Michael Schumacher winkt in Sao Paulo

Baden-Württemberg Prozessauftakt gegen Schumacher-Erpresser

Stand: 10.12.2024 08:14 Uhr

Ein Erpressungsversuch gegen die Familie von Ex-Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher wird am Dienstag vor Gericht aufgerollt. Einer der Angeklagten hat eine Verbindung nach Konstanz.

Drei Männer im Alter von 30 bis 53 Jahren müssen sich ab Dienstag vor dem Amtsgericht Wuppertal in Nordrhein-Westfalen verantworten. Sie sollen versucht haben, die Familie von Michael Schumacher, dem ehemaligen Formel-1-Weltmeister, um mehrere Millionen Euro erpresst zu haben.

Von den Angeklagten sitzt derzeit nur einer in Untersuchungshaft - als mutmaßlicher Haupttäter. Dem 53-Jährigen wird versuchte Erpressung in einem besonders schweren Fall vorgeworfen, den beiden anderen Beihilfe dazu. Er hat nach WDR-Informationen einige Jahre als Türsteher in der Diskothek "Grey" in Konstanz gearbeitet.   

Die Erpresser verlangten Millionen von Familie

Laut Anklage haben die Erpresser 15 Millionen Euro verlangt. Andernfalls würden private Fotos und Videos der Familie im Darknet veröffentlicht. Nach einer schweren Kopfverletzung bei einem Ski-Unfall Ende 2013 schirmt die Familie Michael Schumacher konsequent ab. Es gibt praktisch keine Privatfotos oder Videos der Familie Schumacher. 

Ex-Mitarbeiter der Schumacher-Familie mitangeklagt

Einer der wegen Beihilfe angeklagten Männer ist ein 53-Jähriger aus Wülfrath bei Wuppertal. Er war als Mitarbeiter eines Sicherheitsunternehmens bei der Familie Schumacher beschäftigt. Dabei soll er von privaten Bild- und Videodateien Kopien angefertigt haben.

Mit dem Material als Faustpfand soll dann ein Gleichaltriger aus Wuppertal bei der Familie in der Schweiz angerufen und 15 Millionen Euro gefordert haben. Sein 30-jähriger Sohn habe dabei geholfen. Die mutmaßlichen Täter sollen mit mehreren Anrufen versucht haben, die 15 Millionen Euro von der Familie Schumacher zu erpressen.

Eine Mitarbeiterin der in der Schweiz lebenden Familie hatte als Beweis eine Probe des Materials verlangt. Diese war über eine technisch nicht zurückverfolgbare E-Mail-Adresse geschickt worden. Der Schweizer Polizei sei es aber gelungen, die Nummer des Anrufers nach Kassel zurückzuverfolgen.

Großes Medieninteresse zum Prozess erwartet

Laut dem WDR soll es an dem Prozess ein großes Medieninteresse geben. Für den ersten Prozesstag sind zehn Zeugen geladen, darunter zwei Polizisten. Mit einem Urteil wird aber erst im neuen Jahr gerechnet. Das Gericht hat fünf Verhandlungstage angesetzt.

Sendung am Di., 10.12.2024 6:30 Uhr, SWR4 BW Studio Friedrichshafen

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