Baden-Württemberg Kretschmann: "Das schreckliche Ereignis in Magdeburg erschüttert uns zutiefst"
In Magdeburg ist am Freitagabend ein Mann mit einem Auto in eine Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt gefahren. Auch Baden-Württemberg trauert um die Todesopfer.
Die Todesfahrt von Magdeburg hat auch in Baden-Württemberg Betroffenheit ausgelöst. Unter anderem Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) äußerte sich am Samstagmorgen. "Das schreckliche Ereignis in Magdeburg erschüttert uns zutiefst - gerade in der Adventszeit, die eigentlich von Frieden, Besinnung und Gemeinschaft geprägt sein sollte", teilte Kretschmann mit. Seine Gedanken seien bei den Opfern, ihren Angehörigen und allen, die von diesem Anschlag betroffen sind.
Baden-Württemberg steht in dieser schweren Zeit fest an der Seite der Menschen in Sachsen-Anhalt. BW-Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne)
Der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl (CDU) teilte am Samstagvormittag mit: "Es sind grausame Bilder, die uns aus Magdeburg erreicht haben. Für viele Menschen war es der erste Abend nach der letzten Arbeitswoche vor Weihnachten und sie wurden jäh und auf grausame Weise aus der Weihnachtsstimmung gerissen. Wir sind in Gedanken bei den Toten und Verletzten, ihren Angehörigen, ihren Familien und Freunden." Die Tat in Magdeburg zeige auf brutale Art und Weise, dass wir in Zeiten leben, so Strobl, "in denen wir alle grundsätzlich wachsam sein müssen".
Freilich darf Angst nicht pauschal geschürt werden oder gar unseren Alltag bestimmen. Denn damit hätten die Feinde einer freien Gesellschaft ihr Ziel erreicht. BW-Innenminister Thomas Strobl (CDU)
Marktbeschicker in Baden-Baden zeigen sich mit Magdeburg solidarisch und stellen eine Kerze in ihre Weihnachtsmarktbuden
Politikerinnen und Politiker aus BW reagieren bestürzt
Bereits am Freitagabend zeigten sich viele Politikerinnen und Politiker aus Baden-Württemberg in ersten Reaktionen bestürzt über die Ereignisse in Magdeburg. "Was uns heute Abend aus Magdeburg vom Weihnachtsmarkt erreicht, lässt Schlimmstes befürchten", schrieb Bundesminister Cem Özdemir (Grüne) auf der Plattform X. Seine Gedanken seien bei bei den Opfern, den Verletzten und allen anderen Menschen in Magdeburg. Er dankte den Einsatzkräften vor Ort. Ähnlich äußerten sich, ebenfalls auf X, Torsten Frei, BW-Spitzenkandidat der CDU, sowie Katja Mast (SPD) und die Spitzenkandidatin der AfD, Alice Weidel. Der FDP-Fraktionsvorsitzende im baden-württembergischen Landtag, Hans-Ulrich Rülke, erinnerte an den Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz "auf den Tag genau vor acht Jahren".
Der baden-württembergische Grünen-Fraktionschef Andreas Schwarz teilte am Samstagmorgen mit, dass es unfassbar sei, "wie eine solche Tat inmitten der vorweihnachtlichen Besinnlichkeit verübt werden konnte - an einem Ort, wo sich Familien und Kinder friedlich aufhielten."
Die Brutalität trifft unser gesellschaftliches Grundvertrauen ins Mark. BW-Grünen-Fraktionschef Andreas Schwarz
Schwarz teilte außerdem mit, dass sich die Gesellschaft "von solcher Gewalt nicht lähmen lassen" dürfe. Öffentliche Räume müssten für alle Menschen frei und sicher sein - "ohne Angst vor Gewalt, Messerattacken, Waffen oder Anschlägen mit Autos".
Türkisch-islamische Gemeinde verurteilt Anschlag
Die türkisch-islamische Gemeinde Mannheim hat in einer Mitteilung den Anschlag verurteilt und an die Gesellschaft appelliert, Hass und Gewalt keinen Raum zu geben.
Solidarität mit Magdeburg: Weihnachtsmarkt ändert Programm
Einige Weihnachtsmärkte reagierten auf die Ereignisse in Magdeburg mit einer Änderung des Programms - so etwa in Heilbronn. Der Weihnachtsmarkt öffne wie geplant, allerdings werde man aus Solidarität mit Magdeburg auf Musik und Programm verzichten, sagte Veranstalter Steffen Schoch. "Ein Weihnachtsmarkt ist ein Ort der Freude und des Miteinanders. Dass er Ziel einer solchen Tat wird, macht uns alle fassungslos", so Schoch. Am Samstagnachmittag wollten Kirchen ihre Glocken läuten. Auch eine stille Gedenkminute sollte es geben.
Sendung am Sa., 21.12.2024 12:00 Uhr, SWR1 BW Nachrichten