erst im vergangenen Monat hatten die USA ein Waffenpaket im Wert von zwei Milliarden Dollar für Taiwan angekündigt. Dazu gehört auch die Lieferung eines Flugabwehr-Raketensystems, das in der Ukraine getestet wurde. 2023 hatten die USA ebenfalls Militärhilfen im Umfang von 345 Millionen Dollar für Taiwan bereitgestellt.

Man erwarte, dass die neuen Verkäufe innerhalb eines Monats abgeschlossen werden könnten, so das taiwanesische Verteidigungsministerium in einer Erklärung. Die Ausrüstung werde dazu beitragen, die Bereitschaft der F-16-Flotte aufrechtzuerhalten und eine glaubwürdige Verteidigung aufzubauen.

Heikle Pazifik-Reise von Präsident Lai

Die Bekanntmachung der erneuten Militärhilfe erfolgt nur einen Tag bevor Taiwans Präsident Lai Ching-te zu einer Reise durch die Pazifikregion aufbricht. Er will die Marshallinseln, Tuvalu und Palau besuchen - Länder, die Taiwan als von China unabhängigen Staat anerkennen. Geplant sind auch Kurzaufenthalte auf den US-amerikanischen Inseln Hawaii und Guam.

China, das Taiwan zu seinem Gebiet zählt, sieht in Lais Reise eine "Provokation, die das Ein-China-Prinzip verletzt". Die chinesische Regierung hat die USA am Freitag zudem ermahnt, in ihren Beziehungen zu Taiwan "äußerste Vorsicht" walten zu lassen. Die USA unterhalten zwar keine offiziellen diplomatischen Beziehungen zu Taiwan, stellen der Insel aber Mittel zur Selbstverteidigung zur Verfügung.