Könnte man die nächsten Äußerungen von US-Präsident Trump vorhersehen, könnte man eine Menge Geld damit verdienen. Denn die Börsen dieser Welt hängen an den Lippen Trumps und reagieren auf jede Äußerung, so beschreibt es mein Kollege Stefan Wolf aus der ARD Finanzredaktion Frankfurt. Aber die Ankündigungen des Präsidenten scheinen unberechenbar zu sein und sind damit schwerlich ein Geschäftsmodell für Spekulanten.
Gestern legte Trump die von ihm verhängten Sonderzölle für 90 Tage auf Eis. Am Dienstag noch hatte das Weiße Haus einen solchen Schritt kategorisch ausgeschlossen. Nur die Zölle auf chinesische Waren bleiben von der Zoll-Pause unberührt. Sie wurden sogar noch einmal angehoben. Die Zickzack-Zölle des US-Präsidenten und die unerwartete Zoll Pause haben ein Kursfeuerwerk ausgelöst. Nur zehn Minuten nach der Ankündigung war die Wall Street vier Billionen US-Dollar mehr wert als davor. Die Erleichterungsrallye ist aber nach Ansicht vieler kein Befreiungsschlag, sondern ein verzweifeltes Schnappen nach Luft, wie es ein Marktbeobachter formulierte. Die Rezessionsgefahr sei für die USA nicht abgeklungen. Trotzdem legten auch Asiens Börsen deutlich zu. Der Tokioter Nikkei-Index beispielsweise um acht Prozent.