Reanimation auf dem Spielfeld

Herzstillstand bei Fußballspiel: Zuschauerin rettet 27-Jährigem in Sigmarswangen das Leben

Stand

Von Autor/in Ingemar Koerner

Bei einem Kreisliga-Fußballspiel in Sigmarswangen, einem Stadtteil von Sulz am Neckar (Kreis Rottweil), hat eine Zuschauerin einem 27-jährigen Fußballspieler das Leben gerettet.

Ein 27-jähriger Fußballspieler dürfte Glück gehabt haben, dass beim Kreisligaspiel beim VfB Sigmarswangen am Sonntag Rebecca Kerner unter den Zuschauern war. Sie ist Krankenschwester an der Uniklinik Tübingen. Als der Fußballer nach ungefähr einer Stunde mitten im Spiel plötzlich zusammenbrach, hat sie ihn wiederbelebt.

Zuschauerin beginnt mit Wiederbelebung

Sie habe zunächst gar nicht gesehen, wie der Spieler zusammengebrochen sei, erzählte Kerner dem SWR. Erst als Spieler nach einem Arzt riefen, wurde ihr klar, dass es wohl um Leben und Tod ging. Als sie zum Spieler kam, hatten ihn Zuschauerinnen und Zuschauer bereits in die stabile Seitenlage gebracht. Sie testete seinen Puls und seine Atmung - nichts. Also begann sie mit der Herzdruckmassage.

Der Bruder des Betroffenen unterstützte sie mit Mund-zu-Mund-Beatmung. Und auch weitere Helfer unterstützten Rebecca Kerner bei der Herzdruckmassage und lösten sie ab. Nach ungefähr 15 Minuten brachte jemand einen Defibrillator. Jemand hatte diesen im Rathaus geholt, da am Fußballplatz keiner war. Schon ein Elektroschock reichte, um das Herz des Fußballers wieder in den richtigen Rhythmus zu bringen.

27-jähriger Fußballer eigentlich gesund

Noch auf dem Spielfeld war der 27-Jährige teilweise ansprechbar und reagierte auf seinen Namen. Nach rund 20 Minuten kam der Rettungsdienst, der sich weiter um den Mann kümmerte und ihn ins Krankenhaus brachte. Ein Herzleiden war bei ihm vorher nicht bekannt gewesen. Doch er habe sich schon morgens schlecht gefühlt und auf dem Platz über Kreislaufprobleme geklagt, berichtete Kerner.

Während der Wiederbelebung sei sie ruhig und konzentriert gewesen, erinnert sich die Lebensretterin. Erst danach habe sie alles realisiert und verarbeitet. Geschlafen habe sie deswegen in der folgenden Nacht kaum. Obwohl sie als Krankenschwester schon öfter Reanimationen miterlebt hat, sei diese im Privaten eine komplett neue Situation für sie gewesen.

Fußballspiel wegen Notfall abgebrochen

An Fußball spielen war nach dem Notfall nicht mehr zu denken. Die beiden Vereine einigten sich auf einen Abbruch des Spiels nach rund 60 Minuten beim Stand von 1:1. Auch wenn der Abstieg für den Gastverein, für den der betroffene Fußballer spielte, die SG Dettlingen-Bittelbronn, nun besiegelt sei. Das sagte einer der Vorstände, Dominik Schmid, dem SWR. Doch selbst das dürfte nach der geglückten Lebensrettung wahrscheinlich zweitrangig sein.

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