: US-Präsident Joe Biden (r) trifft sich mit Familienmitgliedern von Botschaftsmitarbeitern, bevor er vom Flughafen BER abfliegt. Es war der erste bilaterale Besuch Bidens in Deutschland in seiner knapp vierjährigen Amtszeit. (Foto: dpa)

Berlin US-Präsident Biden auf dem Rückflug - Verkehrseinschränkungen aufgehoben

Stand: 19.10.2024 09:11 Uhr

Der 19-stündige Besuch von US-Präsident Joe Biden in Berlin beendet. Er ist am Flughafen BER am Freitagabend nach einem kleinen Bad in der Menge in die Air Force One gestiegen und abgeflogen.

Nach dem Abflug von US-Präsident Joe Biden aus Berlin ist in der Hauptstadt wieder Normalität eingekehrt. Das teilte die Verkehrsinformationszentrale am Freitagabend mit.
 
Am Potsdamer Platz etwa wurden die Absperrgitter abgebaut. Große Teile in Berlin-Mitte waren für den Besuch des Staatsoberhaupts abgesperrt worden. Die S-Bahn teilte mit: "Polizeieinsatz im Raum Berlin wegen Staatsbesuch beendet". Einschränkungen gab es auch im Regional- und Fernverkehr.

Kurz vor 18 Uhr hob Air Force One ab

Nach einem etwa 19-stündigen Blitzbesuch hatte der 81-Jährige Berlin am Abend wieder verlassen. Kurz nach 17 Uhr war er am Flughafen BER eingetroffen, nahm am Rande des Rollfeldes ein kleines Bad in der Menge, stieg dann in seine Regierungsmaschine Air Force One und flog kurz nach 18 Uhr ab.
 
Den Tag über hatte er unter anderem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Kanzler Olaf Scholz (SPD) zu Gesprächen getroffen und einen Verdienstorden entgegengenommen.
 
Außerdem traf sich Biden gemeinsam mit Scholz mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem britischen Premierminister Keir Starmer. Biden war erst am späten Donnerstagabend in Berlin eingetroffen.

Wohl Tausende Polizisten im Einsatz

Aufgrund des Besuchs kam es für die Hauptstädter zu weitreichenden Einschränkungen. An Zufahrtsstraßen zum Regierungsviertel, dem Schloss Bellevue und dem Potsdamer Platz standen Absperrgitter und Polizisten. Der Verkehr der S-Bahn wurde auf vielen Strecken reduziert. Polizisten aus zwölf Bundesländern und der Bundespolizei sicherten nach Angaben einer Polizeisprecherin den Besuch ab.
 
Wie viele Beamte insgesamt im Einsatz waren, teilte die Polizei unter Verweis auf die hohe Sicherheitsstufe nicht mit. Biden gehört zu den Politikern, die weltweit die höchste Sicherheitsstufe haben. Entsprechend umfangreich waren die Sicherheitsvorkehrungen in Berlin. Neben Hunderten Berliner Polizisten kamen nach Angaben der Berliner Polizeisprecherin Einsatzkräfte unter anderem aus den übrigen Ost-Ländern, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg.

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Scharfschützen auf Gebäuden

Die Polizei sicherte mit umfangreichen Vorkehrungen das Regierungsviertel und die Anfahrtsstraßen ab. Ein Hubschrauber begleitete in der Luft die Fahrzeugkolonnen, die US-Präsident Biden in seiner Limousine mit Spitznamen "The Beast" ("Die Bestie") vom Schloss Bellevue zum Kanzleramt eskortierten.
 
Auf der Spree fuhren Polizisten der Wasserschutzpolizei in Booten und Jetskis. Hundestaffeln waren für die Suche nach Sprengstoff im Einsatz. Auch Röntgengeräte, mit denen Autos durchleuchtet werden können, wurden eingesetzt.

Erhebliche Verkehrsbehinderungen

Bereits seit Donnerstagnachmittag kam es zu Ausfällen bei der S-Bahn. Auf anderen Strecken wurde ausgedünnt. Am Freitag fuhren S-Bahnen zwischen Ostbahnhof und Bahnhof Zoo zeitweise nicht oder seltener, weil die Strecke am Schloss Bellevue entlangläuft, wo Biden empfangen wurde. Auch andere Linien waren betroffen. Bei den Regionalzügen und vielen Fernzügen mit Halt am Hauptbahnhof gab es ebenfalls Änderungen.
 
Die Beeinträchtigungen dauerten bis in die Abendstunden an. Erste Straßensperrungen - etwa am Schloss Bellevue - waren unmittelbar nach einzelnen Besuchsprogrammen wieder aufgehoben worden. "Wenn Bereiche nicht mehr geschützt werden müssen, geben wir sie wieder frei", hieß es von der Polizei.

Sendung: rbb24 Abendschau, 18.10.2024, 19:30 Uhr

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