Baden-Württemberg LKA BW und Staatsanwaltschaft Freiburg: Enkeltrickbetrüger-Netzwerk bei Großaktion zerschlagen
Eine internationale Großaktion der Polizei hat bundesweit rund 400 Enkeltricktaten verhindert. Laut BW-Behörden wurde somit ein Schaden von fast fünf Millionen Euro verhindert.
Ermittler aus Baden-Württemberg, anderen Teilen Deutschlands und europäischen Ländern haben wochenlang gemeinsam Enkeltrickbetrüger ins Visier genommen. Mit Erfolg: Bundesweit konnten knapp 400 Enkeltricktaten verhindert werden - und ein Schaden von 4.854.500 Euro, wie die Staatsanwaltschaft Freiburg und das Landeskriminalamt Baden-Württemberg (LKA) am Dienstag mitteilten.
Mutmaßliche Täter agieren aus Callcentern in Polen
Mit der sogenannten Enkeltrick-Masche versuchen Täter, vorwiegend ältere Menschen um ihr Geld zu bringen. Dem klassischen Vorgehen nach rufen sie Senioren an, geben sich als Verwandte aus und machen den Opfern weis, sich in einer Notlage zu befinden und finanzielle Hilfe zu benötigen. Es gibt aber auch Methoden über SMS und Messenger-Dienste.
Ermittler hätten unter anderem die Kommunikation der mutmaßlichen Betrüger abgehört, sagte ein LKA-Sprecher. In Polen wurden drei Callcenter und damit ein erheblicher Teil der von den Betrügern genutzten Infrastruktur zerschlagen. Zudem wurden 20 Verdächtige auf frischer Tat festgenommen, die mutmaßlich an Enkeltricktaten beteiligt waren.
Großaktion von LKA und Europol
Die Aktion ging von Ende November bis Anfang Dezember und dauerte zwei Wochen. Beteiligt waren Strafverfolgungsbehörden aus Deutschland, Luxemburg, Österreich, Polen, der Schweiz, der Slowakei, Tschechien und Ungarn mit Unterstützung von Europol. Ziel war es, an Hintermänner zu gelangen und Netzwerke zu zerschlagen.
Bundesweit waren täglich bis zu 1.000 Einsatzkräfte beteiligt. Das Landeskriminalamt Berlin und die Staatsanwaltschaft Berlin haben die Aktion koordiniert, die Maßnahmen in Baden-Württemberg steuerten die Staatsanwaltschaft Freiburg und das LKA Baden-Württemberg.
Es war bereits die dritte länderübergreifende Aktion seit November 2023. Das EU-Projekt "ISF Lumen" hat sie finanziell unterstützt. Das Programm verfolgt verschiedene gegenwärtige kriminelle Phänomene - wie den Enkeltrickbetrug. "ISF Lumen" läuft unter Federführung des LKA Baden-Württemberg.
Ist die Geschichte wirklich plausibel? In Deutschland muss zum Beispiel für lebensnotwendige medizinische Behandlungen niemals Geld vorgestreckt werden.
Auflegen und versuchen, die Person, um die es angeblich geht, telefonisch zu erreichen. Kann die Person nicht erreicht werden, Rücksprache halten mit einer anderen nahestehenden Person.
Wenn ein angeblicher Arzt am Telefon ist, direkt beim entsprechenden Krankenhaus nachhaken (Nummer bitte unbedingt selbst heraussuchen und wählen).
Bei angeblichen Polizeibeamtinnen und -beamten am besten nach der Dienststelle fragen, auflegen, selbst die Nummer der Dienststelle heraussuchen und dort nachfragen.
Niemals Geld an Unbekannte übergeben.
Wer einen Betrugsversuch als solchen erkennt: sofort die Polizei rufen – selbst die 110 wählen. Quelle: Polizei Baden-Württemberg