Zehntägige Aktion in den Wäldern

Schwarzwald Clean Up Days: Tausende Müllsammler ziehen los

Stand

Von Autor/in Elisabeth Marx

Über eine Woche lang rufen die Schwarzwald Tourismus GmbH und der Verein PATRON e.V. Freiwillige im ganzen Schwarzwald zum Müllsammeln auf. Tausende Helfer werden dabei online koordiniert.

Eine gewöhnliche Plastikflasche verrottet erst nach bis zu 1.000 Jahren in der Erde. Damit der Müll nicht so lange den Wald verschmutzt, finden bereits zum fünften Mal die "Schwarzwald Clean Up Days" statt. Die Aktion der Schwarzwald Tourismus GmbH und des Vereins PATRON e.V. soll Interessierte vom 25. April bis 4. Mai animieren, im gesamten Schwarzwald Müll zu sammeln.

Jens Großkreuz von der Schwarzwald Tourismus GmbH erklärt, was hinter der Aktion steckt:

Für die Natur begeistern und putzen

Gerade dieses Jahr zum 125. Jubiläum des berühmten Westweges im Schwarzwald solle alles sauber und geputzt sein, meint Jens Großkreuz von der Schwarzwald Tourismus GmbH. Er hat die Aktion mitorganisiert: "Es ist unser Ziel, die Leute in die Natur rauszukriegen." Und nebenbei sollen sie etwas Gutes für die Umwelt tun.

Online-Karte koordiniert die Müllsammelaktion

Interessierte können sich kostenlos online anmelden. Auf einer interaktiven Karte sind die Routen eingezeichnet, die Freiwillige schon ablaufen. Geführte Sammelaktionen gibt es auch. Dann laufen Ranger mit Feriengästen und Wanderlustigen bestimmte Wege ab und sammeln gemeinsam den liegengebliebenen Müll auf.

Jeder Handgriff zählt!

Außerdem kann man auf der Onlinekarte herausfinden, wo sich Ausgabestellen befinden. Dort können sich die Teilnehmenden kostenlos Müllbeutel, Handschuhe und Zangen abholen - zum Beispiel an Touristeninformationen, Rathäusern oder Firmen. An ebenfalls eingetragenen Müllstationen können die Freiwilligen den gesammelten Müll abgeben. Der wird dann zentral von den jeweiligen Gemeinden ordnungsgemäß entsorgt.

Freiwillige haben beim Wandern Müllbeutel, Zangen und Handschuhe dabei. Damit sammeln sie Müll vom Wegesrand auf.
Freiwillige haben beim Wandern Müllbeutel, Zangen und Handschuhe dabei. Damit sammeln sie Müll vom Wegesrand auf.

Ziel: Mehr Teilnehmende, weniger Müll

Im vergangenen Jahr haben trotz Regen und Schnee fast 3.000 Teilnehmende den Schwarzwald aufgeräumt. Junge und alte Menschen, Schulklassen, Wanderer, Sportler oder Radfahrer befreiten rund 720 Kilometer Wanderwege von Müll. Etwa genauso viele Teilnehmende erwartet Organisator Jens Großkreuz auch in diesem Jahr - vielleicht sogar ein paar mehr. Das Wetter werde besser und die Aktion dauert diesmal länger.

Wie viel Kilogramm Müll die Freiwilligen sammeln, zählt Großkreuz nicht. Er möchte nicht mit erhobenem Zeigefinger vor Müll im Wald warnen, sondern die Menschen für die Natur begeistern und für die Verschmutzung sensibilisieren.

Die "Schwarzwald Clean Up Days" reihen sich in eine Vielzahl von Müllsammelaktionen in der Region ein: Vor einem Monat fand in Baden-Württemberg bereits die sogenannte Dreck-weg-Woche statt. Der Allgäuer Verein PATRON e.V. organisiert auch "Clean Ups" am Bodensee, in Südtirol und am Gardasee.

Naturschützer loben Müllsammelaktionen

Der Müll im Wald ist nicht nur für die Natur gefährlich, sondern auch für Tiere, mahnen Naturschützer. Diese könnten sich an liegen gebliebenen Verpackungen verletzten, im schlimmsten Fall sogar sterben. Außerdem könne Müll die Umwelt vergiften oder einen Waldbrand auslösen. Laut dem Bund für Naturschutz Deutschland (BUND) können Müllsammelaktionen einen entscheidenden Beitrag zum Umweltschutz leisten. Wichtig sei es aber, trotzdem auf den Wegen zu bleiben und auf Brutzeiten und Schutzgebiete zu achten.

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