Nach Gewaltvorfällen - Bergius-Schule in Berlin-Friedenau bekommt am Freitag neue Leitung

Fr 24.01.25 | 07:26 Uhr
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Die Friedrich-Bergius-Schule in Berlin-Friedenau, aufgenommen am 16.01.2025. (Quelle: dpa-Bildfunk/Fabian Sommer)
Video: rbb24 Abendschau | 23.01.2025 | Nural Akbayir | Bild: dpa-Bildfunk/Fabian Sommer

Aggressive Schüler haben die Bergius-Schule in Berlin-Friedenau vor massive Probleme gestellt. In einem Brandbrief forderten die Lehrkräfte Hilfe vom Senat. Nun wird die Schulleitung ausgewechselt.

Die Bergius-Schule in Berlin-Friedenau bekommt am Freitag einen neuen kommissarischen Leiter. Die bisherige Schulleiterin sei freigestellt worden, sagte die Berliner Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) am Donnerstag im Bildungsausschuss des Abgeordnetenhauses.

Neuer Leiter wird demnach Engin Çatik, der bisher Schulleiter der Johanna-Eck-Schule in Tempelhof-Schöneberg war. Er soll dort Freitag in einer Schulkonferenz vorgestellt werden. Çatik habe zuvor bewiesen, dass er Krisen meistern und das Kollegium mitnehmen könne, so die Bildungssenatorin. Ziel sei es, die Bergius-Schule zu stabilisieren. Die vertrauensvolle Zusammenarbeit sei schwierig gewesen.

"Schule muss zur Ruhe kommen"

In einem Brandbrief hatte das Kollegium der Bergius-Schule im November Probleme mit aggressiven Schülern beschrieben. Die Bildungssenatorin betonte, es habe seitdem Angebote zur Unterstützung gegeben. Nun solle beispielsweise darüber gesprochen werden, ob ein Wachschutz sinnvoll sei. Zudem werde unter anderem das Angebot von Praxislerngruppen in der Schule erneuert.

Friedenau liegt in Tempelhof-Schöneberg. Der Schulstadtrat des Bezirks, Tobias Dollase (parteilos, für die CDU) sagte dem rbb, die Schule müsse "zur Ruhe und in den normalen Betrieb kommen", so dass sie ordentlich arbeiten könne.

In einem Brandbrief hatte das Kollegium der Bergius-Schule im November Probleme mit aggressiven Schülern beschrieben. Vor rund einer Woche war ein Siebtklässler der Bergius-Schule außerhalb des Schulgeländes von rund 100 anderen, schulfremden Jugendlichen gejagt worden. Die Schule erhielt Polizeischutz und das Angebot psychologischer Betreuung.

Sendung: rbb24 Abendschau, 23.01.2025, 19:30 Uhr

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88 Kommentare

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  1. 88.

    Bislang sind mir keine Anträge bekannt! Das Kollegium an der Johanna ist ziemlich glücklich miteinander :)

  2. 87.

    erst unter der neuen Schulleiterin, die null Erfahrung in Leitungsfunktionen ( außer erfolglose Fachleiterin ) hatte

  3. 85.

    Wachschutz an einer Schule wegen der Schüler... Letzten Endes auch bloß Aktionismus, weil was soll der machen außer "Du Du"

    Hat es früher alles nicht gegeben, weil nicht nötig und die Schüler noch Respekt vor dem Lehrkörper hatten....

  4. 83.

    Manche hätten es gerne einfach - ist es aber nicht: Es gibt eine Schulpflicht und z.B. auch eine Kultusministerkonferenz. Diese macht in einem Beschluss deutlich, dass Art. 10 Abs. 1 festlegt :
    (1) Der allgemeine Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule leitet sich aus den übergreifenden Grundsätzen des Grundgesetzes ab; er wird präzisiert durch Bestimmungen in den Landesverfassungen und den Schulgesetzen der
    Länder.
    Also: Erziehungspflicht der Eltern und Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schulen muss zusammen gedacht und - jetzt kommt`s - auch umgesetzt werden! Das ist nicht nur für die Eltern wichtig, sondern auch für Schulen (sprich Lehrer), die sich hier gerne aus der Verantwortung drücken....

  5. 82.

    Falsch. 95% des Kollegiums habe es erst am Donnerstag erfahren. So schnell schaffen wir es nicht Anträge zur Umsetzung einzureichen.

  6. 81.

    Herr Catik wurde sicherlich nicht dazu gezwungen zu gehen. So funktioniert das auch nicht. Es war seine Entscheidung zu gehen. Er will scheinbar andere Aufgaben übernehmen. So wog er wahrscheinlich ab und fand aus persönlichen Gründen die „Rettung“ einer anderen Schule spannender, als die Etablierung der Gemeinschaftsschule. Wie schön, dass er aus freien Stücken entscheiden kann. Er hätte sich bestimmt nicht dazu entschieden, wenn die Schulgemeinschaft der Johanna-Eck-Schule total zerrüttet wäre. Damit täte er sich selbst keinen Gefallen, dann wäre sein Produkt mehr Schein als Sein.

  7. 80.

    Sogar im GRUNDGESETZ steht dies: Artikel 6, Absatz 2:
    "Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht. Über ihre Betätigung
    wacht die staatliche Gemeinschaft."

    zuvörderst bedeutet : in erster Linie, primär, vor allem, zuerst

    Wenn das klar ist, erübrigen sich einige Leserbriefe.

  8. 79.

    Mein Kind geht auch auf die Johanna, 7. Klasse. Herr Çatik hatte mich im Gespräch überzeugt, seiner Schule eine Chance zu geben. Ich hoffe sehr, dass es jetzt bei uns nicht bergab geht und zumindest wir noch die Früchte seiner Bemühungen ernten können...

  9. 78.

    Mein Kind geht auch auf die Johanna, 7. Klasse. Herr Çatik hatte mich im Gespräch überzeugt, seiner Schule eine Chance zu geben. Ich hoffe sehr, dass es jetzt bei uns nicht bergab geht...

  10. 77.

    Manja, das sind die Kinder der Eltern, nicht die Kinder der Lehrer. Lehrer sind zur Wissensvermittlung da und damit das funktioniert, müssen Eltern die Voraussetzungen dafür schaffen. Eltern sind für das Sozialverhalten zuständig, Lehrer für die Vermittlung von Wissen. Wenn aber die Eltern zusammen mit ihren Kindern Lehrer beschimpfen, wie hier geschehen, kann es nicht funktionieren. Was verstehen Sie denn nicht daran? Steht im Schulgesetz des jeweiligen Bundeslandes, wenn Sie nachlesen wollen.

  11. 76.

    Das sehe ich genauso. Ich frage mich, was passieren muss, damit endlich die Eltern mal auf die Straße gehen. Bisher kämpfen nur Lehrer für bessere Bedingungen. Wegen der Verbeamtungen werden es immer weniger sein. Aber es gibt viel mehr Eltern als Lehrer. Wenn Eltern ihre Kräfte Vereinen würden, hätte das mehr Gewicht auf die Politik.

  12. 75.

    Ich bin Mutter an der Johanna-Eck-Schule, die nun ihren Schuldirektor abgeben musste, weil Frau GüntherWünsch keine Widerworte verträgt. Hätte sie auch einen Mann abgesetzt, wenn er um Hilfe bittet. Stutenbissigkeit nennt man sowas.
    Ja, Herr Çatik hat die "Johanna" ( wie die Schule von der Schulgemeinschaft genannt wird) mit seinem Kollegium zu einer übernachgefragten Schule gemacht, aber er hatte noch größere Ziele. Sie sollte eine Gemeinschaftsschule werden. Seit Jahren kämpft er für eine gymnasiale Oberstufe. All diese Mühen sind umsonst. Er wird die Früchte seiner Arbeit nicht mehr ernten können.
    Übrigens hatte auch Herr Çatik keine adäquate Möglichkeit, sich vom Kollegium, der Schüler- und Elternschaft zu verabschieden. Die Schulgemeinschaft steht unter Schock. Er hinterlässt nicht nur eine Lücke, sondern einen Krater.

  13. 73.

    Niemand hat den Schülern gesagt, dass sie ihre Toiletten verschmutzen und zerstören sollen. Am Gymnasium meiner Kinder ist das alles tipptopp. Es geht auch anders.

  14. 72.

    “ ...und warum waren dann relativ viele Terroristen-innen Pfarrerskinder?"
    Was heißt denn relativ viele? Und auf welcher Basis, örtlich und zeitlich? Deutschland in den 70ern? Kolumbien in den 90ern? Oder weltweit und allzeit?
    Wo Sie die Zahl offenbar kennen, teilen Sie sie doch mit uns, und schon könnten alle ihr Argument als außerordentlich geistreich schätzen. :-)
    Mir fällt als Pfarrerskind spontan nur eine Bundeskanzlerin ein. :-))

  15. 71.

    "Welche Berufe kämen denn für aggressive Schüler später infrage?"

    Na die werden Immobilietycoon mit Hang zu Betrug und Diebstahl. Wie Rene Benko Oder drehen so durch wie dieser Oligarch Elon Musk. Oder sie werden wie der Straftäter Trump vielleicht sogar von der Deutschen Bank kreditiert. Gar Präsident. Oder gründen sogar einen parlamentarischen Arm des Rechtsterrors wie die AfD.

    Das ist ja nun sehr vielfältig was aus solchen erfolglosen, gescheiterten Erziehungsversuchen wird. Wo die Eltern offenbar auch keineswegs hilfreich waren.

  16. 70.

    Im Tagesspiegel stand wohl das die Schulleiterin ins Schulamt zitiert wurde und dann erfahren hat das sie freigestellt wird. Hat man uhr vorher nicht mitgeteilt.

  17. 69.

    Heutzutage darfst du dem Schüler nix mehr sagen. Ich bin genau in diesem Bezirk an einer Schule als Hausmeister seit 10 Jahren tätig. Erlebe es leider regelmäßig, das keine Unterstützung seitens der Vorgesetzten kommt, am Ende muss sich der Lehrer oder die SL bei dem Schüler entschuldigen, alles schon erlebt. Und wer zu viel sagt, als Lehrer, darf die Schule wechseln, alles Realität die ich persönlich erlebt und erfahren habe. Eine Schule funktioniert so , wie das Personal vor Ort durch ihren eigenen Einsatz und Hingabe sich einsetzt. Das ist Fakt. Senat und Amt , kann man vergessen, die sind nur da wenn mal es was gutes zu berichten gibt.