Baden-Württemberg Prozess in Ravensburg: Häftling soll Mithäftling mit Messer angegriffen haben
Ein Insasse der Justizvollzugsanstalt Ravensburg steht ab Mittwoch vor Gericht, weil er versucht haben soll, einen anderen Gefangenen zu erstechen. So wollte er wohl einer Abschiebung entgehen.
Am Landgericht Ravensburg beginnt am Mittwoch ein Prozess wegen versuchten Mordes unter Häftlingen der Justizvollzugsanstalt (JVA) in Ravensburg. Laut Anklage wollte ein inhaftierter Brasilianer im Gefängnis einen anderen Gefangenen erstechen, um seine Haft zu verlängern und so einer Abschiebung zu entgehen.
Der Angeklagte soll demnach vergangenen Mai mit einem Messer auf den Mithäftling losgegangen sein. Der konnte den Angriff laut Anklage abwehren, erlitt aber Schnittwunden an Kopf und Oberkörper.
Unter anderem wegen Brandstiftung in Haft
Der angeklagte Brasilianer hat keinen Aufenthaltstitel und war 2023 zu knapp dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Er hatte im Kreis Biberach unter anderem mehrere Feuer gelegt und die Kollision eines Bauzuges mit einem Gleishebegerät verursacht. Er hatte das Gerät dazu bei Essendorf (Alb-Donau-Kreis) auf die Gleise gehievt.
Verlängert sich die Haftstrafe des 27-Jährigen, könnte sich seine Abschiebung tatsächlich verzögern. Dem Landgericht zufolge werden Ausländer abgeschoben, wenn sie die Hälfte ihrer Haft verbüßt haben. Ein Urteil wird Ende Februar erwartet.
Sendung am Mi., 15.1.2025 7:30 Uhr, SWR4 BW Studio Friedrichshafen