Es ist seit dem späten Abend DAS Thema, über das auf der ganzen Welt meist nur Kopfschütteln herrscht: US-Präsident Donald Trump hat neue weitreichende Zollmaßnahmen angekündigt. So werden etwa Zölle in Höhe von 20 Prozent auf Importe aus der EU eingeführt, für China liege die Quote demnach bei 34 Prozent. Als Mindestzoll nennt Trump zehn Prozent. Er sprach von einem "Tag der Befreiung" für Amerika, das sich nicht länger von anderen Ländern über den Tisch ziehen lasse. Die Folgen für die Weltwirtschaft könnten gravierend sein. Verbraucher in den USA müssen sich auf deutliche Preissteigerungen einstellen. Doch auch die Menschen in Deutschland, Europa und anderen Teilen der Welt werden die Folgen zu spüren bekommen, denn ein Handelskrieg mit der EU scheint nun unausweichlich.
Es gilt als wahrscheinlich, dass die importierenden Unternehmen die höheren Kosten nicht einfach selbst tragen, sondern an die Verbraucher weitergeben. So steigen die Preise, die Inflation könnte wieder angeheizt werden. China, aber auch die EU, haben bereits Gegenmaßnahmen angekündigt. Der Verband der Deutschen Automobilindustrie (VDA) hat die Zoll-Maßnahmen scharf kritisiert. VDA-Präsidentin Hildegard Müller bezeichnete den Schritt als "Abkehr der USA von der regelbasierten globalen Handelsordnung". Dies sei somit "die Abkehr von der Grundlage für weltweite Wertschöpfung und entsprechendes Wachstum und Wohlstand in vielen Regionen der Welt". EU-Komissionspräsidentin Ursula von der Leyen bezeichnete Trumps Politik als "schweren Schlag für die Weltwirtschaft". Man bereite sich "auf weitere Gegenmaßnahmen vor, um unsere Interessen und unsere Unternehmen zu schützen, falls die Verhandlungen scheitern."