Getrocknetes Cannabis wird auf einer kleinen Waage gewogen (Quelle: dpa/Skolimowska)

Berlin Modellprojekt: Cannabis-Läden in zwei Berliner Bezirken sollen im Sommer 2025 öffnen

Stand: 11.12.2024 17:15 Uhr

In den Berliner Bezirken Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln sollen ab dem Sommer 2025 mehrere Fachgeschäfte legal Cannabis verkaufen. Es handelt sich um ein Modellprojekt der beiden Bezirke, das wissenschaftlich von der Humboldt-Universität begleitet wird.
 
Kunden, die Cannabis kaufen wollen, müssen volljährig sein, in einem der beiden Bezirke gemeldet sein und an der wissenschaftlichen Studie teilnehmen - sich also im Vorfeld registrieren und regelmäßig an wissenschaftlichen Befragungen teilnehmen. Die Studie ist auf fünf Jahre angesetzt.
 
Wie durch das Cannabis-Gesetz geregelt, dürfen auch Studienteilnehmer maximal 50 Gramm Cannabis im Monat erwerben, maximal 25 Gramm bei einem Kauf. Die Weitergabe der gekauften Produkte an Dritte ist strikt untersagt und führt zum Ausschluss aus der Studie. Ergänzt wird die Studie durch eine Kontrollgruppe, die aus Mitgliedern eines lokalen Cannabis Social Clubs besteht.

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Den Verkauf organisiert eine Firma, die das Cannabis bei legalen Produzenten in Deutschland oder im Ausland einkauft und es in den Fachgeschäften an die registrierten Konsumenten weiter verkauft. Der Preis solle dem des illegalen Verkaufs entsprechen, also 9 bis 12 Euro pro Gramm, hieß es. Zugleich sei aber die Qualität deutlich besser.

2.000 registrierte Konsumenten gesucht

Man wolle die Drogenkonsumenten mit Cannabis von besserer Qualität versorgen, weil das Produkt aus dem Straßenverkauf oft verunreinigt sei, so die Zielsetzung des Pilotprojekts. Angeboten werden soll nicht nur Marihuana, sondern auch Cannabis in anderen Formen, die nicht geraucht werden.
 
Außerdem solle der kriminelle Schwarzmarkt reduziert werden. Und: Man will Erkenntnisse über die Auswirkungen des legalen Verkaufs gewinnen. Neuköllns Bezirksstadtrat für Soziales und Gesundheit, Hannes Rehfeldt (CDU), sagt: "Wir sehen den Bedarf." Die Bezirke gehen davon aus, dass etwa zehn Prozent der Einwohner der beiden Bezirke Cannabis konsumieren, das wären etwa 70.000 Menschen.
 
Mindestens 2.000 registrierte Cannabis-Konsumenten brauche man für die Studie, sagte Professor Christian Ulrichs von der Humboldt-Universität. Es könnten aber auch deutlich mehr sein.
 
Etwa zeitgleich sollen ähnliche Projekte auch in Frankfurt a. M. und Hannover beginnen.

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