Achtung bei Drogen im Glas

Verdacht auf K.-o.-Tropfen bei Fastnachtsparty in Murg: Frauen suchten Hilfe bei Sanitätern

Stand
Onlinefassung
SWR
Autor/in
Petra Jehle
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In Murg im Kreis Waldshut ist am Wochenende ein Fastnachtsball wegen Hinweisen auf K.-o.-Tropfen beendet worden. Angaben zu Tätern gibt es nicht.

In der Nacht von Samstag auf Sonntag hat die Polizei gegen Mitternacht einen Fastnachtsball im südbadischen Murg (Landkreis Waldshut) wegen des Verdachts auf K.-o.-Tropfen beendet. Innerhalb kurzer Zeit hatten sich sechs Frauen im Alter zwischen 19 und 35 Jahren bei den Sanitätern des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) gemeldet und um Hilfe gebeten, so die Polizei. Die Frauen zeigten typische Symptome wie Kreislaufbeschwerden, Taubheitsgefühle und eingeschränkte Sehfähigkeit. Ihnen war übel, sie waren benommen und hatten offenbar Gedächtnislücken. Einige Betroffene wurden vorsichtshalber ins Krankenhaus gebracht.

Die Sanitäter, Polizei und der Veranstalter reagierten schnell, indem sie die mehreren hundert Gäste vor den K.-o.-Tropfen warnten. Der Fastnachtsball wurde in der Folge frühzeitig beendet. In derselben Nacht verlief das Hochrhein-Narrentreffen in Waldshut mit mehreren Tausend Gästen laut Polizei ohne Zwischenfälle.

Weitere Betroffene haben sich gemeldet

Laut Polizei gibt es bisher keine Hinweise, dass es bei der Hallenfastnacht in der Gemeindehalle in Murg-Niederhofen in Folge der K.-o.-Tropfen zu sexuellen Übergriffen oder Diebstählen gekommen ist. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft haben sich in der Zwischenzeit weitere Personen gemeldet, die von ähnlichen Symptomen berichten. Das Kriminalkommissariat Waldshut-Tiengen hat die Ermittlungen übernommen.

Keine Hinweise auf die möglichen Täter - Polizei bittet um Hinweise

Hinweise auf die möglichen Täter gibt es nicht, die Polizei nimmt die Ermittlungen auf. Zudem empfiehlt sie, generell bei Veranstaltungen Getränke nicht aus den Augen zu lassen. Weitere Geschädigte und Zeugen bittet die Polizei sich telefonisch zu melden unter 07761 9340.

Studie zu K.-o.-Tropfen an der Uniklinik Freiburg

Eine große Herausforderung ist, dass K.-o.-Substanzen sich schon nach zwölf Stunden nicht mehr nachweisen lassen. Seit einem Jahr widmet sich auch eine Studie der Uniklinik Freiburg dem Thema und versucht zusammen mit dem Freiburger Frauenhorizonte-Projekt "nachtsam" zu erfassen, wie häufig K.-o.-Tropfen im Freiburger Nachtleben eingesetzt werden. Bei Verdacht auf K.-o.-Tropfen helfe es bereits, innerhalb von zwölf Stunden Urin in einen sauberen Becher, einem Glas oder einem anderes Gefäß zu sammeln. Die Urinprobe kann dann am nächsten Tag bei der Freiburger Rechtsmedizin zur Analyse abgegeben werden.

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