Notfallseelsorge hilft nach Ausnahmesituationen

Zivilcourage in Künzelsau: Brüder retten 93-Jährige aus Kocher

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Von Autor/in Luisa Funk

Zwei Brüder haben einer Frau in Künzelsau das Leben gerettet. Einer von ihnen sprang in den Fluss Kocher und zog die Frau an Land. Die Männer würden es immer wieder tun, sagen sie.

Am Montagnachmittag wurden die Brüder Ejmad und Kastriot Demaku aus Künzelsau (Hohenlohekreis) zu Lebensrettern. Nachdem sie auf einem Sportplatz neben dem Kocher Fußball gespielt hatten, wollten sie eigentlich nach Hause. Doch ein älterer Mann sprach sie an. Er machte sie darauf aufmerksam, dass eine Frau im Fluss trieb.

Lebensretter aus Künzelsau retten Frau aus kaltem Fluss

Die Brüder zögerten nicht lange. Kastriot zog seine Jacke aus und sprang in den Kocher. "Die Temperaturen waren eisig. Ich war kurz in Schockstarre", erzählt er. Er konnte die Frau ans Ufer ziehen. Dort wartete schon sein Bruder Ejmad. Er half, die 93-Jährige aus dem Wasser zu holen. Nach kurzer Zeit waren die Rettungskräfte da und brachten die Frau in ein Krankenhaus.

Wir würden das immer wieder tun.

Dass sie ein Leben gerettet haben, realisieren die beiden Männer erst am darauffolgenden Tag. Denn da bekamen sie viele Nachrichten von Freunden und der Familie. Ejmad und Kastriot Demaku würden es immer wieder tun. "Das war selbstverständlich und nichts besonderes", sagen sie.

Belastende Einsätze bei der Feuerwehr Künzelsau

Bei den beiden Brüdern ist noch alles gut ausgegangen. Doch bei der Feuerwehr in Künzelsau erleben die Einsatzkräfte auch belastende Vorfälle. "Jeder geht damit anders um", sagt Abteilungskommandant Stephan Klein. Ganz wichtig sei es aber, unter den Kameraden über die Einsätze zu sprechen. "Wir kommen danach immer zusammen und sprechen darüber. Das hat auch mir schon geholfen", so Klein.

Notfallseelsorgerin Ute Karle steht in der Feuerwehrwache Künzelsau. Die Notfallseelsorge im Hohenlohekreis hilft Einsatzkräften und Bevölkerung, belastende Erlebnisse zu verarbeiten.
Die Notfallseelsorge hilft vor Ort, aber auch nach Einsätzen, das Erlebte zu verarbeiten. Sowohl Angehörige als auch Einsatzkräfte können die Hilfe in Anspruch nehmen.

Manche Kolleginnen und Kollegen nehmen auch die Hilfe der Notfallseelsorge in Anspruch. Die hilft aber nicht nur Einsatzkräften, sondern auch Angehörigen oder Rettern mit Zivilcourage, das Erlebte zu verarbeiten. Ute Karle ist die Leiterin der Notfallseelsorge im Hohenlohekreis. Sie gibt Tipps, wie man solche Dinge am besten verarbeitet.

Sie empfiehlt, mit jemand anderem darüber zu reden. Auch Sport und Bewegung helfen. Ute Karle rät, das zu tun, was einem guttut, zum Beispiel Musik machen oder etwas gutes essen. Wenn das aber nicht hilft, sollen die Menschen Kontakt zur Notfallseelsorge aufnehmen oder mit einem Arzt oder einer Ärztin zu sprechen. "Es ist eine Stärke, sich Hilfe zu holen", so Karle.

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