Mehr Teilnehmer als erwartet

In Offenburg und im Kreis Waldshut demonstrieren mehrere Tausend Menschen für Vielfalt

Stand
Autor/in
Christine Veenstra
SWR Aktuell, Logo

Mehr Menschen als erwartet haben in Offenburg für Demokratie und Respekt demonstriert. Auch im Kreis Waldshut hat es einige Menschen auf die Straßen gezogen.

"Demokratie braucht dich", damit hatte "Pulse of Europe" die Demonstration am Samstagvormittag in Offenburg beworben. Rund 5.000 Menschen folgten dem Aufruf der Organisation. Gerechnet hatte die Polizei ursprünglich mit 1.000 Demonstrierenden. Was aber hat die Menschen zur Teilnahme bewegt? Einige sagten dem SWR, sie hätten Angst, dass die CDU mit der AfD koalieren könnte. Das zeigte sich auch auf einigen Plakaten, auf denen CDU-Chef Friedrich Merz kritisiert wurde.

Frauen halten Schilder aus Papier mit bunter Schrift und Zeichnungen hoch.

Demonstrationszug in Offenburg

Gegen 11:15 Uhr zogen die Menschen vom Platz der Verfassungsfreunde zum Offenburger Rathaus, wo die Abschlusskundgebung stattfand. Dort sprach unter anderem Offenburgs Oberbürgermeister Marco Steffens (CDU).

Steffens sagte, dass Demokratie vom Konsens und vom Kompromiss lebe und fügte hinzu: "Wie wir jetzt erlebt haben, ist dieser Anspruch in den vergangenen Tagen arg strapaziert worden." Wenn er sich die Veranstaltung hier anschaue, dann sei er zuversichtlich, dass die AfD nicht durchkommen werde.

Bei der Europawahl 2024 hatte die AfD im Ortenaukreis im Vergleich zur vorigen Wahl dazu gewonnen. So erhielt die Partei im Wahlkreis "Offenburg, Stadt" 15,3 Prozentpunkte. In Lahr schnitt die AfD mit 22,7 Prozent der Stimmen noch besser ab und lag damit über dem Landesdurchschnitt. Auch im wenige Kilometer entfernten Kehl gewann die AfD dazu und holte 18,1 Prozent. In beiden Fällen wurde sie zweitstärkste Kraft hinter der CDU.

"Fridays for Future" und "Omas for Future" organisierten Demo am Samstag

Zu den Organisatoren der Demonstration am Samstag zählten ebenfalls die Gruppen "Fridays for Future" und "Omas for Future". Mit ihren Parteiflaggen und -logos waren auch die Grünen, SPD, CDU, FDP, Linke und die Freien Wähler dabei.

Frauen halten Schilder aus Papier mit bunter Schrift und Zeichnungen hoch.

Demonstration in Waldshut gegen Rechtsextremismus

Auch in Waldshut im Schwarzwald wurde am Samstagvormittag demonstriert. Organisator war der Grünen-Ortsverband Waldshut-Tiengen, welcher betonte, dass es sich um keine parteipolitische Wahlveranstaltung handele. Vielmehr wolle man gemeinsam für demokratische Werte im politischen Diskurs demonstrieren, so die Sprecherin des Ortsverbands und Gemeinderätin Petra Thyen. Sie schätzt die Teilnehmerzahl auf rund 400 bis 500 Menschen. Laut Polizei hatte sich gegen Mittag zusätzlich eine spontane Kundgebung von rund 30 Menschen gegen einen Wahlstand der AfD in der Waldshuter Innenstadt gebildet.

Christliche Gemeinden in Bad Säckingen: "Dein Licht für Demokratie"

Am Freitagabend waren laut Polizei rund 400 Menschen auf dem Münsterplatz in Bad Säckingen (Landkreis Waldshut) zusammengekommen. Die drei christlichen Gemeinden in Bad Säckingen hatten dazu aufgerufen, ein Zeichen für Menschenrechte und Demokratie zu setzen. Gestartet wurde die Veranstaltung vom Familienchor der römisch-katholischen Heilig-Kreuz-Gemeinde und unterstützt von der evangelischen Kirchengemeinde und den Alt-Katholiken.

Demo gegen AfD in Freiburg: Straßensperrungen am Montag

In den kommenden Tagen soll auch in Freiburg wieder demonstriert werden. So kann es am Montagnachmittag zu Einschränkungen im Straßenverkehr kommen. Der Grund ist ein Demonstrationszug vom Europaplatz nach Freiburg-Zähringen. Laut Stadt werden während der Demonstration die Habsburgerstraße und die Zähringerstraße gesperrt. Auch die Stadtbahnlinien 2, 3, 5 und der Busverkehr in dem Bereich fahren zeitweise nur eingeschränkt.

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