Rund 400 Menschen haben bis Donnerstag eine Online-Petition für einen Döner-Imbiss in Essingen auf der Ostalb unterzeichnet. Sie wurde vor neun Tagen von einem jungen Essinger gestartet. Mit der Petition wollen vor allem junge Leute ihrem Wunsch nach einem Dönerladen in der Gemeinde Nachdruck verleihen. Zuerst hat die "Schwäbische Post" berichtet.
Ausschuss in Essingen stimmt gegen Antrag für Dönerbude
Der Technische Ausschuss des Gemeinderats hatte einen Bauantrag eines Interessenten aus Aalen abgelehnt. Er wollte leer stehende Container neben dem Kinderhaus "Rappelkiste" für den Imbiss umbauen. Die Container wurden einige Jahre für die Kinderbetreuung genutzt. Mehrere Anwohner hatten allerdings Bedenken geäußert: wegen möglichen Mülls, Lärms und Geruchsbelästigung durch Fette.

Bürgermeister Hofer: "Essingen vermutlich einzige Gemeinde ohne Döner"
Nun sucht die Gemeinde Essingen einen anderen Standort, bestätigte Bürgermeister Wolfgang Hofer (parteilos) am Donnerstag im SWR. Man sei gerade dabei, Alternativen zu diskutieren. Der deutsch-türkische Interessent aus Aalen sei auch weiter bereit, mit seiner Familie einen kleinen Laden mit Drehspieß zu betreiben. Der Bürgermeister und einige Gemeinderäte zeigen Verständnis für den Appetit gerade junger Leute auf das beliebte türkische Gericht. "Essingen ist vermutlich die einzige Gemeinde in Deutschland ohne Döner", erklärt Hofer lachend.
Pro und Contra Dönerladen
In der Ostalb-Gemeinde mit 6.500 Einwohnern scheiden sich derweil die Geister. "Der Dönerladen sorgt für viel Gesprächsstoff - von jung bis alt", so der Bürgermeister, "mit Pro und Contra." Das zeigt sich auch bei unserer Straßenumfrage am Donnerstag. Eine Mutter mit zwei kleinen Jungs befürwortet die Idee, eine junge Essingerin pflichtet ihr bei: "Weil wir ein sehr mageres Angebot haben. Ein bisschen Abwechslung wäre gut."
Eine Passantin dagegen, die vor viereinhalb Jahren nach Essingen gezogen ist, vermisst Döner keineswegs. Eine ältere Einheimische erwähnt, dass sie noch nie einen Döner gegessen habe. Ein Passant wünscht sich eher vegane Döner, wie es sie in größeren Städten gibt. Aber ein fleischlicher Imbiss sei "ja auch schön für die anderen", fügt er hinzu.
Standortsuche für Dönerbude kann dauern
Bis dahin wird es allerdings noch dauern. Denn wenn ein möglicher Standort gefunden wird, muss er erst noch genehmigt werden. Die leeren Container, die zehn Jahre lang provisorisch für die Kinderkrippe in Essingen genutzt wurden, werden derweil abgebaut. Am Standort der Container sieht der Bebauungsplan eine öffentliche Grünfläche vor.