
Berlin Marode A100-Brücke: Verkehr auf S-Bahn-Ring unterbrochen
Nachdem es wegen Brückenschäden am Autobahndreieick Funkturm zu starken Verkehrsproblemen gekommen war, trifft es nun auch die Berliner S-Bahn. Der Verkehr auf der Ringbahnstrecke ist seit Donnerstagabend unterbrochen.
Der S-Bahn-Verkehr unter der gesperrten A100-Brücke am Berliner Autobahndreieck Funkturm ist seit Donnerstagabend vorübergehend unterbrochen. Um die Sicherheit der Brücke bis zum Abbruch zu gewährleisten, müsse diese zusätzlich unterstützt werden, teilte die Autobahn GmbH des Bundes mit.
Gesperrt ist die Strecke zwischen Halensee und Westend in beide Richtungen, wie die Berliner S-Bahn mitteilte. Betroffen sind demnach die Ringbahn-Linien S41 und S42 sowie die Linie S46. Die Stationen Messe/Nord und Westkreuz werden bis auf Weiteres von diesen Linien nicht angefahren. Von Halensee gibt es einen 20-Minuten-Takt zum S-Bahnhof Charlottenburg und damit einen Anschluss an die Stadtbahn. Die S46 fährt nur zwischen Königs Wusterhausen und Bundesplatz.
Wie lange die Unterbrechung des S-Bahnverkehrs dauern soll, blieb zunächst unklar. Für den frühen Nachmittag, gegen 14 Uhr, ist eine gemeinsame Pressekonferenz der Berliner S-Bahn, der Autobahn GmbH und der Berliner Verkehssentorin Ute Bonde (CDU) geplant.

Busse fahren ersatzweise, S-Bahn empfiehlt Umfahrungsmöglichkeiten
Zwischen Halensee und Westend fahren ersatzweise Busse. Sie fahren montags bis freitags von 4 Uhr bis 21 Uhr sowie samstags und sonntags von 5 Uhr bis 21 Uhr im Fünf-Minuten-Takt, wie die S-Bahn auf ihrer Webseite [sbahn.berlin.de] mitteilte. Von 21 Uhr bis 1:30 Uhr soll es einen Zehn-Minuten-Takt geben. Am Wochenende soll zudem ein Nachtverkehr von 1:30 Uhr bis 5 Uhr im 15-Minuten-Takt angeboten werden.
Die Busse halten demnach auch direkt am Zentralen Ominbusbahnhof ZOB.
Darüber hinaus empfiehlt die S-Bahn folgende Umfahrungsmöglichkeiten:
- zwischen Gesundbrunnen und Südkreuz/Schöneberg die Linien S1, S2, S25, S26
- zwischen Gesundbrunnen und Hermannstraße die Linie U8
- zwischen Wedding und Tempelhof die Linie U6
- zwischen Westhafen und Bundesplatz die Linie U9
- zwischen Jungfernheide und Neukölln die Linie U7
Fernverkehr nicht betroffen
Im übrigen ist der Fernverkehr der Deutschen Bahn -anders als die S-Bahn nicht von der Sperrung der Ringbahnbrücke betroffen, wie eine Bahn-Sprecherin rbb|24 mitteilte.
Unterbrechung für Montage der Brücken-Stütze
"Die Sperrung ist notwendig, um die Sicherheit der Berlinerinnen und Berliner zu gewährleisten", teilte Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) am Abend mit. Aufgrund eines neuen Fachgutachtens werde eine zusätzliche Stützung der Ringbahnbrücke dringend empfohlen. Mit der Stütze soll der Brückenüberbau - die gesperrte A100 - über den Bahngleisen verstärkt werden.
Die Autobahn GmbH hatte die Ringbahnbrücke vor einer Woche überraschend gesperrt, weil sich ein Riss im Tragwerk der Brücke unerwartet vergrößert hatte. Infolge der Sperrung kam es an dem bundesweit wichtigen Verkehrsknoten zu Chaos.
Seit Anfang der Woche fließt der Verkehr in Richtung Norden wieder. Er wird einspurig über die Gegenfahrbahn umgeleitet - die über eine andere Brücke geführt wird. Lkw mit einem Gewicht von mehr als 3,5 Tonnen dürfen allerdings nicht über diese Umleitung fahren.

Brücke soll abgerissen und neu gebaut werden
Die Brücke soll komplett abgerissen und neu gebaut werden. Die Autobahn GmbH hatte noch am Mittwoch mit anderen Beteiligten ein Umleitungskonzept für die kommenden Wochen und Monate vorgestellt. Dabei hieß es, dass es zunächst wohl keine Auswirkungen auf die S-Bahn geben werden.
Der technische Geschäftsführer der für den Bau zuständigen Projektmanagementgesellschaft Deges, Andreas Irngartinger, sagte am Mittwoch, die Ausschreibung für den Abriss der Brücke solle noch vor Ostern beginnen. Der Abriss selbst könnte demnach im besten Fall drei Monate dauern. Wann der Neubau fertiggestellt sein soll, ist offen.
Sendung: rbb24 Inforadio, 27.05.2025, 20 Uhr