Gelbe Tonnen mit radioaktivem Atommüll und der Aufschrift "Radioactive Waste".
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Ein Castor-Transport mit radioaktivem Müll hat sich auf den Weg nach Niederbayern gemacht.

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Atommüll-Transport auf dem Weg nach Niederbayern

Atommüll-Transport auf dem Weg nach Niederbayern

Ein Castor-Transport mit radioaktivem Müll hat sich auf den Weg von Großbritannien nach Niederbayern gemacht. Ziel der sieben Atommüllbehälter ist das Zwischenlager Niederaichbach im Landkreis Landshut. Dort werden sie auf unbestimmte Zeit lagern.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Sieben Castor-Behälter mit hoch radioaktivem Abfall sind auf dem Weg von Großbritannien nach Deutschland. Ein Spezialschiff habe am Mittwoch den Hafen in Barrow-in-Furness verlassen, teilte das britische Unternehmen Sellafield Ltd mit. Die Behälter sollen über einen deutschen Hafen in das Zwischenlager nach Niederaichbach im Landkreis Landshut gebracht werden.

Für die Absicherung des Transports sorgen laut Angaben der Polizei die Bundespolizei, Bundesbereitschaftspolizei sowie Landespolizei. Auch die Reiterstaffel Berlin soll während des Transportes durch Niederbayern im Einsatz sein.

Deutschen Atommüll aus Sellafield zurücknehmen

Es handelt sich um Atomabfälle, die nach der Wiederaufarbeitung von Brennelementen aus deutschen Atomkraftwerken im britischen Sellafield übrig geblieben sind. Die Bundesrepublik Deutschland sowie die deutschen Kraftwerksbetreiber haben sich verpflichtet, diesen Abfall zurückzunehmen.

Aus Sellafield müssen insgesamt noch 14 Castor-Behälter zurückgenommen werden. Neben den sieben, die nun an den Standort Isar gehen, sollen sieben weitere nach Brokdorf (Schleswig-Holstein) gebracht werden, wie die Gesellschaft für Nuklear-Service (GNS) erklärte. Sechs Behälter aus Sellafield wurden bereits 2020 in Biblis (Hessen) zwischengelagert.

Ankunft des Atommülls in Niederbayern unklar

Wann der nun gestartete Castor-Transport in Niederbayern ankommt, ist geheim. Der konkrete Termin und die exakte Streckenführung werden aus Sicherheitsgründen nicht bekanntgegeben. Atomgegner haben Kundgebungen und Mahnwachen angekündigt, etwa für Sonntag in Bremen und für Montag in Göttingen. 

Das Atommüll-Zwischenlager Isar liegt auf dem Gelände des ehemaligen Kernkraftwerks Isar im Kreis Landshut. Dort bleiben die Castoren erstmal auf unbestimmte Zeit. Sie sollen erst dann wieder bewegt werden, wenn irgendwann der Transport in ein Endlager ansteht.

Andere deutsche Zwischenlager

Die Rückführung von Atommüll aus der Wiederaufarbeitungsanlage im französischen La Hague ist den Angaben nach mit dem Transport von vier letzten Castor-Behältern 2024 nach Philippsburg (Baden-Württemberg) abgeschlossen worden. Mehr als 100 Behälter waren zwischen 1995 und 2011 bereits ins Zwischenlager in Gorleben (Niedersachsen) gebracht worden.

Mit Material der dpa

Im Video: Warum und wie der Atommüll zurück nach Deutschland kommt

Erklärvideo: Die Wege des deutschen Atommülls.
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Erklärvideo: Die Wege des deutschen Atommülls – Wie der Transport abläuft

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