Ola Källenius, Vorstandsvorsitzender Mercedes-Benz Group AG, gibt am Ende des Besuchs von Bundeskanzler Scholz im Mercedes-Benz Werk Sindelfingen im März 2023 ein Statement.

Baden-Württemberg Mercedes-Chef findet das Krankmelden in Deutschland zu einfach

Stand: 14.12.2024 10:58 Uhr

Mercedes-Chef Källenius findet sich krank zu melden zu einfach. Das sagte er im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung", auf die Frage, ob Deutschland zu bequem geworden sei.

Mercedes-Chef Ola Källenius stellt das Verfahren der Krankschreibungen für Arbeitnehmer in Deutschland infrage. Es dürfe in Deutschland nicht so einfach sein, sich krankzumelden. "Wer ungerechtfertigt krankmacht, verhält sich unsolidarisch", sagte Källenius in einem Interview der "Süddeutschen Zeitung" (Samstag).

Krankenstand in Deutschland höher als in anderen Mercedes-Werken im Ausland

Der Krankenstand in Deutschland sei laut Studien so hoch wie lange nicht. "Auch in unseren deutschen Werken ist das so", sagte der Vorstandschef des Autobauers. Die Mercedes-Werke seien laut Källenius überall auf der Welt gleich, es gebe die gleichen Gesundheitsleistungen, die gleiche Arbeitsumgebung. "Und trotzdem ist der Krankenstand in Deutschland teils mehr als doppelt so hoch", sagte Källenius.

Er sitze jedes Jahr einmal mit dem verantwortlichen Werksarzt zusammen. "Dann frage ich ihn: Was können wir tun, um das zu verbessern? Er sagt dann immer: Nichts über das hinaus, was wir schon machen", sagte Källenius. Er fordert daher: "Das müsste man politisch lösen."

Eine Stellungnahme des Mercedes-Betriebsrates auf die Kritik des Mercedes-Chefs gab es trotz SWR-Anfrage noch nicht. Betriebsrat und Unternehmen verhandeln gerade intensiv über eine Beschäftigungssicherung, die jetzige gilt noch bis Ende 2029.

Sendung am Sa., 14.12.2024 10:30 Uhr, SWR 1 Baden-Württemberg

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