Mehr als zwei Stunden Wartezeit

Warnstreiks bei Bussen und Straßenbahnen: So reagieren Menschen in BW

Stand

In Baden-Württemberg wurde am Freitag im Nahverkehr gestreikt. Betroffene Pendlerinnen und Pendler reagierten unterschiedlich auf die Einschränkungen.

In Baden-Württemberg ist am Freitag in vielen Regionen der öffentliche Nahverkehr bestreikt worden. Die Gewerkschaft ver.di hatte zu Warnstreiks aufgerufen. Aber auch bei privaten Busunternehmen gingen die Arbeitsniederlegungen weiter.

Baden-Württemberg
ÖPNV-Streikende in Karlsruhe demonstrieren am Freitag.

Tarifverhandlungen gescheitert Am Freitag Warnstreiks im ÖPNV: Ausfälle an vielen Orten in BW

Die Gewerkschaft ver.di hat am Freitag zu Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr aufgerufen. In BW waren mehrere Städte betroffen. Alle Infos im Überblick.

Ein Pendler aus Konstanz hat kein Verständnis für den Streik

In Konstanz waren städtische Linienbusse, Schulbusse und der Fährbetrieb zwischen Konstanz und Meersburg vom Streik betroffen. Von Freitagmorgen bis Samstagmorgen fuhr keine Fähre. Wegen des Streiks musste etwa Friedrich Theiss eine Nacht im Hotel übernachten.

Der 57-Jährige aus Konstanz pendelt viermal die Woche mit dem Katamaran nach Friedrichshafen. Wegen eines wichtigen Termins am Freitagmorgen hat er sich gegen den Weg mit dem Auto und für die Nacht im Hotel entschieden. Verständnis für den Streik hat er nicht: "In den vergangen anderthalb Jahren wurde meiner Meinung nach zu oft gestreikt", sagt er im Gespräch.

Er berichtet von Bekannten aus Konstanz, die wegen des Streiks einen doppelt so langen Arbeitsweg in Kauf nehmen müssen. Vor allem die, die wie er nicht im Homeoffice arbeiten können, treffe es besonders hart. "Das ist immer wieder nervig."

In Ulm streiken 160 Bus- und Straßenbahnfahrer

In Ulm haben sich am Warnstreik im öffentlichen Nahverkehr bislang 160 Bus- und Straßenbahnfahrerinnen und -Fahrer beteiligt. Dies teilte die Gewerkschaft ver.di mit. Davon waren zahlreiche Pendlerinnen und Pendler in Ulm genervt. "Es ist ein bisschen schade, dass man bei so wichtiger Infrastruktur streiken darf", sagte ein Mann.

Eine Frau sagte dem SWR, sie habe etwas Verständnis: "Ein bisschen streiken ist okay, aber nicht zu viel." Ein anderer Pendler sagte, er sei heute zur Arbeit gelaufen: "Normalerweise nehme ich für zehn Minuten den Bus. Solange es nur eine Ausnahme ist, geht das schon."

Ein E-Bike-Fahrer überholt eine Fußgängerin. Wegen des ver.di-Streiks bei Bus- und Bahn mussten am Freitag Menschen auf andere Verkehrsmittel ausweichen.
Wegen des ver.di-Streiks stiegen am Freitag einige Pendlerinnen und Pendler aufs Fahrrad oder nahmen lange Fußwege in Kauf.

Nahverkehrsstreik in Tübingen: Viele haben Verständnis

Am Freitagmorgen waren bereits einige Menschen vom Streik betroffen. Eine Frau sagte dem SWR, sie habe bereits zwei Stunden auf einen Bus gewartet und würde sich wünschen, dass mehr Busse fahren würden, zumindest einmal in der Stunde.

Ein anderer Pendler äußerte Verständnis für die Streiks im öffentlichen Nahverkehr. So komme er zumindest auf seine zehntausend Schritte, sagte er scherzhaft. Doch er kritisiert: "Ein Streik, der so nah am Wochenende gelegen ist, hinterlässt auch schon einen Beigeschmack."

SWR-Reporterin Mia Zundel hat am Morgen Pendlerinnen und Pendler in Tübingen gefragt, wie es ihnen mit dem Streik im Nahverkehr geht:

Reaktionen in Heilbronn: Pendler weichen auf Alternativen aus

Auch in Heilbronn wurde im Nahverkehr gestreikt. Dort haben einige Pendlerinnen und Pendler sich bereits am Donnerstag überlegt, wie sie während des Streiks an ihr Ziel kommen.

Eine Frau sagte dem SWR, dass sie auf das Auto ausweichen werde. Für ihre Kinder "mache" sie am Freitag Taxi, anders gehe es nicht. Ein anderer Pendler fährt mit der Regionalbahn. Durch den Streik müsse er nun bis zum Bahnhof laufen, statt mit dem Bus zu fahren.

Auch in Heilbronn sind die Auswirkungen des Streiks im Nahverkehr spürbar:

Streiks im kommunalen ÖPNV und bei privaten Busunternehmen

Die Gewerkschaft ver.di hatte am Freitag zu Streiks im öffentlichen Nahverkehr aufgerufen. Grund dafür ist, dass auch in der zweiten Tarifrunde keine Einigung erzielt werden konnte. Betroffen sind neben Baden-Württemberg fünf weitere Bundesländer. In Baden-Württemberg legten sieben kommunale Nahverkehrsunternehmen ihre Arbeit nieder.

Zeitgleich wurde auch im privaten Omnibusverkehr weiter gestreikt. Dort gab es in der vierten Verhandlungsrunde keine Einigung.

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