Ulm ist nach dem neuen Ranking der Beratungsgesellschaft "Prognos" die lebenswerteste Großstadt in Deutschland - noch vor München. In fünf Kategorien schnitt Ulm im Vergleich mit 70 weiteren kreisfreien Städten am besten ab.
"Ich teile diese Meinung nicht. Ich finde Ulm in Teilen schon sehr provinziell." Das rumst dem Reporter bei einer Umfrage in der Ulmer Fußgängerzone entgegen. Diese Meinung kann man natürlich haben, viele denken aber anders über die Stadt an der Donau mit ihren rund 126.000 Einwohnern: "Dass die Stadt an einem Fluss liegt, hat natürlich Charme", sagt eine Passantin und eine andere fügt hinzu: "Es ist eine sehr kompakte und familienfreundliche Stadt".
Ulm punktet unter anderem mit Arbeit und der medizinischen Versorgung
Stichwort familienfreundlich: Die Zahl der Kitaplätze war ein Punkt unter vielen, die die Wissenschaftler von "Prognos" für das Städteranking untersucht haben. Zwar keine Paradedisziplin von Ulm, dafür überzeuge die Stadt "mit einem messbar guten Ausbaustand erneuerbarer Energien, mit einer überdurchschnittlichen medizinischen Versorgung und mit einer guten Verkehrssicherheit, die in den letzten Jahren noch deutlich verbessert werden konnte".

Ulm landet vor München auf dem ersten Platz
Überragend ist Ulm laut Studie vor allem in der Kategorie Arbeit: Laut Prognos gibt es sehr viele Ausbildungsplätze und zahlreiche Unternehmensgründungen. Die Stadt meisterte außerdem in den vergangenen 40 Jahren den Niedergang vieler Industriebetriebe und gründete auf dem Eselsberg die "Wissenschaftsstadt". Dort sind heute neben der Universität und Kliniken auch Forschungsinstitute und Firmen beheimatet. Laut Stadt arbeiten dort 11.500 Menschen.
Neben dem Gesamtranking ermittelte Prognos auch Gewinner in den einzelnen Kategorien: Ludwigshafen ist demnach der Sieger bei der Digitalisierung. Pforzheim, Freiburg, Trier und Ulm gehören zu den ökologischsten Städten in Deutschland.