Nach Sanierungsarbeiten - Berliner Haus der Kulturen der Welt ist wieder eröffnet

Flaggen mit den Buchstaben DDR und Performance aus Brasilien: Das wieder eröffnete Haus der Kulturen der Welt will Künstlern jede Menge Platz bieten. Zur Eröffnung mahnte Kulturstaatsministerin Roth auch zu klarer Kante beim Antisemitismus.
Nach Monaten der Sanierung eröffnet das bundeseigene Haus der Kulturen der Welt (HKW) unter dem neuen Direktor Bonaventure Soh Bejeng Ndikung am Wochenende mit einem mehrtägigen Fest wieder. "Im übertragenen Sinn haben wie das Haus Stein für Stein abgerissen und neu aufgebaut", sagte Ndikung vorab der Nachrichtenagentur DPA. Programmatisch umschreibt er die Arbeit mit einer Frage: "Wie können wir zusammen besser sein in dieser Welt?"
Erste Antworten sucht das Eröffnungsprojekt "O Quilombismo", das bis zum 17. September eine Gruppenausstellung, Forschungsprojekte, Workshops, Performances und Publikationen vereinen soll. Der brasilianische Künstler Abdias Nascimento (1914-2011) definierte die von ehemaligen Sklaven gegründeten Quilombos-Siedlungen als Gesellschaften freier Wiedervereinigung, von Solidarität, Zusammenleben und Gemeinschaft.
Platz für Architekten, weite Außenbereiche
Aktuell flattern vor dem Gebäude direkt am Kanzleramt in Berlin-Mitte die Buchstaben "DDR" im Wind. Hier, unweit des alten Mauerverlaufs, hat der nigerianisch-amerikanische Künstler Olu Oguibe die Farben Schwarz, Rot, Gelb/Gold und Grün von Deutschland, Panafrika und First Nations kombiniert. Jede der drei Fahnen trägt einen der Buchstaben. Die Arbeit "DDR: Decarbonize, Decolonize, Rehabilitate" ist eine Aufforderung, den CO2-Verbrauch zu minimieren, Folgen der Kolonialisierung zu überwinden und Zerstörtes zu reparieren.
Im HKW wird dies als "Philosophie des Widerstands, der Beharrlichkeit und der Befreiung durch kollektives Handeln und Freude" definiert. Die mehr als 70 internationalen Gruppen, Künstlerinnen und Künstler haben mit ihren Arbeiten Beispiele dafür zusammengetragen, mit denen Ndikung die komplette frühere Kongresshalle und weite Teile der Außenbereiche bespielen lässt. Vor dem HKW wurde zudem ein offener Architekturpavillon errichtet, in dem internationale Architekten ihre Arbeiten präsentieren sollen.
Haus der Kulturen öffnet wieder - mit neuer Leitung
Roth spricht zur Verantwortung der Kunst
Während der Wiedereröffnung am Freitag sagte Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne), sie sehe öffentlich geförderte Kultureinrichtungen in besonderer Verantwortung beim Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus. "Die Kultur unseres Landes lebt von der Kunstfreiheit und davon, dass zu dieser Freiheit auch gehört, dass künstlerische Entscheidungen nicht von außen getroffen werden", sagte sie laut Redemanuskript.
Kunst sei politisch, aber es gebe keine politische Entscheidung über die Kunst. "Für unsere kulturellen Einrichtungen geht mit dieser Freiheit eine besondere Verantwortung einher. Sie ist sozusagen der Grundkonsens der Förderung", sagte Roth. "Es ist kein Platz für Antisemitismus, Rassismus und jede Art von Menschenfeindlichkeit." Roth betonte: "Wir fördern keine Veranstaltungen, auf denen für den BDS geworben wird oder Ziele des BDS vertreten werden."
BDS steht für Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen. Die Kampagne ruft zum umfassenden Boykott des Staates Israel wegen dessen Umgang mit den Palästinensern auf. "Das Ausgrenzen gerade von Künstlerinnen und Künstlern durch den BDS, durch Boykott und silent boycott, durch Drohungen und oft genug auch durch Gewalt hat in den letzten Jahren erschreckend zugenommen", sagte Roth. "Wer Menschen boykottiert, weil sie jüdische Israelis oder weil sie Jüdinnen und Juden sind, der handelt antisemitisch, und das darf nicht hingenommen werden."
Sendung: rbb24 Abendschau, 02.06.2023, 19.30 Uhr
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