Ein junger Mann schneutzt am 31.03.2024 in ein Taschentuch vor blühenden Pflanzen. (Quelle: Picture Alliance/Michael Bihlmayer)

Berlin Heuschnupfen: Charité-App hilft Allergikern mit Infos zu Pollenbelastung

Stand: 04.03.2025 14:11 Uhr

Allergiker können in Berlin mit einer App der Charité aktuelle Informationen über den Pollenflug bekommen. Eine Pollenfalle sammelt Blütenstaub und wertet die Daten aus, die nur wenige Stunden später in der App verfügbar sind, wie die Charité mitteilte. Untersucht werden demnach die Werte von Ambrosia, Beifuß, Birke, Erle, Esche, Gräsern, Hasel und Roggen.
 
Die Pollenfalle steht laut Charité auf dem Tempelhofer Feld. Dort werde "rund um die Uhr automatisiert auszählt, wie viel Blütenstaub von welcher Pflanze durch die Hauptstadt fliegt. Durch ein Rohr angesaugt, sammelt das kühlschrankgroße Gerät die Körner in seinem Inneren und bestimmt sie per KI-gestützter Bildanalyse."

Anwender können laut Charité in einem Tagebuch in der App Symptome, eingenommene Medikamente und die im Freien verbrachte Zeit notieren. So könnten Betroffene ihren eigenen Heuschnupfen besser verstehen, wie es hieß. Gleichzeitig können sie laut Charité die Forscherinnen und Forscher unterstützen, wenn sie ihre Daten spenden.

Pollen der Haselnuss schwirren am 25.02.2019 bei Temperaturen um 12 Grad Celsius durch eine Berliner Parkanlage. (Quelle: Picture Alliance/Wolfgang Kumm)
"Für Allergiker gibt es nur noch eine kurze Zeit, in der sie keine Beschwerden haben"
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Individuelle Vorhersagen für Allergiker

Die Anwendung namens Pollenius ist demnach Teil eines Forschungsprojektes, das Allergiesymptome untersucht. Ziel soll der Charité zufolge ein Modell sein, das Allergikern individuelle Vorhersagen liefert - etwa wie sich die Symptome entwickeln oder wann ein Aufenthalt im Freien eher vermieden werden sollte. Dieses Modell solle am Ende in die App integriert werden.
 
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler interessiere etwa, wann die Allergiesymptome besonders stark sind. Das hänge nämlich nicht immer nur von der Anzahl der Pollen, sondern auch von ihrer Beschaffenheit ab. Gefördert wird das Projekt laut Charité vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Projektpartner ist das Zentrum Allergie und Umwelt in München.

Sendung: Fritz, 04.03.2025, 13:04 Uhr