Das zweithöchste Gebäude in Berlin nach dem Fernsehturm ist der Estrel-Tower schon jetzt, auch wenn noch an ihm gebaut wird. Am Montag feiert der Wolkenkratzer in Neukölln Richtfest - und soll bis Ende des Jahres fertig sein.
Das Bauprojekt Estrel-Tower in Berlin-Neukölln feiert am Montag Richtfest. Das Hochhaus an der Sonnenallee soll bis Ende 2025 fertiggestelllt sein. 176 Meter ragt es in die Höhe - damit ist es das höchste Haus Berlins. Als Gebäude höher ist nur noch der Fernsehturm am Alexanderplatz mit 368 Metern.
Gegenüber dem neuen Turm liegen die bestehenden Veranstaltungs- und Hotelgebäude des Estrel, verbunden durch einen Versorgungstunnel. Getrennt wird das Ensemble von der Sonnenallee, daneben verläuft die aktuell im Bau befindliche Erweiterung der Stadtautobahn A100. Der Turm soll auf 45 Etagen ein Hotel, dazugehörige möblierte Langzeit-Apartments, Büroflächen, Veranstaltungsräume und Luxusangebote wie eine Skybar beherbergen.
Ursprünglich für 720 Hotelzimmer konzipiert, wurde das Design während der Covid-19-Pandemie und angesichts deutlich gestiegener Baupreise überarbeitet, sprich: aus Kostengründen etwas eingedampft. Nun sind noch 522 Zimmer geplant, darunter 90 sogenannte "Long-Stay-Apartments" für längere Aufenthalte sowie zehn Suiten in den oberen Etagen, mit Butler-Service - und dafür mehr Büros.
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Das sind die höchsten Gebäude Berlins
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Berlins Skyline hat einen Neuzugang: Der Estrel-Tower feiert am Montag Richtfest. Der Bau in der Neuköllner Sonnenallee soll Ende diesen Jahres fertig gestellt werden. Mit 176 Metern ist es - das höchste Haus der Hauptstadt. Damit hat Berlin seinen ersten Wolkenkratzer mit 45 Etagen, der auf einer 3,60 Meter dicken Bodenplatte und 52 Pfählen steht.
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Das höchste Gebäude insgesamt ist der Berliner Fernsehturm mit 368 Metern. In die Kategorie Wolkenkratzer fällt die lange, lange Nadel aber nicht.
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Berlins Skyline ist, anders als beispielsweise in Frankfurt (Main), über das Stadtgebiet verstreut. Nicht weit weg vom Estrel Tower befindet sich das zweithöchste Haus der Stadt: Der Amazon Tower in Friedrichshain misst 142 Meter - die sich auf 33 Etagen verteilen. In knapp 21 Sekunden geht es mit dem Fahrstuhl vom Erdgeschoss bis nach oben.
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Weiter geht es nach Berlin-Mitte, wo sich das 125 Meter hohe Hotel Park Inn befindet. Es wurde von von 1967 bis 1970 errichtet. Während der Umbauarbeiten wurden auf der 37. Etage (von insgesamt 41) hinter einer Rigipswand ein verschollenes Kunstwerk von Gertraude Pohl und Gunda Walk wiederentdeckt.
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Auf gleicher Höhe - ebenfalls mit 125 Metern Höhe - erblickt man die Treptowers in Treptow mit 32 Etagen. Fun fact: Die "Allianz"-Leuchtbuchstaben waren zunächst um die 15 Meter hoch. Wegen der zu starken Lichtabgabe vor allem für den Flugverkehr wurden sie auf acht Meter verkleinert.
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Der Problembau unter Berlins Hochhäusern: Der Steglitzer Kreisel misst120 Meter Höhe mit 30 Etagen. Wegen Insolvenzen und Korruption ist der Kreisel zur Skandal-Immobilie avanciert - und das seit den 1970er Jahren. Früher war hier das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf untergebracht. Dann folgte die Asbestsanierung. Ein neuer Investor plant nun Wohnungen, Büros und mehr.
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Das Upper West und das Zoofenster Berlin begegnen sich in Charlottenburg bei 118,8 Meter auf Augenhöhe. Die beiden Gebäude bilden ein Torensemble zur Kantstraße und rahmen die Gedächtniskirche am Breitscheidplatz städtebaulich ein.
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Am Potsdamer Platz stehen gleich mehrere Hochhäuser zusammen: der Atrium Tower mit 106 Metern Höhe,...
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...gefolgt vom Kollhoff-Tower (mitte) und dem Bahntower (rechts) - beide messen eine Höhe von 103 Metern. Dazwischen - fast etwas verloren - steht übrigens die erste Verkehrsampel Deutschlands, die 1924 in Betrieb genommen wurde.
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Es ist zwar nicht das höchste Gebäude Berlins, aber mit 100 Metern ist "Die Pyramide" immerhin das höchste im Bezirk Marzahn-Hellersdorf.
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Ebenfalls im Club der Hochhäuser über 100 Meter: Das Ku'damm Karree steht mit seinen 102 Metern in Charlottenburg. Seit 2018 wird es mit Unterbrechungen saniert. 2025 und 2026 sollen nach und nach Teile des Areals fertig gestellt werden.
Die 44. Etage beherbergt eine Bar mit Panoramablick über Berlin, während im Sockelbau ein Restaurant und eine Bäckerei geplant sind. Ein Fitness- und Spa-Bereich mit Schwimmbad, Saunen und Wellnessangeboten soll sowohl Hotelgästen als auch externen Besuchern offenstehen. Acht Etagen sind für vermietbare Büroflächen vorgesehen. Der angeschlossene Sockelbau verfügt über einen Veranstaltungssaal für bis zu 1.200 Personen. Durch diese Mischnutzung hoffen die Betreiber, die Estrel-Gruppe des Gründers Ekkehard Streletzki und seines Sohnes Maxim, Risiken wie Ausfälle im Hotelgeschäft wie bei der Corona-Pandemie abzufedern. Das bestehende Estrel-Hotel ist bereits das größte Hotel Deutschlands.
Die Bauarbeiten an dem neuen Turm hatten im Juli 2021 begonnen. Mit geschätzten Investitionen von 260 Millionen Euro gehört der Estrel-Tower zu den teuersten Hotelprojekten Deutschlands. Die Finanzierung erfolgte durch Eigenmittel der Estrel-Gruppe und langfristige Kredite, wobei die Pandemie-bedingte Umplanung zu zusätzlichen Kosten führte. Der Estrel-Tower setzt einen Präzedenzfall für Hochhausbauten in Berlin, wo die Höhenentwicklung bisher restriktiv gehandhabt wurde. Gebäude höher als 100 Meter sind anders als in vielen anderen Großstädten nicht konzentriert, sondern im Stadtgebiet verteilt.
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Ja, knapp die Hälfte der Menschen lebt im Eigentum, da trennt sich die Spreu vom.Weizen. in anderen Ländern ist die Eigetumsqupte höher - sind halt nocht alle so Angsthasen vor der Verantwortung wie in Deutschland.
Ja, die Menschen müssen früher finanziell gefördert werden. Dann gibt es auch weniger Dauerfeiglinge, die in Mietwohnungen ihr Dasein Fristen. Traut euch raus aus diesem Mantra der Verzweifelten, die immer nur nach der staatlichen Regulierung rufen statt selbst mal das eigene Leben in die Hand zu nehmen.
Am Alex waren an einigen Gebäuden, vor allem direkt neben Alexa, Russen als Investoren beteiligt. Ist seit dem Putinkrieg nicht mehr so möglich.
22.
Antwort auf [Martin B] vom 03.03.2025 um 14:53
In Anbetracht der wärmer werdenden Sommer ist es angezeigt, durch hitzebeständige Hochhäuser, auf Straßenebene für mehr Verschattung zu sorgen. Bäume profitieren genauso davon, sind diese neben dem Verkehrsstress, nicht auch noch dem Sonnenstress ausgesetzt. Sitzen im Freien, in Cafés wird angenehmer. Die Lebensqualität steigert sich. Auch wegen der kurzen Wege zu den ÖPNV, zur/von der Arbeit, Kultur, Freizeit. Der Pendlerdruck in den ÖPNV und auf den Straßen, aus den Außenbezirken und dem Umland lässt nach, wohnen die Menschen mit geringerem Einkommen, wieder im inneren Stadtbereich.
Ich verwechsel es nicht. Ich nahm den Tower hier zum Anlass, zu schreiben, dass es mehr von Hochhäusern in der Stadt braucht um preiswerte Mietwohnungen zu bekommen.
Haben Sie sich die Preise für Aufstockungen angesehen? Es klingt immer einfach. Jedoch sind die alten Dächer, die Häuser, für die vorhandene Bauhöhe ausgelegt. Hinzu kommt das Alter der Häuser. Das alles geht ins Geld und schreckt öffentlich wie private Bauherren, Investoren ab. Für eine Aufstockung bekommen wir mehr wie zwei Wohnungen, je altes Haus, in Hochhäusern. Hochhäuser kann man auch in Fhain, Xberg, Sberg, Prenzlberg, Chburg usw. bauen. Sinn macht es, wo es ausgebauten mehrfachen ÖPNV gibt.
Erstmal ist es einfach hingestellt, dass in Berlin der Platz für neue Häuser fehlt. Aber selbst wenn, wäre erstmal Aufstockung von Wohnhäusern ein großes Thema. Neue Wohnräume steigen im Preis extrem über dem 6. Stock, weshalb alles darüber meistens unerschwinglich für den Durchschnitt ist und das Mietniveau anhebt. Ausnahme sind Plattenbauten, aber ich sehe aktuell nicht, dass es die Leute nach Lichtenberg und Marzahn zieht.
Genau. Eine Eigentumswohnung. In Deutschland haben 21,5 Millionen von 40 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten einen Stundenlohn von unter 20€. Brutto. Sagt doch mal endlich einer diesen Menschen, das sie sich eine Eigentumswohnung kaufen sollen. Da wären dann soviel Probleme gelöst. Nicht wahr Kurt?
Mehr von diesen Hochhäusern für mehr Wohnraum? Auch andere Foristen verwechseln offenbar (dauerhaften) Wohnraum mit Hotelzimmern.
"Die 45 Etagen werden 525 Hotelzimmer und Serviced Apartments beinhalten. Zudem entstehen rund 9.000 Quadratmeter für Büroflächen und Coworking-Spaces. In der 43. und 44. Etage sind ein „Farm to Table“-Restaurant und eine Skybar mit Außenterrasse geplant." Und weite Gewerbeflächen
Sehen Sie selbst: https://entwicklungsstadt.de/hochhausprojekt-estrel-tower-in-neukoelln-der-hochbau-laeuft-bereits/
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Das ist doch mal ein positives Signal für diesen ansonsten problembehafteten Bezirk. Ein Highlight war das Estrel schon seit Beginn an. Wir wünschen besten Erfolg.
Gibt man Baugenossenschaften und landeseigenen Wohnungsgesellschaften, die Freigabe für Hochhäuser, können diese Häuser mit geringeren Mieten anbieten. Damit bliebe die Gentrifizierung gebremst und die Durchmischung der Kieze erhalten.
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Gut gedacht aber……Schon einmal über die zunehmende Gentrifizierung und dadurch bedingte Verdrängung ärmerer Menschen in andere Bezirke nachgedacht? Das Problem „Brennpunktkiez“ wird hier nicht behoben, sondern verschoben, wodurch neue Brennpunktkieze entstehen.
Geben wir die ÖPNV in private Hände, klappt es mit dem schneller bauen. In früheren Zeiten haben private Investoren den ÖPNV gebaut.
Und ja wir brauchen mehr von diesen Hochhäusern, damit mehr Wohnungen auf gleicher Grundstücksfläche entstehen. Wir haben kaum noch Platz für neue Häuser.
Ich bin sowas von bei Ihnen!
Das wünsche ich der Gegend ebenfalls.
Mit dem Wasser da lässt sich echt was tolles machen. Da steckt noch viel Potential drin in der Ecke.