BTW 2025: Direktmandate für BW

Sechs Kandidaten aus BW bekommen trotz Wahlkreissiegs keinen Sitz im Bundestag

Stand

Mit dem neuen Wahlrecht ziehen die Wahlkreissieger nicht mehr automatisch in den Bundestag ein. Diese Kandidaten aus BW haben es geschafft - diese nicht.

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Sechs CDU-Kandidaten in BW bekommen keinen Sitz im Bundestag - trotz Wahlkreissieg

32 Kandidatinnen und Kandidaten in Baden-Württemberg kommen über ein Direktmandat in den Bundestag, weil sie ihren Wahlkreis gewonnen haben. Sechs CDU-Kandidierende schaffen es wegen der Wahlrechtsreform nicht, darunter ist auch die von den Grünen zur CDU gewechselte Melis Sekmen (CDU) aus Mannheim. Sie gewann zwar mit 24,7 Prozent der Erststimmen ihren Wahlkreis Mannheim. Das neue Wahlrecht macht ihr aber einen Strich durch die Rechnung.

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Wahlrechtsreform trifft besonders CDU-Kandidaten in Baden-Württemberg

Denn: Wegen der Wahlrechtsreform, die nun zum ersten Mal greift, ziehen nicht mehr alle siegreichen Wahlkreis-Kandidaten automatisch in den Bundestag ein: Sie bekommen nur noch dann ein Mandat, wenn ihre Partei auf genügend Zweitstimmen kommt. Dafür entfallen die früher üblichen Überhang- und Ausgleichsmandate. Künftig hat der Bundestag nur noch 630 Abgeordnete, statt aktuell 733.

Außerdem kommen nicht in den Bundestag aus Baden-Württemberg trotz ihres Wahlkreissiegs: Christoph Naser (CDU) für den Wahlkreis Tübingen, Alexander Föhr (CDU) für Heidelberg, Maximilian Mörseburg (CDU) für Stuttgart II , Moritz Oppelt (CDU) für Rhein-Neckar, Stefan Glaser (CDU) für Lörrach-Müllheim.

Hier noch eine Übersicht über die sechs CDU Kandidatinnen und Kandidaten, die wegen der neuen Wahlrechtsreform nicht über ein Direktmandat in den Bundestag einziehen - trotz ihres Wahlkreissiegs:

Die Direktmandate werden über die Erststimme bei der Bundestagswahl gewählt. Eigentlich gingen 35 der 38 Wahlkreise an die CDU. Nach der Wahlrechtsreform bekommen aber jetzt nur 29 der CDU-Kandidaten einen Sitz im Bundestag über das Direktmandat. Die Grünen konnten drei Wahlkreise in Baden-Württemberg für sich gewinnen: Karlsruhe Stadt, Freiburg und Stuttgart I.

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Betroffene Politiker enttäuscht

Der CDU-Politiker Christoph Naser aus dem Wahlkreis Tübingen, der nicht dem Bundestag angehören wird, sagte, er sei enttäuscht. "Ein Vorschlag wäre, dass die Wahlkreise insgesamt etwas vergrößert werden in ganz Deutschland. Wenn man die Anzahl der Wahlkreise reduziert, hat man automatisch weniger Grundmandate."

Der Stuttgarter CDU-Wahlkreissieger Maximilian Mörseburg sprach von einem unhaltbaren Zustand. Jeder Wahlkreis habe das Recht darauf, in einer repräsentativen Demokratie im Bundestag vertreten zu sein.

Kritik an Wahlrechtsreform von Landes-CDU

CDU-Landeschef Manuel Hagel kritisierte am Sonntagabend im SWR das neue Bundestagswahlrecht als undemokratisch. Es sei das erste Mal in der deutschen Geschichte der Fall, dass die Abgeordneten, die von den Menschen in der Heimat direkt gewählt würden, nicht automatisch in den Bundestag einziehen würden.

32 Kandidatinnen und Kandidaten aus Baden-Württemberg haben es dagegen über ein Direktmandat in den Bundestag geschafft. Dazu gehört der bisherige Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Abgeordneten im Bundestag, Thorsten Frei. Er hat seinen Wahlkreis Schwarzwald-Baar verteidigt. Der 51-Jährige erhielt nach vorläufigem Ergebnis bei der Wahl rund 42,3 Prozent der Erststimmen nach 36,4 Prozent im Jahr 2021. 

Knappstes Rennen in BW beim Direktmandat im Wahlkreis Stuttgart I

Das knappste Rennen in ganz Baden-Württemberg gab es im Wahlkreis Stuttgart I: Grünen-Politikerin Simone Fischer hat den Ex-Wahlkreis von Cem Özdemir mit dem hauchdünnen Vorsprung von 16 Stimmen für sich entschieden. Elisabeth Schick-Ebert von der CDU unterlag also denkbar knapp.

Welcher Kandidat oder welche Kandidatin aus Baden-Württemberg es über ein Direktmandat geschafft hat - hier ein Überblick:

CDU schneidet in BW etwas besser ab als im Bund

Wie im Bund hat die CDU die Bundestagswahl auch in Baden-Württemberg gewonnen. Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis kam die CDU in Baden-Württemberg auf 31,6 Prozent der Stimmen - schnitt damit besser ab als im Bund. Die AfD wurde zweitstärkste Kraft in Baden-Württemberg und verdoppelte sich nach Angaben des Statistischen Landesamts auf 19,8 Prozent. Danach folgen SPD, Grüne, Linke und FDP.

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