Der Stuttgarter Technologiekonzern Bosch will weitere Stellen abbauen. Das hat Unternehmens-Chef Stefan Hartung im Interview mit der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" angekündigt. Die Krise in der Autobranche macht dem Konzern schon seit längerem zu schaffen.
Bosch profitiert aktuell noch von Verbrennern
Hartung sagte im Interview: "Wir werden um weiteren Stellenabbau an einzelnen Standorten nicht herumkommen". Konkreter wurde er dabei nicht. Erst wolle der Konzern mit Arbeitnehmer-Vertretern über das Thema sprechen.
Außerdem kündigte der Konzern-Chef an, der Wandel zum Elektroantrieb werde in den kommenden Jahren einen erheblichen Arbeitsplatzverlust mit sich bringen. Dennoch werde Bosch "auch in 10 oder 15 Jahren noch signifikante Teile der Produktion in Deutschland haben", sagte Hartung.
Betriebsrat: Tausende Stellen fallen weg
Seit mehr als einem Jahr wurde immer wieder bekannt, dass Bosch Stellen in verschiedenen Bereichen streichen will. Laut Informationen des Betriebsrats vom Dezember sollen in den kommenden Jahren weltweit 12.000 Stellen gestrichen werden. Ein großer Teil davon in Deutschland, beispielsweise auch in Schwäbisch Gmünd und in Abstatt.
Dass E-Autos derzeit nicht so stark nachgefragt werden wie erwartet, führe dazu, dass "wir unsere bestehende Verbrenner-Produktion länger auslasten - genauer: die des Benziners", erklärte der Konzernchef. Es helfe bei der Transformation des Konzerns, dass sich Verbrennerfahrzeuge der neuesten Generation aktuell noch immer gut verkauften. "An der E-Mobilität führt aber kein Weg vorbei und darauf stellen wir uns ein", fügte er hinzu.
Auto-Zulieferer in Schwierigkeiten Stellenabbau scheibchenweise: Autobranche in BW unter Druck
Der Automobilzulieferer Bosch gerät zunehmend unter Druck und muss immer mehr Stellen abbauen. Die Automobilindustrie in BW leidet unter dem Wandel zur E-Mobilität.
Konzernchef Hartung hofft jedoch, dass es ab diesem Jahr wirtschaftlich wieder bergauf geht. "Wir erwarten, dass es im Maschinenbau nach einem ausgeprägten konjunkturellen Tief wieder aufwärts geht. Auch eine neue Bundesregierung könnte ein Anlass sein, wieder positiv nach vorne zu blicken", sagte er im Interview.