Eine Bezahlkarte für Asylbewerber wird am 06.05.2024 in einer Außenstelle des Sozialamtes vom Landkreis Märkisch-Oderland gezeigt. (Quelle: dpa-Bildfunk/Patrick Pleul)

Brandenburg Einführung einer bundesweiten Bezahlkarte für Asylbewerber verzögert sich

Stand: 15.07.2024 16:46 Uhr

Die bundesweite Einführung einer Bezahlkarte für Geflüchtete kommt später als erwartet. Ein Sprecher des Brandenburger Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz in Potsdam bestätigte rbb|24, dass noch keine Entscheidung für einen Kartendienstleister gefallen ist. Mit dessen Bekanntgabe war ursprünglich am Montag gerechnet worden.

Nach Angaben des Ministeriums gab es Einwendungen unterlegener Wettbewerber gegen das Bieterverfahren. Zuerst hatte die "Märkische Allgemeine Zeitung" mit Verweis auf den IT-Dienstleister Dataport berichtet, der das Verfahren durchführt.

Insgesamt beteiligen sich 14 Bundesländer an dem Modell. Wie lange sich die Einführung verzögert, blieb zunächst offen.

Symbolbild: Ein 50 Euro Geldschein wird mit der Hand berührt.(Quelle: picture alliance/imageBROKER/Fotowerkstatt-ks)
Asylbewerber sollen in Brandenburg künftig 50 Euro in bar bekommen

Die Bezahlkarte für Asylbewerber soll in ganz Brandenburg eingeführt werden - nur ein Teil des Geldes wird dann noch bar ausgezahlt. Bei der Höhe der Bargeld-Summe ist jetzt offenbar eine Entscheidung gefallen, die nicht allen gefallen dürfte.mehr

Märkisch-Oderland hat eigenes System eingeführt

Im Mai hatten sich Staatskanzlei, Landkreise und kreisfreie Städte in Brandenburg darauf geeinigt, die Karte bis Herbst in Brandenburg einzuführen. Der Landkreis Märkisch-Oderland führte allerdings im Alleingang bereits im Mai eine eigene Bezahlkarte ein. 50 Euro Bargeld stehen Erwachsenen Asylbewerbern im Monat zur Verfügung. Die Karte funktioniere gut und sie würden sich wieder dafür entscheiden, sagte der Erste Beigeordnete vom Kreis Märkisch-Oderland, Friedemann Hanke, der "MAZ".

Mit der Karte als Alternative zu Bargeld soll unter anderem verhindert werden, dass Migranten Geld an Schlepper oder Familie und Freunde im Ausland überweisen. Kritiker halten die Bezahlkarte für bevormundend und entwürdigend. Zudem könne man nicht überall per Karte zahlen. Auch Überweisungen sind nicht an jeden Empfänger und nicht ins Ausland möglich.

Sendung: Antenne Brandenburg, 15.07.2024, 14:30 Uhr