Erstsemester sitzen in einem Hörsaal

Baden-Württemberg Studierende in Konstanz protestieren gegen Einsparpläne des Landes

Stand: 13.11.2024 10:01 Uhr

In mehreren Städten demonstrieren am Mittwoch Studierende gegen mögliche Sparpläne der Landesregierung - so auch in Konstanz. Manche Unigebäude seien schon jetzt sanierungsbedürftig.

Die Universitäten im Land fürchten millionenschwere Einsparungen. Aktuell verhandelt das Land Baden-Württemberg den Haushalt, dabei geht es auch um die künftige Hochschulfinanzierung. In mehreren Städten gehen deswegen am Mittwoch Studierende auf die Straße - unter anderem in Konstanz. Studierende aller Konstanzer Hochschulen versammeln sich am Vormittag im Innenhof der Hochschule für Technik und Wirtschaft und Gestaltung (HTWG) und ziehen zur Konstanzer Marktstätte. Eine zentrale Kundgebung ist am Freitag in Stuttgart geplant.

Studierende in Konstanz wollen Einsparungen verhindern

Studierendenvertreter sehen die Hochschulen im Land schon seit Jahren vernachlässigt. Die Landesregierung sei sich dieser Zustände wohl nicht bewusst, klagen sie in einem Schreiben. Der aktuelle Finanzierungsentwurf verschärfe die Lage noch. An der Universität Konstanz drohten Sparmaßnahmen von jährlich bis zu 20 Prozent des Gesamthaushalts.

An der Uni Konstanz regnet es rein, an den Wänden blättert der Putz ab, Fluchtbalkone bröckeln davon und das Hauptgebäude ist nun schon im dritten Semester nicht begehbar. Studierendenschaft Universität Konstanz

Außerdem fürchten die Studierenden, dass auslaufende Professuren nicht mehr besetzt, Fachbereiche ausgedünnt oder Beratungsangebote gestrichen werden könnten. Die Rektorinnen und Rektoren der Universitäten teilen den Protest der Studierenden. Sie sagen, 2026 wolle das Land 91 Millionen Euro bei den Hochschulen einsparen. Das zwinge die Universitäten zu harten Einschnitten und massiven Kürzungen.

Auch Proteste in Tübingen, Ulm und Stuttgart geplant

Die Rektorin der Uni Tübingen, Karla Pollmann, etwa findet: Wer an Hochschulen spare, spare an der Zukunft. Baden-Württemberg habe keine Bodenschätze, dafür aber viel Wissen. Universitäten seien riesige Talent-Pools und entscheidend für die Zukunftsfähigkeit des Landes. Jeder Euro, den das Land in seine Unis investiere, mache sich fünffach bezahlt, so Pollmann.

In Tübingen wollen sich Studierende am Mittag zu einer Demonstration versammeln. Auch an den Universitäten Ulm und Hohenheim sind Protestaktionen geplant.

Sendung am Mi., 13.11.2024 8:30 Uhr, SWR4 BW Studio Friedrichshafen