Die Stadt Waldshut-Tiengen hat einen neuen Oberbürgermeister und damit den Amtsinhaber abgewählt. Die Wahlberechtigten wählten den parteilosen Martin Gruner am Sonntag auf den Chefsessel im Rathaus.
Der 55-Jährige, derzeit Bürgermeister in Weil am Rhein (Kreis Lörrach), erhielt 67,81 Prozent der Stimmen und damit die erforderliche absolute Mehrheit. Er war von den Freien Wählern, den Grünen, der SPD und Teilen der FDP unterstützt worden. Die CDU hatte erklärt, sie wolle neutral bleiben.

Oberbürgermeisterwahl: Amtsinhaber in Waldshut-Tiengen abgewählt
Amtsinhaber Philipp Frank (CDU), der für eine zweite Amtszeit kandidiert hatte und als unabhängiger Kandidat antrat, erhielt 31,75 Prozent. Es gab nur zwei Bewerber für das Amt. Die Wahlbeteiligung lag den offiziellen Angaben zufolge bei 43,41 Prozent.
Frank stand wegen seines Führungsstils zuletzt immer stärker in der Kritik. Gruner hatte bis 2017 als Erster Beigeordneter in der Stadtverwaltung Waldshut-Tiengen gearbeitet und nach einem Zerwürfnis mit Frank die Stadtverwaltung verlassen. Er war in die freie Wirtschaft und dann nach Weil am Rhein gewechselt. Rund 600 Menschen waren zur Bekanntgabe des Ergebnisses in die Stadthalle Waldshut gekommen. Von der Deutlichkeit des Wahlergebnisses waren die meisten überrascht.