Gut zwei Wochen vor der Bundestagswahl am 23. Februar haben in ganz Deutschland auch am Samstag wieder Kundgebungen gegen Rechtsextremismus und eine Zusammenarbeit mit der AfD stattgefunden. Mehrere hunderttausend Menschen nahmen an den Demonstrationen teil. Auch in Baden-Württemberg gingen zehntausende Menschen auf die Straße.

Tausende bei Lichterkette in Stuttgart
In Stuttgart bildeten tausende Menschen am Samstagabend eine Lichterkette vom Marktplatz bis zum Landtag. Mit LED-Lämpchen, Kerzen und Taschenlampen standen sie teils zwei- und dreireihig an der gesamten Strecke. Organisiert hatte die Demonstration der Regionalverband der Omas gegen Rechts und das Bündnis für Demokratie und Menschenrechte Stuttgart. Auf vielen Plakaten warnten Teilnehmende vor der AfD.
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Unerwartet viele Teilnehmende: 12.000 Menschen bei Demo in Konstanz
In Konstanz waren es am Samstagnachmittag rund 12.000 Menschen, die laut Schätzungen der Polizei gegen Rechtsextremismus auf die Straße gingen. Die Veranstalter gingen sogar von 15.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus. Angemeldet hatten die Organisatoren 250 Personen.
Auf Transparenten und Plakaten warben die Teilnehmenden für Demokratie und Menschlichkeit und protestierten gegen eine Zusammenarbeit mit der AfD. Die Demo stand unter dem Motto "Von Jung bis Alt - Gemeinsam für unsere Demokratie". Unterstützung gab es unter anderem vom "Bündnis Konstanz für Demokratie", Kirchengemeinden und dem Gesamtelternbeirat.
Bundesweiter Aufruf Rund 12.000 Menschen demonstrieren in Konstanz für Demokratie
Für Demokratie und gegen Rechtsextremismus haben am Samstag tausende Menschen in Konstanz demonstriert. Den Protest organisiert hatten die "Omas gegen Rechts" und die "Studis gegen Rechts".
Demos für mehr Vielfalt auch in Offenburg und im Kreis Waldshut
"Demokratie braucht dich", damit hatte "Pulse of Europe" die Demonstration am Samstagvormittag in Offenburg (Ortenaukreis) beworben. Rund 5.000 Menschen folgten dem Aufruf der Organisatoren. Gerechnet hatte die Polizei ursprünglich mit 1.000 Demonstrierenden. Einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer sagten dem SWR, sie hätten Angst, dass die CDU mit der AfD koalieren könnte. Das zeigte sich auch auf einigen Plakaten, auf denen CDU-Chef Friedrich Merz kritisiert wurde.
SWR-Reporterin Christine Veenstra berichtete von der Demo in Offenburg:
Auch in Waldshut im Schwarzwald wurde am Samstagvormittag demonstriert. Organisator war der Grünen-Ortsverband Waldshut-Tiengen. Die Sprecherin des Ortsverbands und Gemeinderätin Petra Thyen schätzte die Zahl der Teilnehmenden auf rund 400 bis 500 Menschen. Bereits am Freitagabend waren laut Polizei rund 400 Menschen auf dem Münsterplatz in Bad Säckingen (Kreis Waldshut) zusammengekommen. Die drei christlichen Gemeinden in Bad Säckingen hatten dazu aufgerufen, ein Zeichen für Menschenrechte und Demokratie zu setzen.
In Heidenheim haben Tausende Menschen am Sonntagnachmittag nach Polizeiangaben gegen eine Wahlkampfveranstaltung der AfD protestiert. Die Partei hatte ihre Mitglieder zum "Wahl-Endspurt" mit Kanzlerkandidatin Alice Weidel ins Konzerthaus eingeladen.
In den kommenden Tagen soll auch in Freiburg wieder demonstriert werden.