20 Stunden unbemerkt - Mann gelangt über S-Bahn-Tunnel in Sicherheitsbereich des Flughafens BER

Mo 27.01.25 | 18:57 Uhr
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Archivbild: S-Bahnhof am Flughafen BER Berlin Brandenburg, Willy Brandt. (Quelle: dpa/Mainka)
Audio: Antenne Brandenburg | 27.01.2025 | Christina Torge | Bild: dpa/Mainka

Ein 45 Jahre alter Mann hat es in der vergangenen Woche geschafft, in den Sicherheitsbereich des Flughafens Berlin-Brandenburg zu gelangen.

Das bestätigte die Bundespolizei dem rbb am Montagnachmittag. Demnach kam der Mann durch den S-Bahn-Tunnel dorthin. Er wurde in einem der Hangar gefunden. Gegen ihn ist ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Die Sicherheit am Flughafen sowie für den Luftverkehr war nach Angaben der Bundespolizei zu keiner Zeit gefährdet.

Anfang Dezember bereits unbefugtes Eindringen in BER-Sicherheitsbereich

Laut der "Märkischen Allgemeinen Zeitung" (MAZ) wurde der Mann am frühen Morgen des 22. Januar durch eine Videokamera entdeckt. Sicherheitskräfte durchsuchten das Areal, jedoch ohne Erfolg. Erst am späten Abend desselben Tages entdeckten Mitarbeiter von Lufthansa-Technik die gesuchte Person, die in einem Dienstfahrzeug schlief. Dazwischen waren gut 20 Stunden vergangen.

Nach Informationen der "MAZ" soll es Anfang Dezember bereits einen ähnlichen Vorfall gegeben haben. Hier soll es einem Passagier gelungen sein, in einen Bereich zu gelangen, der sonst nur Flughafenmitarbeitern mit Ausweis zugänglich ist. Die Person öffnete dort mehrere Gepäckstücke und rauchte. Die Sicherheitskräfte konnten die Person kurz darauf festnehmen. Der Flugbetrieb wurde währenddessen nicht eingestellt.

"Letzte Generation" drang mehrfach unerlaubt auf BER ein

Auch die Klima-Aktivisten der "Letzten Generation" sind bereits mehrfach auf das Gelände des BER eingedrungen, zuletzt im August 2024. Dabei gelangten sie durch ein Loch im Zaun in das Außengelände des Flughafen BER. Zwei Menschen im Alter von 21 und 22 Jahren klebten sich auf dem Vorfeld fest. Sie wurden später von der Polizei vom Vorfeld gelöst und in Gewahrsam genommen.

Zwei Airlines entschieden daraufhin, zwei Flugzeuge umzuleiten. Dies seien jedoch Entscheidungen der Airlines gewesen, so eine BER-Sprecherin. Weitere Auswirkungen habe es nicht auf den Flugverkehr gegeben.

Für ein Eindringen der "Letzten Generation" im November 2022 veranschlagte der BER damals 33.000 Euro Schadensersatz. Betroffen waren nach Angaben des BER mehrere tausend Passagiere von insgesamt 40 Flügen, die entweder ausfielen oder umgeleitet worden waren.

Sendung: Antenne Brandenburg, 27.1.2025, 18:31 Uhr

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15 Kommentare

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  1. 15.

    Guter Test gegen verschlampte Schwachstellen.

  2. 14.

    Vorschriften über Vorschriften, dann fehlende Kontrollen!

  3. 13.

    Was das Ganze mit der LG zu tun haben soll erschließt sich mir nicht. Das wird wohl für immer das Geheimnis von Frau Torge bleiben. Oder werden beim rbb freie Journalisten nach Wortanzahl bezahlt?

    Seit längeren geht die journalistische Qualität des rbb auf Talfahrt.

  4. 12.

    "Die Sicherheit am Flughafen sowie für den Luftverkehr war nach Angaben der Bundespolizei zu keiner Zeit gefährdet." Ähm, doch! Und zwar die ganze Zeit. Vielleicht ist von dem Mann selbst keine Gefahr ausgegangen, weil er keine unredlichen Absichten verfolgt hat. Aber die Tatsache, dass er die Prüfungen zum Sicherheitsbereich durch einen unüblichen Eingangsweg umgehen konnte, ist ein permanentes Sicherheitsrisiko.

  5. 11.

    Erinnert etwas an die Olsenbande!

  6. 10.

    Erinnert mich irgendwie an Stirb langsam 2.
    Verlassene Tunnel, Sicherheitslücken, begrenzt fähiges Personal...gut, dass es dich hier wohl nur um eine harmlose Person gehandelt haben könnte, die sich aufwärmen wollte. Und wo schläft es sich ungestörter als im Auge des Sturms?!

  7. 9.

    Und bekommt die Person ein Honorar, dass diese Lücke aufgedeckt ist? War eine Tür nicht verschlossen, war die Schrank nicht geschlossen.

  8. 8.

    Guten Morgen.
    Auf die Frage, ob es, an anderen Flughäfen, vergleichbares gibt, könnte dieser Artikel aufschluß geben, dass eine Gruppe auf dem rollfeld war. Auch über andere größere Städte und deren Flughafen gab es gelegentlich einen Artikel, online or print. Die Konzepte überarbeitete die Betreiberin umgehend.
    Also, Schlussfolgerung, jedes Konzept hat eine Lücke.
    Wie groß und gravierend diese ist, wäre eine zweite Frage.
    Auch hier wird es bald bauliche Maßnahmen geben, wie und wo steht dann in der Pressemitteilung der Betreiberin.

  9. 7.

    Der Flughafen ist so durch.

  10. 6.

    Wir sollten dankbar sein, dass er so die Sicherheitslücke aufgezeigt hat. Ob man nun die Lage verbessert, ist allerdings fraglich. Berlin ist da etwas speziell.

  11. 5.

    Dann sollte man mal dringend das Sicherheitskonzept überdenken und schleunigst nachbessern. Solche Aktionen verursachen bei mir ein mulmiges Gefühl - was da alles passieren kann! Passiert sowas an anderen Flughäfen auch???

  12. 4.

    Wie peinlich und wie normal was hier geschehen ist. Berlin und Brandenburg haben es bis heute nicht verstanden ihre Arbeit ordnungsgemäß durchzuführen!!!

  13. 3.

    Für sooooo viel Geld und sooooo lange gebaut und doch nicht sicher, wie peinlich.
    Ein Hoch auf den neuen Flughafen!!!!!

  14. 2.

    Das kann bei Terroristen auch weniger glimpflich ausgehen.
    Ich erwarte eine bessere Überwachung des Flughafens.

  15. 1.

    Klingt, als hätte ein Obdachloser einen Schlafplatz gesucht, aber 20 Stunden lang das Sicherheitskonzept des BER ausgedribbelt. Das ist peinlich. Was hätte ein Terrorist in der Zeit alles anstellen können.