Weniger Zuschauer als 2023

CSD 2024 zog mit Parade durch Stuttgart - Bilanz: friedliche und fröhliche Party

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Nicole Freyler
Nicole Freyler
Fabian Ziehe
Fabian Ziehe

Beim CSD 2024 in Stuttgart liefen am Samstag gut 150 Formationen die Route vom Rotebühlplatz zum Schlossplatz. Es war ein buntes und friedliches Fest. Wir zeigen Euch Eindrücke und Bilder von der Demo, der bunten LGBT-Pride.

Viel Federn, viel Glitzer, viel Lack und Leder - und ein buntes Farbenmeer, so war die Parade für den Christopher Street Day (CSD) 2024 in Stuttgart gestartet. Vom Rotebühlplatz bis zum Schlossplatz zogen am Samstagnachmittag 150 Formationen bei der LGBT-Pride.

Links und rechts am Rande der Route erwarten die Veranstalter bis zu einer halben Million Zuschauer - eine neue Rekordmarke, 2023 waren es noch 400.000 Besucher beim Stuttgarter CSD. Um 18 Uhr meldeten die Veranstalter dann allerdings nur 300.000 Menschen. Das Wetter und der frühe Anfang der Parade könnten ein Grund für die geringere Zahl an Besuchenden gewesen sein, so das Organisations-Team.

Buntes Farbenmeer, queere Party, politische Anliegen

Der Zug startete am Rotebühlplatz bei bedecktem Himmel, bisweilen regnete es leicht. Das tat der guten Laune keinen Abbruch: Überall entlang der Route tanzten und feierten die Teilnehmenden der Pride und die Menschen links und rechts des Zugs. "Alles störungsfrei, alle sind guter Laune", melde auch Polizei-Sprecherin Kara Starke. Gerade mal eine Vermummung und zwei Platzverweise habe es bei einer "sechsstelligen Zahl" an Menschen gegeben. Aus Sicht der Polizei war es also eine absolut friedliche Veranstaltung.

SWR-Reporterin Nicole Freyler hat sich vor dem Start umgeschaut und umgehört:

Mit beim Zug dabei sind nicht nur Gruppen und Initiativen der queeren Community, sondern auch Verbände, Parteien, Organisationen und Unternehmen von Bosch und Mercedes-Benz bis zu Hugo Boss. Auch der VfB ist mit einem Wagen mit dabei, dort fährt erstmals auch Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) mit. Bei der Abschlusskundgebung am Schlossplatz sprach neben anderen Landtagspräsidentin Muhterem Aras (Grüne). "Vielfalt leben heißt, alle sind willkommen", betonte sie. "Alle können so leben und lieben, wie sie es wollen."

Unterstützung aus Gesellschaft wichtig für CSD-Macher

Die breite gesellschaftliche Unterstützung ist ein wichtiges Signal für die queeren Gruppen, denn die Parade ist zugleich eine Demo für die Anliegen und Rechte schwuler, lesbischer, transgender, non-binärer und weiterer queerer Menschen. Das Motto des Umzugs: "Vielfalt leben - jetzt erst recht!" Denn im vergangenen Jahr habe die Hasskriminalität unter anderem gegen lesbische, schwule, bisexuelle und queere Menschen deutlich zugenommen. Dagegen wollte die diesjährige CSD-Parade ein Zeichen setzen.

Bunt, fröhlich, queer: Miss Aidshilfe Stuttgart hat Aufstellung genommen diem CSD 2024 in Stuttgart zur Parade durch die Innenstadt.
Bunt, fröhlich, queer: Miss Aidshilfe Stuttgart hat beim CSD 2024 in Stuttgart Aufstellung genommen zur Parade durch die Innenstadt. Bild in Detailansicht öffnen
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Auch Detlef Raasch vom CSD-Veranstalter-Team betonte gegenüber dem SWR die diesjährige Bedeutung des Umzugs angesichts von Hass und Gewalt gegen queere Menschen und auch dem erstarkenden Rechts-Populismus: "Wir müssen aufpassen, dass wir unsere Rechte nicht wieder verlieren und wieder zurückgedrängt werden. Deswegen müssen wir sagen: Jetzt erst recht!" Trotz aller bunten, schrillen und lustigen Eindrücke der CSD-Parade: Für die queere Community stehe die politische Botschaft an erster Stelle.

Parade der CSD 2024 führt quer durch die City von Stuttgart

Der Umzug führte quer durch Stuttgart - entsprechend mussten sich Autofahrerinnen und Autofahrer auf Sperrungen und Beeinträchtigungen einstellen. Laut Polizei habe es neben den erwarteten Beeinträchtigungen aber keine weiteren nennenswerten Beeinträchtigungen gegeben.

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Die Parade verlief entlang der Strecke Rotebühlstraße, Rotebühlplatz, Eberhardstraße, Marktplatz und Münzstraße zur Richard-von-Weizsäcker-Planie. Die Parade endet gegen 16 Uhr am Stuttgarter Schlossplatz, die Kundgebung dort etwa eine Stunde später.

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